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Neustadt/Frankenthal, 23.01.2016/cw – Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat erneut Ermittlungen gegen den Leiter der Stadtmission Neustadt a.d. Weinstraße, Rainer Wagner, abgelehnt. Oberstaatsanwalt Karl Hempelmann teilte Wagner am 15. Januar mit, es sei „kein Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten gegeben“. Der zur Anzeige gebrachte Artikel (von Theo Lehmann) billige, verherrliche oder rechtfertige nicht die nationalsozialistische Gewalt und Willkürherrschaft. Aus dem Zusammenhang werde laut Hempelmann ersichtlich, „dass der Verfasser das aus seiner Sicht zu schwache Christentum in Deutschland beklagt, dessen Anhänger sich nicht ausreichend für ihren Glauben einsetzten oder für ihn kämpften“. Diese Aussage sei sowohl von der Meinungs- als auch von der Religionsfreiheit gedeckt.
Meinungs- und Religionsfreiheit
Der Mannheimer Grünen-Stadtrat Gerhard Fontagnier hatte nach dem großen Medienecho Anzeige wegen Verdachts der Volksverhetzung gestellt. Wagner hatte sich diesem Schritt durch eine Selbstanzeige angeschlossen: Er wolle sich von der Staatsanwaltschaft durch seine Selbstanzeige „die juristische Absolution holen,“ zitiert der Mannheimer Morgen (14.01.2016). „Als Prediger der Evangelischen Stadtmission Neustadt, Prädikant der protestantischen Landeskirche der Pfalz und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande sind diese Vorwürfe geeignet, meine Reputation zu schädigen“, erklärte Wagner ggüb. der Katholische Nachrichtenagentur.
Die Redaktion Hoheneck hatte erstmals am 2. Januar über die im Stadtmissionsbrief (Dez. 2015) verbreiteten Thesen kritisch berichtet: „Was wir brauchen: Feuerfeste, KZ-fähige Christen“. Offenbar stieß der Beitrag auf ein breites Medienecho und führte in der Folge zu den zitierten Anzeigen. Mit der Staatsanwaltschaft Frankenthal hingegen hat der auch als „Ayatollah von Neustadt“ bezeichnete Pietist bisher gute Erfahrungen gemacht. Bereits vor rund zehn Jahren hatte ein jüdisches VOS-Mitglied vergeblich Anzeige erstattet („Juden sind Knechte Satans.“). Die Frankenthaler Strafverfolgungsbehörden setzen die Hürden sehr hoch und begründen auch jetzt die Ablehnung von neuerlichen Ermittlungen mit der grundgesetzlich garantierten Meinungs- und insbesondere der Religionsfreiheit.
Sektenbeauftragter: Fälschung
Rainer Wagner hingegen hat nun ernsthafte Schwierigkeiten, seinen Kurs innerkirchlich weiterhin ungehindert zu verfolgen. So mußte er einräumen, der kritisierte Artikel des einst in der DDR beliebten Jugendpfarrers Theo Lehmann sei „nicht autorisiert“ gewesen. Er, Wagner, habe diesen Artikel „per Email“ aus religiösen Kreisen zugesandt bekommen und diesen für aktuell gehalten. Auch habe er nicht gewußt, daß ein vorangestelltes Zitat nicht von Lehmann sondern von einem sudanesischen Pfarrer stamme, dessen Namen er nicht kenne. Der sächsische kirchliche Weltanschauungs- und Sektenbeauftragte Harald Lamprecht sprach gegenüber epd von einer „Fälschung“, die die Aussage beider Texte erheblich verändere. Im Ergebnis werde „Angst vor dem Islam und den Flüchtlingen erzeugt“.
Auch Lehmann kritisiert, er sei „vor der erneuten Veröffentlichung nicht gefragt worden.“ Der Artikel stammt ursprünglich von 2004. Der Pfarrer will hingegen von einer Anzeige absehen, da es „Wichtigeres zu tun“ gäbe. Lehmann war wegen seiner kirchlichen Aktivitäten in der DDR von der Stasi verfolgt worden.
