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Berlin, 4. Januar 2012/cw – Ab und an erreichen  unsere Homepage-Redaktion interessante Beiträge, die uns einer Veröffentlichung wert erscheinen, so der folgende Beitrag von Verena Seitenplatz aus Thüringen. Erst bei einem Abgleich mit bereits vorhandenen Texten stellten wir fest, dass es sich offenbar um  ein Plagiat des Aufsatzes einer bekannten Bürgerrechtlerin handelt, deren Namen wir hier allerdings zumindest verschweigen wollen. Zu sehr verwirren uns deren Ausführungen. So beklagt die einstige Stasi-Verfolgte sogar „bis hin zu den Grünen und den Linken“, diese hätten versichert, „man wolle nicht Wulffs Rücktritt, sondern eine Restauration seiner Glaubwürdigkeit.“ Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Eine Bürgerrechtlerin beklagt, dass auch die SED-Nachfolger nur die Restauration der Glaubwürdigkeit des Bundespräsidenten und nicht seinen Rücktritt fordern. Verkehrte Welt?

Wie einst das Politbüro, Witzfigur und Lachnummer

Aber die Bürgerrechtlerin bemüht noch andere Injurien: „Hier verweigert sich jemand (also der Bundespräsident) der Realität, wie einst das Politbüro der DDR.“  Und: „Wulff hat sich längst zur Witzfigur degradiert… Das höchste Amt im Staat wird zur Lachnummer.“ Würde vor dem Amt?

Als Ausweg bot die Bürgerrechtlerin einen vormaligen Kandidaten an, weil „ein Joachim Gauck in der Lage ist, dem beschädigten Amt seine Würde zurück zu geben.“  Geht’s noch? Bei aller Achtung vor dem Pfarrer Joachim Gauck: Sein Eintreten für den Verbleib ehemaliger von ihm in die Gauck-Behörde berufener Stasi-Mitarbeiter dürfte Gauck zumindest aus der Sicht der Stasi-Opfer von höheren Weihen ausschließen. Immerhin war sein  explizites Engagement für die Ex-Stasis bei seiner Letzten Kandidatur für das höchste Staatsamt noch nicht bekannt, denn erst jetzt forderte er die „Witzfigur“ (so die Bürgerrechtlerin) im  Schloss Bellevue auf, die von seinem Nachfolger Roland Jahn durchgesetzte, vom Bundestag und Bundesrat beschlossene Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes nicht zu unterzeichnen. Die Witzfigur machte sich nicht zur Witzfigur, sondern unterzeichnete das Gesetz, nachdem die verbliebenen Gauck-Schützlinge aus dem ehemaligen MfS aus der BStU in andere Behörden umgesetzt werden können. Ob der von der Bürgerrechtlerin so favorisierte Gauck nun eine Klage empfiehlt oder sich die Bürgerrechtlerin einer solchen Klage gar anschließen würde, ist derzeit nicht bekannt.

Übrigens: Die Bürgerrechtlerin pflegt engsten Kontakt zum Vorstand der VOS und hat sich energisch verbeten, von Kritikern an den seltsamen Vorgängen im Vorstand des Verbandes kontaktiert oder gar um  Hilfe gebeten zu werden. Eigentlich schade. Hier hätte sie erfolgreichere Aussichten, mit ihrem Engagement Gehör zu finden und vielleicht sogar etwas zu bewegen, als mit ihren Klagen über mangelnde Rücktrittsforderungen durch die LINKE oder der Zeichnung des Bundespräsidenten als Witzfigur.

Nachdem wir vorstehende Ungeheuerlichkeiten im Originaltext zur Kenntnis nehmen mussten, weil das hohe Gut der Meinungsfreiheit auch zulässt, unseren Bundespräsidenten abseits jedweden Anstands und Respekts als Witzfigur zu bezeichnen, haben wir uns entschlossen, auch das eingereichte Plagiat, was die Autorin auf Nachfrage auch sofort einräumte, im Rahmen der Meinungsfreiheit zu veröffentlichen. Gleichwohl sparen wir den Hinweis auf den LINK http://www.vera-lengsfeld.de/home.php (unter Aktuell: 04.01.2012 – Schützt das Bundespräsidentenamt- nehmt Gauck) nicht aus, damit der geneigte Leser nicht auf seinen  Anspruch auf den ursprünglichen Text verzichten oder gar mühsam Texte finden und auf mögliche Plagiate überprüfen muss.

