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Berlin, 14.06.2018/cw – Am 15./16. und 17. Juni finden diverse Veranstaltungen in Berlin zum Gedenken an den Volksaufstand von 1953 statt. Der Vorstand der Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V. übermittelt folgende Termine:

14. Juni, 11:00 Uhr: Anbringung von Rosen an den Gedenkkreuzen in der Ebertstraße (nahe Reichstag), Vereinigung 17. Juni.

15.Juni, am Nachmittag: Gedenken an den Mauerkreuzen in der Ebertstraße (nahe Reichstag / Kranzniederlegung) und VA auf dem „Platz des Volksaufstandes von 1953“ vor dem BMF, jeweils durch Museum „Haus am Checkpoint Charlie“ und CDU Berlin

16. Juni, 16:00 Uhr: Steinplatz, Niederlegung Blumengebinde am  a) Denkstein für die „Opfer des Stalinismus“;  b) Denkstein für die „Opfer des Nationalsozialismus“; Vereinigung 17. Juni.

18:00 Uhr: Gedenkfeier am                                                                                                               a) „Holzkreuz“ in Berlin-Zehlendorf (Kleeblatt), Kranzniederlegung Kranzniederlegung    b) „Russenstein“, ggüb. dem Holzkreuz, Blumengebinde; Vereinigung 17. Juni.

19:00 Uhr: Mitgliederversammlung

17. Juni,   09:30 Uhr: Steinplatz, Kranzniederlegung am Denkstein für die „Opfer des Stalinismus“ – Gedenkveranstaltung der VOS und des BezA Charlottenburg-Wilmersdorf.

10:00 Uhr: Kranzniederlegung durch Regierenden Bürgermeister von Berlin auf „Platz des Volksaufstandes von 1953“ vor dem BMF

11:00 Uhr: Staatsakt Friedhof Seestraße unter Beteiligung Vereinigung 17. Juni.

11:30 Uhr: Ehrung der seit dem Volksaufstand verstorbenen Teilnehmer am 17.06.1953 durch Vereinigung 17.Juni.

12:30 Uhr: Gedenkfeier „17. Juni 1953“ in Reinickendorf (Erinnerung an den Marsch der Arbeiter von Henningsdorf) ggüb. dem Rathaus.

Zusammenstellung der Termine in Berlin, an denen die Vereinigung direkt oder indirekt beteiligt ist oder die dieser übermittelt (bekannt) wurden. Es finden weitere Veranstaltungen zum Gedenken (u.a. ein 7-km-Gedenkmarsch in Halle) und in weiteren Orten Deutschlands statt.

V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin – Tel.: 030-30207785 (1.396).

 

 

Titel HB 2014Nr.034   Einigkeit und Recht und Freiheit   15. 10. 2014

Goldene Henne für Eine von uns: Kathrin Behr

Leipzig/Berlin, 15.10.,2014/cw – Was viele der einst von der Stasi malträtierten Frauen, Männer und Kinder angesichts der in den Vordergrund gestellten „Bürgerrechtler-Laureaten“ nicht mehr für möglich gehalten hatten, wurde vor wenigen Tage in Leipzig wahr: 25 Jahre nach der Maueröffnung wurde ein bekannter Medienpreis an ein Opfer der DDR-Diktatur verliehen und damit für einen kurzen Augenblick der Fokus auf jene Menschen gerichtet, die die „Wasser- und Lastenträger der Einheit waren“, wie es jüngst die ehemalige Hoheneckerin Tatjana Sterneberg formulierte. …

Berlin, 16.12.2014/cw – Wir sehen uns veranlasst, den vorstehenden Artikel bis zur Klärung schwerwiegender Vorwürfe von der Seite zu nehmen. Sollten sich diese Vorwürfe bestätigen, würde es sich um einen weiteren Skandal innerhalb des Dachverbandes handeln. Wir sehen uns daher gegenwärtig nicht in der Lage, die positive Berichterstattung in diesem Fall aufrecht zu erhalten.