Der Evangelische Gemeinschaftsverband (EGV), die Dachorganisation der pfälzischen Stadtmissionen, ist hingegen beunruhigt. „Das ist eine ernste Angelegenheit“, sagte dessen Vorsitzender Tilo Brach im Mannheimer Morgen. Der Verwaltungsrat befasste sich am 15.01. mit dem Thema; ein Ergebnis der Beratungen liegt derzeit noch nicht vor. Allerdings hat die Stadtmission den LINK zum Missionsbrief vom Dezember 2015 von ihrer Internetseite genommen. Zuvor hatte der EGV bereits schriftlich formuliert: „Der Leitung des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes (EGV) Pfalz liegt es fern, vor Menschen anderen Glaubens, anderer Religion oder Kultur zu warnen. Der EGV warnt nicht vor Muslimen.“ Der Verwaltungsrat stelle sich ausdrücklich gegen die Vermischung der Themenbereiche „Schutz Suchende in der Bundesrepublik“ und „weltweite Christenverfolgung“.
Auch die evangelische Landeskirche der Pfalz, zu der die Stadtmissionen gehören, distanziert sich laut Kirchensprecher Wolfgang Schumacher von dem veröffentlichten Text. Dieser stehe im Gegensatz zum Engagement der Kirche für die Flüchtlinge. Bereits 2012 hatte die Landeskirche Wagner wegen seiner islamfeindlichen Haltung schon einmal ermahnt.
Der 64-jährige Bundesverdienstkreuzträger Rainer Wagner wurde bundesweit bekannt als langjähriger Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) und (seit 2014) Vorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS). Von diesen wie von allen anderen politischen Ämtern war er im April 2015 zurückgetreten.
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Neustadt/Berlin, 2.01.2016/cw – Nein, leider kein Silvesterscherz, sondern schwarz auf weiß ein im Dezember-Missionsbrief der Stadtmission Neustadt (a.d. Weinstraße) wort-wörtlich unter dem Titel: „Dr. Theo Lehmann spricht Klartext – Eine eindringliche Botschaft zu uns Christen“ (S.6) so formulierter Skandal: „Was wir brauchen, sind bibelfeste und notfalls auch feuerfeste, KZ-fähige Christen.“
Nun ja, werden wohl einige Wagner-Fans sagen, das hat ja ein gewisser Lehmann geschrieben und dafür kann ja der Ayatollah von Neustadt nichts. Wirklich? In seinem Wort zum Monat im selbigen Missionsbrief zitiert Wagner diesen evangelikalen Pfarrer Dr. Theo Lehmann gleich zweimal. Keine Übereinstimmung? Distanzierung sieht anders aus.
Und Wagner wäre nicht der Prediger, dem gerade deswegen auch die Bezeichnung Ayatollah zugeschrieben werden darf, weil er es nicht lassen kann, seine Darstellungen zum Islam – diesmal in seiner Weihnachtsbotschaft – erneut zu artikulieren:
„Durch die starke Präsenz des Islam ist uns in Deutschland eine Diskussion aufgedrängt, die wir nicht gesucht hätten. Natürlich ist der Koran nur ein menschliches Buch, das keinesfalls über der deutschen Verfassung stehen kann. Sein Autor nannte sich zwar Prophet, hat aber nichts mit den Propheten der Bibel gemein. Er lehrte einen Gottesglauben, der zwar auf biblische Episoden und Personen Bezug nimmt, aber dem wirklichen Gott in jeder Hinsicht widerspricht. Da der Koran Jesus als Gottessohn und Messias (griechisch: Christos) und Gott als dreieiniges Wesen leugnet, ist er im biblischen Sinn antichristlich. Schreibt doch Johannes:
„Wer ist ein Lügner, wenn nicht, der da leugnet, dass Jesus der Christus sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“ (1Joh 2,22)
Dazu kommt, dass sich Mohammed, der Autor des Koran, vieler Sünden und menschlicher Schandtaten schuldig gemacht hat. So lebte er mit den ersten Muslimen in Medina vom Straßenraub an den Geschäftsleuten aus Mekka. Er ließ seine Gegner erbarmungslos ermorden und beging ähnliche Taten wie die Terroristen des Islamischen Staates oder die Herrscher von Saudi-Arabien heute. Da er dafür nie Buße tat, kann der Koran, seine Schrift, nicht heilig sein.“
Zuvor rechnet der durch die Kirche Rheinland-Pfalz ordinierte Prediger mit dem Evangelischen Kirchenboten ab: „Unter der Überschrift „Grundgesetz steht über Bibel und Koran“ findet sich ein Kommentar im „Evangelischen Kirchenboten“ (41/15). Wenn Politiker derartige Meinungen äußern, werden wir dies akzeptieren müssen. Der Staat ist neutral und orientiert sich nicht an den Normen unseres Glaubens. Wenn aber die pfälzische Kirchenzeitung derartige Meinungen äußert, freue ich mich darüber, dass dieses Blatt nur von einem überschaubaren Kreis gelesen wird. Diese Aussage mag zwar politisch korrekt sein, widerspricht aber dem christlichen Glauben. Sie kann nur von Menschen vertreten werden, die Jesus als persönlichen Heiland nicht kennen und die die Bibel nicht wirklich ernst nehmen.“
Nach diesen neuerlichen Veröffentlichungen dürften nicht nur einige Politiker froh sein, dass der Stadtmissionsbrief nur von einem überschaubaren Kreis gelesen wird. Sie dürften auch froh darüber sein, dass der seinen Ruf erneut bestätigende Ayatollah nicht mehr auf der offiziellen Seite des Bundestages aufgeführt wird und seine politischen Ämter „auf Anraten seiner hochrangigen politischen Freunde“ aufgegeben hat.