V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785

 

Hier der (ungekürzte) Gastbeitrag:

Schützt die VOS – wählt einen anderen Vorstand

von Verena Seitenplatz

Wenn der VOS-Vorstand gehofft hatte, sich über die Weihnachtspause vor seinem Rette-sich-wer-kann-Skandal retten zu können, hat er sich gründlich getäuscht. Im Netz und in den Verbänden dominiert ein Thema: Des Vorstands Versuch, durch Intervention bei Kameraden und sogar bei „politischen  Freunden“ das Bekanntwerden der Vorwürfe zu verhindern. Wie konnte der Noch-Vorstand sich so vergessen und sogar seine Darstellungen (auf der Generalversammlung) auf dem Camcorder verewigen? Die Antwort ist ganz einfach: Der VOS-Vorstand ist Opfer der Arroganz der Funktionärs-Klasse, die längst agiert, als würden die Regeln für die Kameraden, nicht für sie gelten.

Nicht, dass der VOS-Vorstand glaubt, sich mit dürren Erklärungen, in denen er nur einräumt, was ihm ohnehin schon nachgewiesen wurde, im Amt halten zu können, ist inzwischen der größte Skandal. Nein, es ist die Weigerung der Stiftung Aufarbeitung und des Berliner Landesbeauftragten, vom VOS-Vorstand Konsequenzen zu fordern. Angefangen von Martin Gutzeit, dem Lässig-Genossen aus der SPD, der zwischen den Jahren die Notwendigkeit einer „neuen Ehrlichkeit“ verkündet über seine diversen Genossen, bis hin zu der Stiftung für Aufarbeitung: Ein paar lahme Aufforderungen, endlich Stellung zu nehmen, verbunden mit der Versicherung, man wolle nicht den Rücktritt des Vorstandes, sondern eine Restauration der Glaubwürdigkeit der VOS.

Als ob das noch möglich wäre. Der VOS-Vorstand hat sich längst zur Witzfigur degradiert. Im Stundentakt tauchen neue Satiren auf die größte Opferorganisation im Netz auf. Der größte Opfer-Verband im Staat wird zur Lachnummer. Gutzeit soll sich sogar dazu verstiegen haben zu behaupten, es käme einer Verbandskrise gleich, wenn der VOS-Vorstand zurücktrete. Damit hat er die „neue Ehrlichkeit“, die er für die Aufarbeitung gefordert hat, selbst sofort ad absurdum geführt. Glaubwürdig wäre er gewesen, wenn er gezeigt hätte, dass der Vorschlag der Ablösung mehr war als ein durchschaubares Manöver. Er hätte darauf hinweisen müssen, dass ein neuer Vorstand in der Lage ist, dem beschädigten Verband seine Würde zurück zu geben.

Die Gesellschaft hat das Recht, ihre Institutionen zu schützen. Wenn die Funktionäre dazu nicht mehr willens sind, werden die Diktatur-Opfer das für sie übernehmen. Rinks (VOS-Bundesvorsitzender) trotzige Hinhaltetaktik für die nächsten Wochen erregt fast Mitleid. Hier verweigert sich jemand der Realität, wie einst das Politbüro der DDR. Nicht nur er.