Redaktion Hoheneck

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Gerichtsentscheid über die Zukunft der ehem. Hoheneckerinnen

Michelstadt/Hoheneck/Berlin, 15.10.2014/cw – Nach zwei Jahren der nicht nur von den Beteiligten als quälend empfundenen Auseinandersetzungen um den Verein „Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen“ entscheidet das Amtsgericht Michelstadt/Hessen am 10. November über die Klage mehrerer Frauen gegen die Auflösung des Vereins.
In einer umstrittenen Abstimmung auf der letzten Mitgliederversammlung des Vereins hatte der gerade gewählte Vorstand unter Edda Schönherz, Berlin, die Auflösung des Vereins beantragt. Siebzehn von einundzwanzig anwesenden Mitgliedern hatten dem Vorstandsantrag zugestimmt. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt fast neunzig eingetragene Mitglieder.

Das Amtsgericht in Michelstadt war für zuständig erklärt worden, da der Verein formal nach wie vor mit seinem Sitz in Lützelbach, dem Wohnort der verstorbenen Vereinsgründerin und ersten Vorsitzenden Maria Stein eingetragen ist.

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Ausstellung „DER DUNKLE ORT“ nach Magdeburg jetzt in Dresden

Magdeburg/Dresden, 15.10.2014/cw – Die von der Heinrich-Böll-Stiftung konzipierte und bereits in vielen Orten der Bundesreplik gezeigte Ausstellung (Fotos: Dirk von Nayhauß, Text: Maggie Riepl) mit Portraits von 25 Frauen,Buchtitel Der Dunkle Ort 2 die im einstigen DDR-Frauenzuchthaus Hoheneck aus politischen Gründen inhaftiert waren, wird im Oktober von Magdeburg nach Dresden umziehen und ab 23.10. – 15.12.2014 in der dortigen BStU-Außenstelle in der Riesaer Straße 7, 01129 Dresden zu sehen sein (Montag bis Freitag: 8.00 – 18.00 Uhr Samstag nach Vereinbarung, Eintritt frei). Das Buch zur Ausstellung ist im bebra-Verlag Berlin erschienen (2012, 19,95 Euro, 142 Seiten, 120 Schwarz-Weiß-Abbildungen).

Zuvor wird in Magdeburg im Schatten der Ausstellung ein Zeitzeugengespräch mit den Hoheneckerinnen Inge Naumann und Regina Labahn in einem Magdeburger Gymnasium stattfinden (15.10.). In Dresden wird zur Eröffnung der Ausstellung die Zeitzeugin Catharina Mäge mit Sebastian Lindner diskutieren.Lindner hatte unlängst mit einer Arbeit über das DDR-Frauenzuchthaus Hoheneck promoviert. Beginn: 23.10., 18:00 Uhr in der BStU-Außenstelle. (Aktualisiert am 14.10.2014).

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Klinikfriedhof der Wittenauer Heilstätten  soll Gedenkstätte werden

Berlin, 15.10.2014/cw – Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksversammlung Berlin-Reinickendorf engagiert sich als erste Partei für die Schaffung eines Gedenkortes auf dem einstigen Friedhof der einstigen Nervenheilanstalt  im Ortsteil Wittenau. Auf dem vor rund zwei Jahrzehnten aufgelassenen Friedhof waren zahlreiche Opfer von Versuchen in der Zeit des Nationalsozialismus beigesetzt worden. Ein entsprechender Antrag wurde in der Bezirksverordnetenversammlung am 8. Oktober beraten (Drucksache – 0822/XIX) und an die zuständige Ausschüsse überwiesen.

„Wir sind es den Opfern und ihren Angehörigen schuldig, angemessen mit diesem Teil der Bezirksgeschichte umzugehen“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Torsten Hauschild zum Antrag. Mit dem Antrag will die Fraktion die Absichten des landeseigenen Klinik-Konzerns Vivantes durchkreuzen, das fragliche Gelände zu veräußern. Der Bezirk sieht über seine Stadtplanungsabteilung größere Potentiale zur Errichtung von Wohnbauten. Dieses Interesse an einer Verwertung dürfe nicht das Gedenken an die zahlreichen Opfer verhindern, findet die Fraktion. In dem Antrag wird das Bezirksamt ersucht, „zusammen mit dem Land Berlin, der derzeitigen Eigentümerin und möglichen nachfolgenden Eigentümern des Geländes der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (KBoN) und dem Verein totgeschwiegen e.V. im Rahmen wissenschaftlicher Forschung die auf dem ehemaligen Friedhof der KboN liegenden Opfer der NS-Gewaltherrschaft zu identifizieren und soweit möglich, ihre Grablage zu erforschen, sowie ihre offizielle Anerkennung als Opfer der NS-Gewaltherrschaft zu erwirken; auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse ein Konzept für die Gestaltung des Friedhofes als Gedenkort zu erstellen und die Pflege des Gedenkortes dauerhaft sicher zu stellen.“

