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Presseerklärung
Berlin, 01.03.2022/cw – Die in Berlin ansässige VEREINIGUNG 17. JUNI 1953 hat in einem vorab per Email versandten Schreiben an die Regierende Bürgermeisterin von Berlin diese gebeten, am kommenden Donnerstag, dem 1. Wochentag der Invasion in die Ukraine die Freiheitsglocke im Schöneberger Rathaus läuten zu lassen. Das vom Vorsitzenden der Verreinigung unterzeichnete Schreiben an die Regierende Bürgermeisterin hat folgenden Inhalt:
„Am kommenden Donnerstag erinnern wir uns an den von uns allen für undenkbar gehaltenen Überfall auf die Ukraine. Seither hat es in aller Welt, nicht zuletzt am vergangenen Sonntag in Berlin (an der wir auch teilgenommen haben), eindrucksvolle Demonstrationen gegen diesen Bruch des Völkerrechts gegeben.
Wir möchten als Verein, der seine Historie auf den Freiheitskampf vom 17. Juni 1953 zurückführt, Sie sehr herzlich bitten, am kommenden Donnerstag, dem Wochentag des Überfalls, um 12:00 Uhr die Freiheitsglocke im Schöneberger Rathaus läuten zu lassen. Wenn wir dies außerdem für die Zeit des andauernden Krieges jeden Donnerstag wiederholen würden, wäre dies ein unüberhörbares symbolisches Zeichen der Solidarität aus der „Stadt der Freiheit“. Manchmal bedarf es nicht viel Aufwand, um ein solches wichtiges Signal in die Welt und an die Bürger der Ukraine zu senden.
In der Hoffnung auf Ihre Zustimmung und die des Senats von Berlin verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Ihr Carl-Wolfgang Holzapfel, Vorsitzender„.
Der Verein teilt ergänzend mit, dass er dieses Schreiben allen Fraktionen des Abgeordnetenhauses von Berlin mit der Bitte zur Kenntnis gibt, dieses Anliegen zu unterstützen.
V.i.S.d.P.: VEREINIGUNG (AK) 17.JUNI 1953 e.V., Berlin – Mobil: 0176-48061953 (1.708).
Kiew/Berlin, 24.09.2019/cw – Nach seiner Freilassung plant er einen Besuch in West-Europa: Oleg Senzow, der am 7. September aufgrund eines vereinbarten Austauschs politischer Gefangener zwischen Russland und der Ukraine nach fünf Jahren Haft aus der Gefangenschaft entlassen wurde.
Der ukrainische Regisseur will den Europäern von den Gefangenen in Russland berichten. In einem Interview mit dem Medium „Krim. Wirklichkeiten“ sagte Senzow, er wolle „sein Bestes geben und seine Medien einsetzen, um die Rückkehr aller in Russland noch gefangenen Ukrainer in ihre Heimat, nach Hause“, zu erreichen.
„Global werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um die Entlassung unserer Jungs in die Freiheit zu erreichen.“ Dies sei im engeren Sinne seine künftige Arbeit, sagte Senzow. Er werde am 25. September in Berlin ankommen, wo er bereits Treffen vereinbart habe. Für den 1. Oktober sei ein Besuch in Strassburg geplant. Senzow sagte, er werde danach auch London und andere europäische Hauptstädte besuchen.
Der ukrainische Regisseur erklärte bei dieser Gelegenheit, dass er bereit ist, „dem Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, die Hand zu schütteln, damit alle in Russland inhaftierten Ukrainer nach Hause zurückkehren können.“

Unermüdlich: Ronald Wendling (li.) demonstriert seit fünf Jahren jede Woche für die Freilassung der politischen Gefangenen vor der Russischen Botschaft in Berlin – Foto: LyrAg/RH
Die Vereinigung 17. Juni begrüßte in einer ersten Stellungnahme ihrer Vorsitzenden Heike Eichenmüller zum Besuch Senzows, der Verein wolle sich für einen Besuch des freigelassenen Ukrainers zur Mahnwache vor der Russischen Botschaft in Berlin einsetzen. Dort demonstriert der Menschenrechtler und ehemalige politische DDR-Häftling Roland Wendling mit aktiver Unterstützung der Vereinigung 17. Juni seit fünf Jahren jeden Donnerstag für die Freilassung der politischen Gefangenen in Russland. Zuletzt hatte Wendling im Rahmen der Mahnwache spektakulär auch Zeichnungen ausgestellt, die ein anderer politischer Häftling, Roman Sushchenko, in seiner Zelle geschaffen hatte. Auch er wurde am 07.09. vorzeitig freigelassen. Wendling und die Vereinsführung ist am kommenden Donnerstag zu einer Begegnung mit Oleg Senzow in die Ukrainische Botschaft eingeladen worden.