Die VOS hofft immer verzweifelter auf den „Durchhalte-Effekt“. Andere Verbände hatten ihre Affären einfach ausgesessen und waren danach immer noch respektable Vorstände. Der Vorstand übersieht, dass das UOKG-Krisenmanagement vergleichsweise professionell war. Das Ansehen des VOS-Vorstandes ist inzwischen so beschädigt, dass er nur noch eine Karikatur dessen ist, was er zu sein vorgab, aber anscheinend nie war. Übertroffen wird diese Chuzpe nur von den Forderungen, die Diskussion um das Fehlverhalten des Vorstandes zu beenden, weil sie den „Verein beschädige“. Der Verein wurde erstens nachhaltig dadurch beschädigt , dass es von einigen Kameraden als Abschiebeposten für einen Nebenverdienst missbraucht wurde. Zweitens durch das Verhalten des derzeitigen Schatzmeisters, dem direkt vorgeworfen wird, dass das Buchungsgebaren oberfaul war, indem er seine Rechnungen, die er sich selbst ausgestellt  hat, auch selbst an sich überwiesen hat. Es gibt einen Ausweg aus dem Dilemma:

Der Respekt vor dem großen Verein der Opfer des Stalinismus ist nur zu retten, wenn der nächste Vorstand von den Mitgliedern gewählt wird, damit er nie wieder zum Spielball von Privatinteressen wird.

V.i.S.d.P.: Verena Seitenplatz, Thüringen. Wir danken der Autorin für die Erlaubnis, den Beitrag kostenlos übernehmen zu dürfen. Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V.

Wir trauern um Herbert Buley * 01.10.1926  † 23.12.2011

Berlin, 3.01.2012/cw – Wieder hat uns ein aktiver 17er verlassen: Herbert Buley starb nach kurzer, schwerer Krankheit am Vortag zum Heiligen Abend im Alter von 85 Jahren in Berlin.

„Mit seinem Tod verlieren wir einen kantigen, kritischen  und mutigen Mitstreiter, der die Erinnerung an den Volksaufstand von 1953 an vorderster Stelle lebendig hielt,“ heißt es in einer Erklärung des Vorstandes der Vereinigung 17. Juni.

Er gehörte zum jährlichen Ritual der Ehrung: Herbert Buley (rechts) neben Werner Herbig † und Hajo Rückert † auf dem Friedhof Seestraße

„Die Reihen der aktiven Teilnehmer an diesem für Deutschland und Europa so wichtigen  Geschehen lichten sich. Was lebendig war, werde nun endgültig Geschichte,“ erklärte der Vorsitzende und langjährige Wegbegleiter Buleys heute in Berlin. Der Verein werde das Engagement des Verstorbenen „niemals vergessen, die 1964 getrennten 17er wieder in einem Verein zusammengeführt zu haben“. Herbert Buley hatte noch 2009 für sein  Wirken die Goldenen Ehrennadel der Vereinigung verliehen bekommen.

Die Beisetzung findet auf Wunsch der Familie nicht auf dem Ehrenfeld auf dem Friedhof Seestraße statt. Herbert Buley wird an der Seite seiner ersten  Frau auf dem Jerusalem-Friedhof in Kreuzberg beigesetzt: Freitag, 6. Januar 2012, 10:00 Uhr, Mehringdamm 21, 10961 Berlin (ggüb. Finanzamt).

Abschied vom guten Kameraden - Blumenmeer auf dem frischen Grab / Foto: LyrAg

V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953

Berlin, Weihnachten 2011/cw/ts – Natürlich: Fukushima hat auch uns persönlich in seiner Dramatik beschäftigt. Die Erinnerung an den Tsunami in  Thailand wurde wieder lebendig. Auch wir suchten im Internet nach der Kollegin meiner ehemaligen Frau und ihrem Mann, einige Monate später standen wir auf einem Friedhof in München, um  die zierlichen Urnen mit den sterblichen  Überresten beizusetzen. Das vergisst man nie…

Aber die politische Hysterie, die das Erdbeben in Japan vornehmlich bei uns in Deutschland auslöste, hat uns wieder vor Augen geführt, wie fragil unsere Befindlichkeiten noch immer sind, dass wir auch heute noch in der Lage sind, die Völkergemeinschaften um  uns herum mit unseren „Bauch-Entscheidungen“ zu irritieren…

Höhepunkt Hoheneck

Zweifellos war über diese Ereignisse hinaus, die anderswo ausführlicher und kompetenter rekapituliert werden, der Besuch des Bundespräsidenten im einstigen  Frauenzuchthaus der DDR für uns  d e r  Höhepunkt in diesem Jahr. Im  Auftrag des Frauenkreises der ehemaligen Hoheneckerinnen durften wir diesen Besuch anfragen, vorbereiten und begleiten. Für die einst gepeinigten Frauen von Hoheneck ein  tief berührendes Ereignis, die späte Referenz an ein bisher unterbelichtetes Kapitel deutscher Geschichte.

