Berlin, 10.08.2017/cw – Die Passanten in der Gerichtstraße in Wedding trauten am gestrigen Nachmittag ihren Augen nicht: Gegenüber dem ehemaligen Krematorium hatten Unbekannte in roter Farbe die Parole „Ausländer Raus“ auf ein Rolltor geschmiert und darunter ein
Hakenkreuz gesetzt. Ein Kamera-Team war gerade dabei, eine Frau zu filmen, die versuchte, das Hakenkreuz zu beseitigen. Als Wolfgang L.* (*Name geändert) empört auf die Frau zuging und sie fragte, wer denn diese Hetzparole angebracht hätte, antwortete diese lächelnd: „Nein, nein. Das ist von uns, wir drehen hier einen Film.“
Weitere Nachfragen ergaben, dass die Firma „Kundschafter Filmproduktion GmbH.“ mit den Standorten Berlin und Hannover vor Ort einen Wahlspot für DIE LINKE drehte. Spontane Umfragen unter Straßenpassanten ergaben unterschiedliche Meinungen. Während Herta S.* meinte, es handele sich doch nur um einen Film, da sei die Parole doch sowieso „nicht echt“, empörte sich Lothar M.*: „Hier werden als Realität rechte Parolen und Nazi-Symbole geschmiert, um dann unseren Stadtteil oder gar Berlin in Verruf zu bringen. Schaut her, wie
hier Neo-Nazis ihr Unwesen treiben.“ Und Erika B.*, gerade vom Einkauf zurück, ergänzte: „Das ist doch nur eine Sudelei für die AntiFa, die das dann als Bestätigung für ihre fragwürdigen Hetzparolen hernimmt.“
Anders die Betreiberin des Blumenladens, zu dem das beschmierte Rollo vor einer Lagerfläche gehörte: “ Die haben mich vorher gefragt, und ich habe nichts dagegen. Die drehen doch nur einen Wahlspot.“ Ob die Wohnungsgesellschaft als Vermieter des Anwesens das auch so sieht? Neben der möglichen Rufschädigung waren ein Tag später noch deutliche rote Farbspuren am Rollo auszumachen. Da war die Filmfirma mit ihrer Crew aber schon lange weg. Die emsige Film-„AntiFa-Dame“ hatte dann wohl bei der Beseitigung der Parole und des Hakenkreuzes nicht gründlich genug gearbeitet.
Ob die gestern herbeigerufene Polizei zur Beendigung des Spuks – Beseitigung des Hakenkreuzes – beigetragen hatte, konnte nicht eruiert werden. Bedenklich bleibt der Vorgang an sich. DIE LINKE sollte ernsthaft überlegen, ob sie mit derart künstlich geschaffenen, weil offensichtlich für den Wahlkampf kreierten Parolen ernsthaft an die Öffentlichkeit gehen will. Zu schnell würden dann Erinnerungen an die Praxis der Agit-Prop-Abteilung der SED wach werden, die bekanntlich nicht nur vor Desinformationen zurückschreckte, sondern diese gezielt im Kalten Krieg einsetzte. Wo doch DIE LINKE so sehr bemüht ist, ihren einstigen SED-Charme in Vergessenheit geraten zu lassen…
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin – Tel.: 030-30207785 (1.269).
6 Kommentare
1. September 2017 um 21:47
Ausgerechnet in der Adolfstrasse: Ausländer-raus-Parolen und Hakenkreuz | VEREINIGUNG 17. JUNI 1953 e.V.
[…] aufgebracht wurden, stimmte die Beobachter nicht fröhlicher (siehe unseren Bericht vom 10.08.2017: https://17juni1953.wordpress.com/2017/08/10/wedding-auslaender-raus-und-hakenkreuz/ […]
17. August 2017 um 15:51
K0walski
Wie nach dem Mauerfall….da sprühten doch DDR Agenten auch Hakenkreuze im Westen…und hier https://www.youtube.com/watch?v=XbpYYkpKPyg gibt ein Linker zu, dass er mit seinem Bruder Hakenkreuze gesprüht hat um zu zeigen „das es dort Nazis gibt die sie nicht haben wollen“…
17. August 2017 um 15:50
Die Linke erwischt! Verfassungsfeindliche Symbole benutzt | Alternative für Deutschland --- Kreisverband Weserbergland
[…] Plot. „Das ist von uns, wir drehen hier einen Film“, beruhigt die Frau mit dem Schwamm. Wie die „Vereinigung 17. Juni 1953 e.V.“ meldet, empörten sich Schaulustige darüber, daß mit der rechtsextremistischen Konstruktion […]
11. August 2017 um 21:21
gusru
Ja, lieber Kamerad Stichler,
das erinnert mich auch an die Besudelung jüdischer Grabsteine im Westen durch die DKP-und andere Stasi-Knechte. War es nicht in den Sechszigern? Die SED zahlte gut…
Da wollten sie also einen Wahlspot drehen – gegen Rechts, was immer das ist… Normalerweise ist ja nichts dagegen einzuwenden. Da dürfen auch einmal kurz Hakenkreuze geschmiert werden – Aber ausgerechnet die Linke …, friedensbewegt wie wir es aus der Mainzer Straße in Berlin (noch) kennen und nun wieder in Hamburg erlebten…
Warum dreht denn die AfD nicht einen Wahlspot mit Suffjetsternen?? Oder wenigstens die CDU/CSU??
Ach so, die Schwarzen sind ja inzwischen selbst … weit nach Links gerückt (worden). Nicht erst seit IM „Erika“ das Heft in der Hand hat… Ich entschuldige mich, und grüße kameradschaftlich…
http://www.gustav-rust-berlin.de
10. August 2017 um 18:51
Bernd Stichler
Es ist bei Kennern der Materie doch kein Geheimnis mehr, dass der Großteil solcher Schmierereien auf das Konto der linken Gewaltszene geht. Und unsere Qualitätsmedien machen daraus eine „objektive Berichterstattung“.
11. August 2017 um 17:43
a.k.
Genauso ist es. Leipzig ist voller linker Parolen. „Deutschland verrecke“ und ähnliches. Fast täglich brennen hier Autos ab und werden Andersdenkende zusammengeschlagen.
Wer heute noch glaubt, dass nur von den … „Rechtsextremen“ Gefahr ausgeht, hat sich die „Linksextremen“ und die Unterwanderung der Medien durch diese nie von der Nähe angesehen.