Pfarrerin Irmela Orland, die sich vor Ort mit einem Verein um die Schaffung eines würdigen Gedenkens bemüht, äußerte sich erfreut und erleichtert über den Antrag. Damit vergrößerten sich die Chancen, dass sich auch die Politik dieses wichtigen Teils der Bezirksgeschichte annimmt.

Trotz vorliegender Kenntnisse über die Vergangenheit liegen bisher keine genauen Zahlen über die in der NS-Zeit auf dem Gelände der damaligen Nervenklinik bestatteten Opfer vor. Frühere Leichenfunde ließen aber Rückschlüsse auf die dort ermordete Menschen zu. In der NS-Ideologie galten die dort untergebrachten kranken und behinderten Menschen als „lebensunwertes Leben“.

Bisher erinnert einzig die Ausstellung „Totgeschwiegen“ über die Schicksale der dort Ermordeten und Verstorbenen (wir berichteten). Die Ausstellung ist werktags von 10:00 bis 13:00 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet und kann im Haus 10 auf dem Vivantes-Gelände besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

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Schorlemmer: DDR-Unrechtstaat untaugliche Begriffskeule

Berlin, 15.10.2014/cw – In einem Interview mit dem Deutschlandfunk hat sich der Theologe Friedrich Schorlemmer (*1944) gegen die Bezeichnung der DDR als „Unrechtstaat“ ausgesprochen. Man solle diese Keule wieder einpacken. Der durch seinen Einsatz in der DDR-Opposition („Schwerter zu Pflugscharen“) berühmt gewordene Schorlemmer sagte, die Lebensleistung der Menschen dürfe nicht delegitimiert werden, indem die DDR generell als Unrechtsstaat bezeichnet werde. Das sei eine „untaugliche Begriffskeule“. Man müsse auch „die Urabsichten der DDR 1949“ berücksichtigen. Und schließlich habe die DDR 1989 den „Machtlöffel friedlich“ abgegeben. Ob dies ohne die signalisierte Enthaltung der seinerzeitige Besatzungsmacht UdSSR der Fall gewesen wäre, ließ Schorlemmer offen.
Das gesamte Interview unter http://www.deutschlandfunk.de/25-jahre-friedliche-revolution-die-keule-unrechtsstaat.694.de.html?dram:article_id=299881 .

Der streitbare Theologe macht sich damit von einstigen Verfolgten als unzulässige Verharmlosung verstandene Formulierungen zu eigen, die bislang von Politikern wie Peter-Michael Diestel und Gregor Gysi gebraucht werden: In der DDR sei zwar Unrecht geschehen, sie sei aber deswegen kein Unrechtstaat gewesen. In diesem Zusammenhang werden gerne die sozialen Leistungen hervorgehoben und dass in der DDR wie in jedem anderen Land auch geliebt und geheiratet wurde. Nach diesen Kriterien dürfte das NS-regierte Dritte Reich auch kein Unrechtstaat gewesen sein, werfen Kritiker ein.

Die umstrittenen Äußerungen werden allerdings die vorgesehene Auszeichnung Schorlemmers durch die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nicht beeinträchtigen.

Dort wird dem Theologen am 4. November die Ehrendoktorwürde der Kulturwissenschaftlichen Fakultät verliehen. In der Begründung heißt es u.a.: „Schorlemmer hat die politischen Prozesse stets kritisch begleitet, mit eigenen Essays und programmatischen Texten, als Mitherausgeber der ,Blätter für deutsche und internationale Politik’ und des ,Freitag’, sowie als Mitglied im Beirat des interdisziplinären Wissenschaftsjournals ,Universitas’. (…) Er ist Bürgerrechtler, er beschäftigt sich mit wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen und ist immer politisch aktiv gewesen.“