Überhaupt wurde dieses Jahr zu einem Jahr der ehemaligen  Hoheneckerinnen. Die Drehbuchautorin Kristin Derfler hatte jahrelang und in vielen Gesprächen und Recherchen die Grundlagen für den Film „Es ist nicht vorbei“ erschrieben, der Film wurde im  letzten und diesem Jahr mit Anja Kling, Tobias Oertel und Ulrich Noethen in den Hauptrollen vom SWR und RBB im Verein  mit dem Filmstudio Hamburg realisiert und zur besten Zeit am 9. November in der ARD ausgestrahlt. Der Hoheneck-Film wurde im  Ranking Tagessieger, und selbst die angeschlossene Doku, ebenfalls von Kristin Derfler und ihrem Mann Dietmar Klein umgesetzt, hatte einen fast gleichen  Zuschauerrekord aufzuweisen.

Der Frauenkreis nutzte die Gunst der Stunde und konnte sich endlich, nach vielen Jahren vergeblicher Bemühungen, in das Vereinsregister eintragen  lassen, eine wichtige Voraussetzung für notwendige staatliche Förderungen. Dazu beigetragen hatte nicht unwesentlich die Gründung eines Förderervereines „Begegnungs-  und Gedenkstätte Hoheneck“ in Stollberg, die den notwendigen Schwung vermittelte. Inzwischen hat der Förderverein ein  vielbeachtetes Konzept vorgestellt. Erste Reaktionen von höchster Stelle sind ermutigend. Im nächsten  Jahr wollen wir das Projekt „Förderverein“ nach dem Überstehen der unvermeidlichen  Geburtswehen voll in die Hände von Stollberger Bürgern legen, die sich schon jetzt mehrheitlich an der Gründung beteiligt haben.

Platz und Straße des 17. Juni

In Berlin haben wir uns nach wie vor dem Thema „17. Juni 1953“gewidmet, leider aber noch immer keine durchschlagenden Ergebnisse unserer Bemühungen verzeichnen können. Der „Platz des 17. Juni“ vor dem Bundesfinanzministerium in  Berlin-Mitte gehört nach wie vor zu unseren vordringlichsten  Anliegen. In Strausberg bei Berlin haben wir mit mentaler Unterstützung der Brandenburger Landesbeauftragten Ulrike Poppe symbolisch, weil kurzfristig, eine Straße nach dem Volksaufstand benennen können. Die Stadt reagierte mit einer Schadenersatzforderung von über 300,00 Euro. Das sah zwar mehr nach Beleidigung denn nach Aufbruch im  Sinne der Bewertung historischer Ereignisse aus. Aber wir sind guten Mutes, dem letzten noch lebenden Aufstandsführer in  Strausberg, unserem Kameraden Heinz Grünhagen, noch zu Lebzeiten die Teilnahme an einer feierlichen  Straßenumbenennung ermöglichen zu können. Der 60. Jahrestag des Volksaufstandes steht ja vor der Tür…

In  diesen weihnachtlichen Tagen wird medial wieder einmal, wie der Volksmund sagt „eine Sau über den Dorfplatz gejagt“. Es gibt in dieser Republik nach wie vor bestimmte Spezies, die offensichtlich nur unzureichend mit politisch gefühlten Niederlagen umgehen können. Die Wahl von Christian Wulff vor immerhin schon eineinhalb Jahren hat wohl zu traumatischen Reflexen geführt: Es darf nicht sein, was nicht sein kann. Und so sind einige Unentwegte fündig geworden, haben „etwas gefunden“, was sich hervorragend für eine entsprechende Kampagne umsetzen ließ. Wir meinen, der Respekt vor dem Amt gebietet es und hätte es geboten, erst dann – und nur dann – an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn eindeutige, sprich juristisch unzweifelhafte Belege für ein Fehlverhalten vorlegbar gewesen wären. Das ist bislang nicht der Fall. Und so wirkt die losgebrochene Kampagne eher kleinkariert, sprich an den (politischen ) Haaren herbeigezogen.