Senzow wurde in Simferopol auf der Halbinsel Krim geboren. Nach einem Studium der Ökonomie in Kiew studierte er Filmregie und Drehbuch in Moskau. Sein erster Kurzfilm A Perfect Day for Bananafish erschien 2008. Im darauffolgenden Jahr wurde Senzows zweiter Kurzfilm Das Horn von einem Stier veröffentlicht. Mit seinem ersten Spielfilm Gamer über einen Videospiel-Wettbewerb debütierte er 2012 auf dem Internationalen Filmfestival in Rotterdam (IFFR) im Jahr 2012. Der Film stieß auf viel Beachtung und Lob und sicherte Senzow die Finanzierung für seine nächste Filmproduktion Rhino.
Für sein Engagement in der Euromedian-Protestbewegung unterbrach er im November 2013 die Arbeit an diesem Spielfilm. Als Aktivist der sogenannten Auto-Maidan-Bewegung und Gegner der russischen Annexion der Krim lieferte Senzow Lebensmittel und Vorräte an Soldaten der von russischen Einheiten blockierten ukrainischen Krim-Basen.
Verhaftung auf der Krim und Prozess in Moskau
Am 11. Mai 2014 war Senzow auf der Krim zusammen mit dem Aktivisten Oleksandr Koltschenko, dem Fotografen Gennadij Afanasjew und dem Historiker Oleksij Tschirnij wegen des „Verdachts der Planung terroristischer Handlungen“ verhaftet und nach Moskau überstellt worden. Im folgenden Prozess im August 2015 wurde den Angeklagten vorgeworfen, Terroranschläge auf öffentliche Denkmäler vorbereitet zu haben, was die Angeklagten und ihre Anwälte stets bestritten. Nach der Untersuchungshaft im Lefortowo-Gefängnis in Moskau wurde Senzow zu 20 Jahren, der mitangeklagte Koltschenko zu zehn Jahren Straflager wegen Terrorismus verurteilt. Am 6. Februar 2016 wurde bekannt, dass Senzow nach Irkutsk verlegt würde, um seine Strafe anzutreten. Die Strafkolonie IK-8 (Weißer Bär) liegt bei Labytnangi am Polarkreis. Koltschenko war nach Tscheljabinsk überstellt worden.
Das Untersuchungsmaterial des russischen Geheimdienstes FSB war für Außenstehende nicht zugänglich, und die Anwälte mussten eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschreiben. Es gab keine weiteren Beweise für die Beteiligung Senzows an einer terroristischen Vereinigung: keine Abhöraufnahmen, kein Material aufgrund operativer Suchaktivitäten. In dem Gerichtsprozess wurde zudem bekannt, dass bei Senzows Festnahme und Durchsuchung weder Sprengstoff noch Waffen gefunden worden waren.
Senzow hatte alle Anklagepunkte bestritten und nannte den Fall politisch und fabriziert. In den Medien war die Verhandlung als „abstruser Schauprozess“ beschrieben worden: Beweise seinen nicht erforderlich, da das Urteil einzig der abschreckenden Demonstration des kurzen Weges in ein Straflager diene (NZZ).
Senzow war zum Zeitpunkt der Haft alleinerziehender Vater zweier Kinder. Nicht einmal zum Wohle seines autistischen Sohnes habe er Putin um Gnade ersucht. „Senzow sei sehr prinzipientreu,“ hatte seine Cousine Natalia Kaplan dazu erklärt.
Siehe auch: https://racurs.ua/ua/n127234-sencov-yide-do-ievropy-aby-rozpovisty-pro-utrymuvanyh-u-rosiyi-politv-yazniv-video.html?fbclid=IwAR3YcZpXRWSu5Jn1pDHo5bnKGY5famsLVqKEBRs8ye1JcE93c-w8WByatZc
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin – Mobil: 0176-48061953 (1.477).
VEREINIGUNG (AK) 17.JUNI 1953 e.V.
(Ehem. „Komitee 17.Juni“ von 1953)
PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 13.07.2019/cw – Die in Berlin ansässige Vereinigung 17. Juni erinnert in einer PE an die heutige Demonstration für Menschenrechte vor der Russischen Botschaft in Berlin (Unter den Linden, Nähe Brandenburger Tor).
Zwei Aktionskünstler und Menschenrechtler, Irina Rau (Dresden) und Uwe Schröder (Leipzig), haben für heute, den 13. Juli, um 16.00 Uhr eine Protestaktion angekündigt. Anlässlich des Geburtstages des seit 5 Jahren inhaftierten ukrainischen Regisseurs und Sacharow- Preisträgers Oleg Senzow wollen sie abwechselnd deutsch und ukrainisch aus dem von Oleg Senzow in Gefangenschaft geschriebenen Buch „Leben“ vorlesen.
Mit dieser Aktion soll auf das Schicksal von Oleg Senzow und seiner über 123 aus politischen Gründen inhaftierten Leidensgenossen in den russischen Gefängnissen aufmerksam gemacht und deren Freilassung gefordert werden. Der deutsche Menschenrechtler Ronald Wendling demonstriert an gleicher Stelle bereits seit nahezu fünf Jahren für die Freilassung dieser politischen Gefangenen, die zumeist, wie Senzow, aus der Ukraine stammen.