Einst durch die zweite Diktatur politisch Verfolgte sehen in der bevorstehenden Ehrung im Schatten der jüngsten Äußerungen Schorlemmers „ein bemerkenswertes Signal zum 25. Jahrestag der Maueröffnung.“ Einmal mehr werde „die zunehmende Verlogenheit eines Systems deutlich, das die Tränen der Freude über die Maueröffnung zelebriert und gleichzeitig den Tatbestand eines verbrecherisch strukturierten Staates zunehmend und immer offener negiert.“

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Brandenburger Tor: Demonstration gegen die Todesstrafe

Berlin, 15.10.2014/cw – Am vergangenen Wochenende demonstrierten Exil-Iraner bundesweit gegen die politisch missbrauchte Todesstrafe. Vor dem Brandenburger Tor in Berlin hatten rund 120 Iraner Transparente und Galgen aufgebaut, um an die Ermordung politisch Verfolgter in ihrer Heimat zu erinnern. Mehrere Redner wiesen darauf hin, dass unter dem neuen Präsidenten, der vom Westen als liberal begrüßt worden war, bisher mehr Menschen hingerichtet worden sind als in der gesamten Amtszeit unter seinem Vorgänger.

Neben den symbolisch errichteten  Galgen am die Unantastbarkeit und Würde jedes Menschen  erinnert: C.W. Holzapfel von der Vereinigung 17. Juni - Foto: LyrAG M.Moshiri

Neben den symbolisch errichteten Galgen an die Unantastbarkeit und Würde jedes Menschen erinnert: C.W. Holzapfel von der Vereinigung 17. Juni – Foto: LyrAG M.Moshiri

Der Vorsitzende der Vereinigung 17. Juni erinnerte in seiner Gastrede an das Vermächtnis, das früher von dieser Stadt aus täglich unter den Klängen der Freiheitsglocke über den RIAS in die ganze Welt gesendet wurde: „Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen…“. Er forderte die Deutschen auf, sich an das Geschehen vor fünfundzwanzig Jahren an diesem Ort zu erinnern, als wir „glücklich den Mauerfall feierten und ein NIE WIEDER schworen.“ Heute werden wieder Menschen aus politischen Gründen ermordet, im Iran, einer der ältesten Kulturen der Menschheit, und anderswo in der Welt. „Wir können nicht unter Tränen Stolpersteine setzen und das einstige Wegsehen von dem Mord an sechs Millionen Menschen beklagen und gleichzeitig vor den brutalen Tötungen der Jetzt-Zeit die Augen verschließen.“ Die sei zutiefst unmoralisch und einer Nation unwürdig, die zwei mörderische Diktaturen überwunden habe.

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Nicht vergessen: Ab 20.10.2014, 22:00 Uhr in N-TV die sechsteilige Serie zum Mauerfall mit zahlreichen Zeitzeugen (jeweils Montags in zwei Teilen). (873)

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Hinweis: Die bisherigen Ausgaben des Hohenecker Boten können unter http://www.17juni1953.de abgerufen oder direkt bei der Redaktion gegen Kostenbeitrag bestellt werden (Redaktion: Siehe Impressum). Die Vereinigung 17. Juni 1953 e.V. hat der Redaktion Gastrecht auf der Homepage eingeräumt, der Verein ist für die Inhalte nicht verantwortlich.
Impressum: Der „Hohenecker Bote“ ist einzig der demokratischen Auseinandersetzung und den Anliegen der Verfolgten beider Diktaturen verpflichtet, parteipolitisch und vereinsrechtlich unabhängig und erscheint in der Mitte eines jeden Monats. Beiträge dürfen b.a.W. kostenlos unter Zurverfügungstellung von Nachweisen (Belegen) insbesondere von gemeinnützigen Vereinen der Verfolgten- und Opferszene beider Diktaturen in Deutschland genutzt oder weiterverbreitet werden. Ausgenommen davon sind wirtschaftlich ausgerichtete Institutionen oder Unternehmen. Fotos dürfen grundsätzlich nur unter ausdrücklicher Zustimmung bzw. zu den Bedingungen der Redaktion verwandt werden. Redaktion: Carl-Wolfgang Holzapfel (cw) – verantwortlich; redaktion.hoheneck@gmail.com ; Kaiserdamm 9, D-14057 Berlin, Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953; Fax: 030-30207786. Anzeigen auf Anfrage.