Gaucks Engagement für ehemalige Stasi-Bedienstete

Erstaunlich, dass sich kein Medium für die skandalöse Einrede des vormaligen  Präsident schaftsbewerbers und – immerhin – einstigen Bürgerrechtlers und ersten Bundesbeauftragten zur Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen gegen das novellierte Stasi-Unterlagengesetz interessiert. Immerhin hatte Joachim Gauck vom Bundespräsidenten verlangt, das vom Bundestag und Bundesrat verabschiedete Gesetz nicht zu unterzeichen, weil es die Umsetzung ehemaliger (und von Gauck einst selbst eingestellter) Stasi-Mitarbeiter von der Unterlagenbehörde in andere Bundesbehörden ermöglicht. Der Skandal ergibt sich für uns ganz klar aus dieser Konstellation: Der Bürgerrechtler Gauck sieht sich veranlasst,  zugunsten ehemaliger Stasi-Mitarbeiter zu intervenieren, statt sich gegen die weitere Provokation einstiger Opfer durch die Existenz dieser Mitarbeiter in der Behörde zu wenden, die diesen Opfern bei der Aufklärung begangenen Unrechtes unterstützen soll. Es kommt also gar nicht auf Inhalte an, sondern auf das gerade aktuelle, medial verwertbare Extra, oder?

Das alles hat nun  gar nichts mit einer etwaigen Stasi-Phobie zu tun, obwohl diese gerade  für Stasi-Opfer nachvollziehbar wäre. Wir haben immer in den einschlägigen Gremien für eine Abkehr von „Reflexen“ geworben, uns für die Belegbarkeit von berechtigten Vorwürfen ausgesprochen. Wie schnell man in nicht mehr zu bewältigende Untiefen mit pauschalierten Reflexen geraten kann, können wir gerade an einem großen Verband nachvollziehen. Die Verantwortlichen  wurden und werden  nicht müde, die Vergangenheit zu geißeln und Rechtsstaatlichkeit einzufordern, um selbst ziemlich ungeniert diese eingeforderten Maßstäbe vereinsintern mit Füßen zu treten. Noch schauen Geldgeber und Aufsichtsgremien, wohl auch beeindruckt von der verbalen Rhetorik, der offensichtlichen  Veruntreuung anvertrauter Finanzen und eigenwilliger Vertragsgestaltungen  zugunsten von Vorstandsmitgliedern zu…

Weihnachten: Urlaub von Realitäten

Was lernen wir aus all dem? Geschichte lässt sich nicht einfach durch Rhetorik oder mediale Paukenschläge entsorgen, sie muß kontinuierlich aufgearbeitet werden. Das dabei Gefühle nicht außen vor bleiben können und sollen, ist verständlich, gehört dazu. Letztlich zählen aber können nur „Fakten, Fakten, Fakten“, wie das im Werbespot eines Nachrichtenmagazins eindrücklich und werbewirksam getitelt wurde.

In diesem Sinn  dürfen wir uns Weihnachten unseren Gefühlen hingeben, dürfen völlig außen vor lassen, ob die Geschichte von Bethlehem tatsächlich so, wie uns überliefert,  stattgefunden hat oder nicht. Wir dürfen und wir sollten – wenigstens wenige Tage im  Jahr – Urlaub nehmen dürfen von Tatsachen und Realitäten. Ihnen und Euch allen wünschen  wir von Herzen gesegnete Weihnachtsfeiertage und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2012.