Nur in der UOKG trauern einige Unentwegte nach wie vor ihrem einstigen Vorsitzenden nach. Jetzt auch noch?
Siehe auch: http://www.stadtmission-neustadt.de/smb/stadtmissionsbrief_2015-12.pdf
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Neustadt/Berlin, 19.05.2015/cw – Rainer Wagner, Ex-Vorsitzender der UOKG und des VOS-Verbandes, tut sich offenbar mit seinem Rücktritt „von allen politischen Funktionen aus gesundheitlichen Gründen“ schwer. DIE RHEINPFALZ zitiert Wagner in ihrer heutigen Ausgabe mit einer neuen Variante der Rücktrittsbegründung. „Die Kampagne gegen ihn werde von rechtsextremistischen Kreisen betrieben“, so der evangelikale Prediger.
http://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/neustadt-ruecktritt-vom-opferverband-nach-islam-schmaehung/
Bisher hatte Wagner neben gesundheitlichen Gründen eingeräumt, daß die Vereinigung 17. Juni ihn wegen seiner Äußerungen gegen Juden und Muslime kritisiert und zum Rücktritt gedrängt habe.
Die in Berlin ansässige Vereinigung reagierte empört: „Die bisher sachliche und akzeptable Begründung für den Rückzug Wagners wird von diesem nun in empörender Weise auf leider gewohnte Diffamierungen ausgeweitet,“ erklärte der Vorsitzende des auf den Aufstand von 1953 zurückgeführten Vereins, Carl-Wolfgang Holzapfel in Berlin. „Man sei überrascht, daß Wagner so schnell den Weg einer respektablen Entscheidung verlasse und sich zu derartigen absurden Äußerungen hinreißen lässt.“
Rücktritt von CDU-Funktion in Rheinland-Pfalz
Die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz http://www.jkgrp.de/?page_id=15 veröffentlichte heute auf ihrer Seite einen Bericht von dpa und FOCUS-online, wonach Wagner nach Kritik von SPD-Generalsekretär Jens Guth von seiner Funktion als stv. Landesvorsitzender des CDU-Verbandes OMV zurückgetreten sei. Guth hatte Wagner am Montag vorgeworfen, „in einem kürzlich aufgetauchten Vortragsvideo aus dem Jahr 2006 Muslime, Homosexuelle, die USA und die jüdische Religion beleidigt zu haben.“
Auch im Vorstand der evangelikalen Allianz in Neustadt a. d. Weinstraße, dem bisherigen Wirkungsfeld von Wagner, zeichnen sich Veränderungen ab. Nach einer Veröffentlichung im Mai-Heft des Stadtmissionsbriefes Neustadt wurden bereits für den 3.Mai Neuwahlen angesetzt. Hier hatte Wagner für seinen Rücktritt als bisheriger Vorsitzender „Altersgründe“ angegeben. Allerdings wurde Wagner auf der Homepage der örtlichen Allianz am 19.05. noch immer als Vorsitzender ausgewiesen. Auch der OMV (Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung in der CDU) hatte es mit einer Korrektur bislang nicht eilig, hier wird Rainer Wagner nach wie vor als stv. Landesvorsitzender präsentiert , Stand 19.05.2015 / http://www.cdu-rlp.de/omv/ . (989)
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Mobil: 0176-48061953
Von Carl-Wolfgang Holzapfel
Neustadt a.d. Weinstraße/Berlin, 18.12.2014/cw – Weihnachtszeit – stille Zeit? Wer den tagtäglichen Trubel vor dem Fest auf unseren Straßen oder in den Kaufhäusern erlebt, hat da so seine berechtigten Zweifel. Aber muß man dem heutigen Leben gleich abschwören und sich womöglich nach den goldenen Zeiten des Glaubens im Mittelalter sehnen? Die Inquisition verbrannte Hexen, die sich dem Teufel verschworen hatten, folterte Glaubensabtrünnige und sorgte so für die Aufrechterhaltung des rechten Glaubens.