Berlin, 23.05.2013/cw – Walter Fieber, einst in den Borsig-Werken beschäftigt, entdeckte bei einem seiner Rundgänge durch den Berliner Ortsteil Tegel das Fehlen einer Erinnerungstafel an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Jahrzehnte hing die Tafel unbehelligt an ihrem Platz gegenüber dem Borsighallen-Center an der Berliner Straße. Nun war sie weg. Wenige Wochen vor dem 60. Jahrestag an den Volksaufstand von 1953 in der einstigen  DDR, die Fanal für weitere Erhebungen in Ost-Europa war (Posen, Ungarn, CSSR, Polen) und im  Ergebnis schließlich zum  Fall der Mauer und der Beendigung der Teilung Deutschlands und Europas führte, wurde die bronzene Erinnerungstafel „vermutlich von Metall-Dieben“, so die Berliner Polizei, entwendet.

Aufstandsteilnehmer und junge Berliner trugen im Juni 1953 ein Holzkreuz durech die Bezirke nach Zehlendorf ...

Aufstandsteilnehmer und junge Berliner trugen im Juni 1953 ein Holzkreuz durch die Bezirke nach Zehlendorf …

Das zuständige Bezirksamt Reinickendorf reagierte überraschend schnell und kündigte bis zum Jahrestag zumindest ein Provisorium an, um die Erinnerung wachzuhalten. Das ist nicht bei allen Bezirksämtern festzustellen. So brauchte der Bezirk Berlin-Mitte fast acht Jahre, um einem Begehren auf Erinnerung an den Volksaufstand nachzukommen. Im Beisein des Bundesfinanzministers Dr. Wolfgang Schäuble wird am 16. Juni (12:00 Uhr) der Platz vor dem Ministerium nach dem Volksaufstand benannt.

Noch schwerer tut sich der im Übrigen meist konservativ geführte Bezirk Steglitz-Zehlendorf.  Obwohl in Zehlendorf das in Deutschland einzige originäre Mahnmal an den Volksaufstand steht, tut sich die Bezirksverwaltung schwer, die seit Jahrzehnten angeregten Hinweise auf das Mahnmal zum Beispiel unter Straßenschildern anzubringen. Auch die Verschwenkung der Spuren am Mahnmal, das auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Chaussee in der Nähe des Autobahn-Kleeblatts steht, harrt des Engagements seitens der Bezirksverordnetenversammlung und/oder der Bezirksverwaltung.

... um es gegenüber einer Panzerkanone am Kleeblatt aufzustellen. Fotos: Archiv 17.Juni

… um es gegenüber einer Panzerkanone am Kleeblatt aufzustellen.
Fotos: Archiv 17.Juni

Die Vereinigung 17. Juni, deren Gründer vor sechzig Jahren kurz nach dem Aufstand ein  Holzkreuz durch die Berliner Bezirke trugen und dieses gegenüber einem bis 1955 dort stationiertem Panzer der Sowjet-Armee aufstellten, mahnt seit Jahrzehnten eine entsprechende Verschwenkung der dort beidseitigen „toten Spur“ zum Mittelstreifen an, um Interessenten einen gefahrlosen Besuch des Mahnmals zu ermöglichen. Ebenso sind seit Jahren Hinweistafeln auf die Entstehung des Mahnmals im Gespräch, ohne dass eine Umsetzung erfolgte.

Es scheint, dass nicht nur bei Buntmetall-Dieben die Achtung vor der Geschichte verloren gegangen  ist, sondern sich auch die Politik lediglich zu runden Jahrestagen veranlasst sieht, einige feierliche Reden zu halten, denen der reale Bezug zum tatsächlichen Umgang mit der Geschichte fehlt, sagte ein Sprecher des Vereins heute in Berlin.

Durch Verschwenken der Fahrspuren ließe sich ein gefahrloser Zugang ermöglichen, wenn man wollte... Foto: LyrAg

Durch Verschwenken der Fahrspuren ließe sich ein gefahrloser Zugang ermöglichen, wenn man wollte… (rechts die „tote“ Spur, die in beide Richtungen in  eine Parkspur umgewandelt werden könnte).
Foto: LyrAg

V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785

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