Tatjana Sterneberg                                         Carl-Wolfgang Holzapfel

V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953

 

Berlin, 19.12.2011/cw – „Ein wirklich großer Mensch, ein Politiker, wie ihn  sich viele Menschen vorstellen, ein Freiheitskämpfer und europäischer Integrator, dem besonders wir Deutschen zu tiefem Dank verpflichtet sind, hat uns verlassen“, heißt es zum Tod des tschechischen Dramatikers und ehemaligen  Staatspräsidenten Vaclav Havel in einer Trauerbotschaft der Berliner „Vereinigung 17. Juni 1953“, die ihren  Ursprung ebenfalls einem Freiheitskampf in Europa verdankt.  „In  einer Zeit der noch immer nicht überstandenen Dissonanzen zum Beispiel zwischen  den einstigen  Sudetendeutschen und dem jetzigen  Tschechischen  Staat habe Havel seine Aufgabe als Vermittler und Friedensstifter insbesondere zwischen den beiden Staaten und den durch gegenseitiges Unrecht verletzten Bürgern verantwortungsvoll im Sinne zukunftsorientierten europäischen Zusammenwirkens wahrgenommen. Sein mutiger Einsatz gegen die rote Diktatur, der entscheidend zur Freiheitsentwicklung auf unserem Kontinent beigetragen habe, bleibe unvergessen. Dieses sei ein dauerhaftes Vermächtnis für künftige Generationen, sich mutig und konsequent jedweder Tyrannei entgegenzustellen“, stellte der Vorstand fest.

Noch bis Freitag können sich Menschen in das im Botschaftsgebäude in Berlin-Mitte ausliegende Kondolenzbuch eintragen. Von Dienstag bis Donnerstag ist das jeweils von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr möglich, wie die Tschechische Botschaft mitteilte. Am Freitag, 23.12., nur noch vormittags von 10 bis 12 Uhr.

Auch das Bürgerkomitee Leipzig hat im Eingangsbereich des Museums „Runde Ecke“ ein Kondolenzbuch für Besucher und Bürger Leipzigs ausgelegt. Es besteht dort die Möglichkeit, sich während der Öffnungszeiten von 10.00 bis 18.00 Uhr bis Donnerstag, dem 21.12.2011, im Kondolenzbuch einzutragen. Das Buch wird nach einer Mitteilung des Leipziger Vereins der tschechischen Botschaft in Berlin übergeben.

http://www.runde-ecke-leipzig.de/cms/Presse.218.0.html

V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953

Letzte Meldung: Berlin, 20.12.2011/cw – Der anberaumte Termin wurde kurzfristig aufgehoben. Laut Mitteilung des Gerichtes ist ein  Verteidiger erkrankt und waren die Nebenkläger(!), unter diesen der VOS-Landesvorsitzende Frieder Weiße, verhindert. Nächster offizieller Termin: 3. Januar 2012, 09:15 Uhr, Saal 371. Noch am letzten Freitag hatte das VOS-Vorstandsmitglied auf der Weihnachtsfeier der VOS (zu der allerdings nur vom Vorstand erwünschte Mitglieder eingeladen worden waren) für eine rege Teilnahme an der Verhandlung geworben. Mehrere Mitglieder waren dieser Aufforderung gefolgt und standen vergeblich vor dem Gerichtssaal. Sie waren offensichtlich verärgert über „die schlechte Information“ seitens ihres Verbandes.

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Berlin, 18.12.2011/cw – Der von vermutlich linken Chaoten inszenierte Überfall auf eine Foto-Gruppe der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) vor der Berliner URANIA im Januar diesen Jahres hat nun  ein gerichtliches Nachspiel. Nach Berichten u.a. in der pro-kommunistischen Zeitung  junge Welt (15.12.2011, Seite 4, http://www.jungewelt.de/2011/12-15/044.php) soll „die öffentliche Verhandlung  am 20. Dezember um 9.15 Uhr im Sitzungssaal 371 des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten in der Turmstraße 91 gegen Matthias Hör (255 Ds 88/11) und Mathias Scheibinger (275 Js 1265/11) beginnen“. Wie die Zeitung berichtete, wurde für den 3. Januar  ein zweiter Verhandlungstag angesetzt.