Gegen diese Ordnung war einst Martin Luther aufgestanden. Dennoch gibt es gerade in dieser protestantischen Kirche mit den Evangelikalen eine Bewegung, die sich aus Überzeugung wohl noch vor Luther zurück bewegen will, mit ihren Bibel-Auslegungen die Katholische Kirche von Heute in einem wahren liberalen und menschenfreundlichen Licht erscheinen lassen.
Moderne Theologie: Sentimentale Weihnachtsgefühle
Als einer der Vorreiter dieser „bibeltreuen Christen“ versteht sich der bereits als „Ayatollah von Neustadt“ bezeichnete Prediger Rainer Wagner, dessen Bekenntnis zur „wortgetreuen Auslegung der Heiligen Schrift“ vernachlässigt werden könnte, wenn nicht gerade Wagner in vielfachen weltlichen Positionen, also mitten im Bereich der „Wirkungsstätte Satans“, vertreten wäre.
Der Ayatollah schleudert wie gewohnt auch zu Weihnachten wieder seine Wort-Blitze in die Welt der Verlorenen, wirft der Amtskirche vor, dass „die moderne Theologie diese biblische Wahrheit zugunsten eines bloßen innerweltlichen Vernunftglaubens, der mit etwas sentimentalen Weihnachtsgefühlen gespickt ist, aufgegeben“ hat. http://www.stadtmission-neustadt.de/smb/stadtmissionsbrief_2014-12.pdf
In seinem Weihnachtsbrief der Stadtmission Neustadt stimmt der Prediger und Vorstandsmitglied der evangelikalen „Evangelischen Allianz“ zunächst auf die Weihnachtzeit ein, beschreibt die „ANKUNFT Jesu“ um dann fortzufahren: „Diese ANKUNFT hat zwei Aspekte die wir immer im Auge behalten sollten. Der Weihnachtsaspekt: Gott kam in Christus in die Welt, um uns zu erlösen“, aber: „Der Aspekt des Jüngsten Tages: Jesus wird wieder kommen, um die Welt zu richten.“
Wir gehen unbeirrt auf die Hölle zu
„Warum das alles? fragt Wagner und gibt die Antwort: „Auch das sagt uns die Heilige Schrift: Unsere Welt ist seit dem Sündenfall das Herrschaftsfeld des Bösen (Eph 2,1.2). Von Natur her sind wir Satans Sklaven und gehen unbeirrt auf die Hölle zu. Unserer Sünde Bezahlung ist die Verdammnis, der ewige Tod (Röm 6,23).“ Die weihnachtliche Tröstung durch den Ayatollah bleibt nicht aus: „Aber Gott will nicht, dass wir zur Hölle fahren (Hes 33,11).“ Gott sei Dank, wenigstens das nicht! Doch dann liest Wagner der Amtskirche die Leviten: „Die moderne Theologie hat diese biblische Wahrheit zugunsten eines bloßen innerweltlichen Vernunftglaubens, der mit etwas sentimentalen Weihnachtsgefühlen gespickt ist, aufgegeben.“ Und er bedauert: „Leider rückt diese Hauptlehre unseres Glaubens auch bei manchen Evangelikalen in den Hintergrund.“ Ach was.
Drohung oder Verheißung?