Die Vereinigung ruft „gerade russofine Menschen“ dazu auf, sich an dieser Protestaktion zu beteiligen. Es sei legitim, „politisch über den richtigen Umgang mit Russland zu streiten,“ betont der Vorstand der Vereinigung, dies “könne aber unter keinen Umständen zu Lasten oder unter Ausblendung der Menschenrechte geschehen.“ Hier sei jeder aufrechte Mensch gefordert, „sich für diese unabhängig von sonstigen politischen Überlegungen und Überzeugungen einzubringen.“
Heike Eichenmüller Carl-Wolfgang Holzapfel
Vorsitzende Pressesprecher
Geschäftsadresse:
Wühlischstr.25, D-10245 Berlin
http://www.17juni1953.de
Rückfragen unter:
Mobil: 176-48061953 oder
Tel.: 030/2916748
heike-eichenmueller@web.de
München/Berlin, 07.05.2019/cw – Natalija Tkachuk, Mitarbeiterin im Ukrainische Konsulat in München, ist die Initiatorin einer Petition an den Deutschen Bundestag vom 14.12.2018. Es geht um die Anerkennung des als „Holodomor“ in die Geschichte eingegangenen stalinistischen Genozids an der Ukrainische Bevölkerung in den Jahren 1932-1933.
„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, so wie die 23 Regierungen der anderen Länder dieser Welt, dass der Holodomor in der Ukraine in den 1932-1933 Jahren, ein Genozid an dem ukrainischen Volke, verursacht durch sowjetische Regime unter der Führung von Stalin, ist!“
Natalija Tkachuk begründet ihr Anliegen wie folgt:
„2018 jährt sich zum 85. Mal die Tragödie des Holodomor, der Hunger-Genozid, der in den Jahren 1932/33 in den östlichen Gebieten der Ukraine und der angrenzenden Region Kuban, im Nordkaukasus und Wolgagebiet, wo überwiegend ethnische Ukrainer gelebt haben, stattgefunden hat.
Keine gewöhnliche Hungersnot
Holodomor – dieses Wort setzt sich zusammen aus den ukr. Wörtern Holod für Hunger und Moryty, was für Tötung/Vernichtung steht. Es geht hier nicht um eine „gewöhnliche Hungersnot“ verursacht durch Missernten, Wetterkatastrophen oder ähnliches. Es geht hierbei um ein Verbrechen – um eine künstliche, organisierte Hungersnot, die zig Millionen ukrainische Menschenleben gekostet und eine Nation von Landwirten dem Hungertod ausgesetzt hat.
Angeordnet wurde diese unmenschliche und ungeheuerliche Tat von Josef Stalin, der damit den Widerstand der ländlichen ukrainischen Bevölkerung gegen die Zwangskollektivierung brechen wollte und die Zerstörung des kulturellen und religiösen ukrainischen Lebens zum Ziel hatte. Es ist vor allem gerade die bäuerliche/ländliche Bevölkerung, die an dem Land, das sie bewirtschaftet hängt, die seine Kultur, Traditionen und Sprache pflegt und bewahrt. Das ist wohl überall so auf der Welt, hier in Bayern wie auch in jener Zeit in der Ukraine. Diese ukrainischen Bauern haben die Zwangskollektivierung und die Auslöschung der ukrainischen Lebensart abgelehnt und es hat überall in den Regionen Aufstände dagegen gegeben.
Das „Gesetz der 5 Ähren“
Um eben diese Widerstände endgültig zu brechen hat das Sowjetregime sich eine ganz besonders perfide aber wirksame Maßnahme ausgedacht. Auf Anweisung von Stalin wurde ein Gesetz erlassen – das „Gesetz der 5 Ähren“ – womit unerreichbar hohe Getreideabgabequoten eingeführt wurden und die Bauern dazu zwang, sämtliche Ernteerträge abzugeben. Nichts durften sie behalten, um sich und ihre Familie zu ernähren. Während täglich tausende von Menschen starben, wurde Getreide ins Ausland verkauft oder zum Schnapsbrennen verwendet, der ebenfalls exportiert wurde. Auch Tierbestände wurden beschlagnahmt. Hausdurchsuchungen waren an der Tagesordnung, um zu kontrollieren, ob nicht jemand irgendwo etwas Essbares versteckt hatte, was die Menschen natürlich taten. Wer dabei erwischt wurde, wurde entweder gleich getötet oder in Straflager nach Sibirien verschleppt.
Menschen zu töten ist immer grausam – Menschen durch Hunger zu töten, gehört bestimmt zu den abartigsten und grausamsten Methoden/Verbrechen, die man sich vorstellen kann. Eltern mussten ertragen, wie ihre Kinder sie um Essen anflehten und zusehen wie diese immer schwächer wurden und starben, ohne ihnen helfen zu können. Kinder sahen, wie ihre Eltern starben…
Nach unabhängigen Rechnungen wird die Zahl der Opfer durch Holodomor auf ca. 7-10 Millionen Ukrainer geschätzt!“
Die Petition wurde bereits von 5.479 Petenten unterzeichnet (Stand 07.05.2019, 13:20 Uhr). Sie kann noch bis zum 27.05.2019 unter
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2018/_12/_14/Petition_89118.mitzeichnen.html
mitunterzeichnet werden.
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin – Tel.:030-85607953 (1.405).
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