Der Landesvorsitzende der VOS, Frieder Weiße, war infolge des brutalen Überfalls durch einen Faustschlag auf ein Auge verletzt worden und mußte zunächst in einem Krankenhaus behandelt werden. Das Vorgehen der Links-Chaoten war auf breite Empörung gestoßen. Auch die Vereinigung 17. Juni, die im Gegensatz zur VOS zu einer (angemeldeten) Demonstration gegen die „von der LINKEn-Vorsitzenden Gesine Lötzsch propagierte Weg-Suche nach dem Kommunismus“ aufgerufen hatte, verurteilte den „gewalttätigen Überfall auf Andersdenkende, die fatal an die Praxis linker und rechter Gruppen in der Weimarer Republik erinnerten“.

Im Nachgang zu diesem gewalttätigen Überfall versuchten linke Gruppierungen, das Auftreten der VOS und der Vereinigung 17. Juni in Einklang mit einer gleichzeitig stattgefundenen Demo der rechtspopulistischen Gruppierung „Pro Deutschland“ zu bringen und damit eine nicht vorhandene „neo-nazistische“ Nähe der SED-Opfer zu behaupten.

Die Hintergründe des Auftritts der VOS vor der URANIA sind allerdings nach wie vor ungeklärt. Der inzwischen zurückgetretene Pressesprecher und damalige Bundes-Vize der Organisation hatte Mitglieder und die Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld zu einem Fototermin gebeten, um dem Protest der VOS vermutlich öffentliche Aufmerksamkeit zu sichern. Nachdem allerdings der Überfall auf die Gruppe begann, flüchtete der Pressesprecher schleunigst vom Ort des Geschehens, um dann in der VOS-Geschäfststelle einen Bericht über das „empörende Geschehen“ an die Medien abzusetzen. Dieses von Mitgliedern und Beobachtern als „unverständliches im-Stich-lassen von Kameraden“ eingestufte Verhalten des inzwischen als Lügner entlarvten ehemaligen Vorstandsmitgliedes (er hatte auf der VOS-Generalversammlung  im Frühjahr 2010 über seine gerichtlichen  Auseinandersetzungen  mit dem MDR die Unwahrheit gesagt) hatte seinerzeit zu vielfältigen Vermutungen und Spekulationen geführt. Die obskurste, weil wohl weit hergeholte: Der damalige Funktionär verfügte als Genosse über Querverbindungen zur linken Szene; man könne daher eine „inszenierte Provokation“ im Interesse eines medienwirksamen Geschehens nicht ausschließen. Allerdings war sein Vorstandskollege nicht geflüchtet, sondern hatte bis zum Ende der angemeldeten Demonstrationen mit weiteren Mitgliedern der VOS auf einem von der Polizei zugewiesenen Gelände gegenüber der URANIA ausgeharrt.

Zwischenzeitlich haben sogenannte Antifaschisten zu einer Teilnahme an der Gerichtsverhandlung aufgerufen: Damit die „an den Haaren herbeigezogenen Anschuldigungen nicht durchkommen und diese Schweinerei nicht verheimlicht wird, wäre die Anwesenheit von Genossinnnen und Genossen sehr wichtig“, heißt es in einem von der „Roten Hilfe Berlin“ verbreiteten Aufruf.

http://www.berlin.rote-hilfe.de/rh/index.php?option=com_content&view=article&id=137:prozess-gegen-antifaschisten&catid=44:prozesse&Itemid=5

Ein anderer Gerichtstermin ist inzwischen  auch anberaumt: Am 17. Januar 2012 (12:15 Uhr, Raum 512, Magdeburger Platz) treffen sich die einstigen  Vorstandskollegen der VOS vor dem Berliner Arbeitsgericht. Dem einstigen  VOS-Vize und „Berater für SED-Opfer“ war nach seinem Rücktritt am 25. Oktober von seiner Organisation der Berater-Stuhl „fristlos“ vor die Tür gesetzt worden. Dagegen hat dieser Klage eingereicht.

V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953

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