Wagner: „Nun erinnert bibeltreue Christen die Adventszeit auch daran, dass Jesus versprochen hat, wieder zu kommen. Im Glaubensbekenntnis reden wir davon: „Von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten“. Nach den Worten des Ayatollah gibt es „einen 2. Advent, ein zweites Kommen Jesu.“ Aber: „Wenn dies soweit sein wird, kommt Jesus nicht mehr als Kind und Retter der Sünder, sondern als Richter.“ Die weihnachtliche Verheißung – oder Drohung: „Für die, welche nicht glauben wollen, wird dieses zweite Kommen Jesu aber ein furchtbares Erschrecken nach sich ziehen. Die Bibel sagt, dass die Menschen an diesem jüngsten Tag lieber tot sein möchten, als Gottes Gericht zu erleben (Offb 6,15-16).“
Der Prediger, im Nebenberuf auch Vorsitzender der Verfolgten-Organisationen UOKG und VOS und Mitglied in zahlreichen politischen Gremien, erinnert beschwörend daran, dass die Bibel Zeichen nennt, „die auf das Ende der Welt hinweisen. Sie ermahnen uns, stets bereit zu sein für den letzten Tag unserer Welt.“
Globalisierung ein moralischer Verfall der Menschheit
Die Beweisführung: „Die Bibel redet von Naturkatastrophen, Kriegen, Bürgerkriegen, Seuchen, Wirtschaftskrisen, Christenverfolgungen, einer Zuspitzung der politischen Probleme auf den Nahen Osten. Dazu kommt das Streben der Welt nach Globalisierung. Ein moralischer Verfall der Menschheit wie in Sodom und Gomorrha (Mt 24,38; Luk 17,29). Man wird eine Welteinheitsregierung und Welteinheitsideologie anstreben (Offb 13)“.
Dieser Ayatollah lebt mitten unter uns. Während Tausende auf die Straße gehen, um gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ zu protestieren, wäre es vielleicht ratsamer, erst einmal das Augenmerk auf einige Sektierer zu richten, die sich – offensichtlich unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit – bereits in zahlreichen Funktionen eingenistet haben.
Weihnachten ist und bleibt wohl ein Fest der Widersprüche. Trotzdem: Fröhliche Weihnachten! Auch nach Neustadt. Denn wahrscheinlich ist der Ayatollah kein „Knecht Satans“. Er ist und bleibt wohl auch nur ein Mensch wie Du und ich – mit all seinen Widersprüchen. Bedauerlich, das er hier seine Position für recht obskure Weltvorstellungen missnutzt. (908)
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin, redaktion.hoheneck@gmail.com
(ausgenommen Zitate aus dem Stadtmissionsbrief Dez.2014, für die der Autor Rainer Wagner verantwortlich zeichnet.)
Neustadt a.d. Weinstraße, 25.04.2014/cw – Der Ayatollah aus Neustadt löst womöglich mit seinem neuerlichen WORT DES MONATS (Mai 2014) einen religiösen Taifun über dem Schloss Bellevue in Berlin aus. In der neuesten Ausgabe des Stadtmissionsbriefes wettert der von der Rheinland-Pfälzischen Evangelischen Landeskirche ordinierte Prediger gegen den Teufel, der als „Durcheinanderbringer“ die „göttliche Ordnung der Familie“, Mann und Frau „schon im Paradies“ voneinander entfremdete. Wagner konstatiert: „Vielweiberei (1Mo 4,19), Ehescheidung (Mt 19,6) und
Generationenkonflikte (Eph 6,1.4) unterminierten die göttliche Ordnung“ und sieht darin die Endzeit angedeutet, weil bereits in der Bibel als Vorläufer dafür „besondere Angriffe auf die Familie“ in den Raum gestellt werden.
Nun ist ja Wagner nicht allein mit seinen biblizistischen Auslegungen. Er selbst gibt in seinem Stadtmissionsbrief 300.000 Mitglieder in dem von ihm maßgeblich mit gesteuertem pietistisch ausgerichtetem Bibelbund an, der ein Bestandteil der Evangelischen Kirche sei. Aber der Prediger aus Neustadt ist nicht Irgendwer. Er bekleidet nebenher wichtige weltliche Ämter, ist seit Jahren Vorsitzender des Dachverbandes der Union der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), seit Anfang April Vorsitzender des größten und ältesten Verfolgtenverbandes VOS (auch wenn dies bislang nur auf der Homepage der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, nicht aber auf der Seite der UOKG nachzulesen ist), bekleidet Vorstandsämter in Gliederungen der Pfälzischen CDU und ist u.a. in den Leitungsgremien der bekannten Stiftungen Berliner Mauer und Gedenkstätte Hohenschönhausen vertreten. Das täte nichts zur Sache, so Wagner bisher, weil er beide Positionen stets zu trennen wisse. Wirklich?
Jedenfalls folgt der die Heiligkeit der Ehe verteidigende und die Vielweiberei anklagende forsche Prediger gerne Einladungen in das Allerheiligste unseres Staates und lässt sich dabei auch gerne mit dem Bundespräsidenten ablichten. Vielleicht sieht ja für den Prediger auch so die eigenwillige Trennung zwischen Kirche und Staat aus: Verbeugung vor dem Staatsoberhaupt, der trotz gültiger Ehe mit einer LG präsidiert und seiner vormaligen Freundin eine Position in nächster Umgebung verschafft und die Geißelung derartiger Zustände im fernen Neustadt a.d. Weinstraße? Jedenfalls kommen die jetzigen Äußerungen zu diesem Thema einem religiösen Taifun gleich, in dessen Windschatten der gegenwärtige Präsident und vormalige Pfarrer nicht gerade glücklich dastehen dürfte. Die Ermahnung der Landeskirche Wagners, sich in seinen Äußerungen zurückzuhalten, hat wohl nicht lange gefruchtet. Allerdings bezog sich diese Ermahnung auf die Diffamierung anderer Religionen, die Wagner, freilich auch hier religiös untermauert, mit Knecht Satans, Götzenkult u.a.m. betitelt hatte.
Seine Verteidigung der strikten Trennung zwischen religiösen und weltlichen Funktionen bekommt augenscheinlich immer mehr Risse. So bezeichnete er Opfer der SED-Diktatur während einer UOKG-Veranstaltung als „Knechte Satans“, weil diese sich zum einen nicht zum Glauben oder zum anderen nicht zu seinen Sünden bekenne. Jetzt liefert er einen neuen Hinweis auf die berechtigt erscheinende Kritik: In der jüngsten Ausgabe seines Missionsbriefes gibt er unter „Dienste und Termine von Prediger Rainer Wagner“ nicht nur seine religiösen Verpflichtungen, sondern auch gleich zweimal jeweils die „Sitzung des Stiftungsrates Hohenschönhausen in Berlin“ an (am 15. und 27. Mai).
Die als „poetische Form“ verbrämte eiskalte Abhandlung einer „schrecklichen Kindstötung im Mutterleib“, die Veröffentlichung des „Tagebuch eines ungeborenen Babys“ und der sich anschließende „Abschiedsbrief des abgetriebenen Kindes“, die „in poetischer aber wahrhaftiger Form die Entwicklung eines Kindes im Mutterleib und den fiktiver Brief eines abgetrieben Mädchens an seine Mutter“ (Wagner) beschreiben, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Dieser steinherzige Umgang mit den Nöten von Menschen war es, der viele Hilfe suchende Menschen der Kirche entfremdet hat. Aber das ist eher ein innerkirchliches Thema, damit muß die Kirche selbst zu Rande kommen. Die offenbare Doppelzüngigkeit eines sich in den ausgeworfenen Netzen selbst verheddernden Predigers und Verbandsvorstandes einstiger Opfer intriganter und physischer Gewalt ist dagegen kein innerkirchliches Thema. Das geht uns alle an. Und es sollte spätestens jetzt den Präsidenten veranlassen, über weitere offiziöse Einladungen an diesen religiösen Fanatiker auf das Bellevue-Parkett nachzudenken. Es wäre auch eine späte Wiedergutmachung an den bei uns lebenden Juden (und Andersgläubigen), die bis heute ohne präsidiale Korrektur von dem aus dem Ruder laufenden Prediger als „Knechte Satans“ diffamiert werden dürfen.
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r=threadview&t=3964410&pg=2
Siehe auch: http://www.geolitico.de/2013/09/30/joachim-gauck-ein-praesident-und-frauenversteher/ und
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r=threadview&t=3964410&pg=2
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Tel.: 030-30207785
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