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Köln/München/Berlin, 18.03.2014/cw – Das Interview mit Verlegerin Brigitte Fleissner-Mikorey und Buchautorin Ellen Thiemann im Hohenecker Bote löste ein breites Echo aus. Die Autorin des mit einem Rechtsstreit belasteten letzten Buches „Wo sind die Toten von Hoheneck?“ und die Redaktion erreichten aus allen Teilen Deutschlands teils empörte Kommentare. Wir geben hier einen kleinen Ausschnitt zur Kenntnis:
Frau K., Bottrop: „Was für ein unglaublicher Affront! Ich bin erschüttert und vermute intensive Beeinflussung durch alte Seilschaften, die sich mit „Gehirnwäschen“ bestens auskennen. Ich wünsche dem neuen Buch baldiges Erscheinen, drücke alle Daumen und wünsche weiterhin viel Kraft…“
Familie S., München: „Entweder ist diese Person nicht ganz dicht im Kopf oder die ganze Geschichte wurde von Stasi-Leuten organisiert!“
Herr K., Starnberger See: „In dieser Situation so ein erstaunlich maßvolles und zurückhaltendes Interview zu geben, bewundere ich.“
Frau S., Leverkusen: „Es ist ein Hammer! Liebe Frau Thiemann, ich wünsche Ihnen viel Kraft, dass Sie über diesen Widrigkeiten den Mut nicht verlieren, Aufklärung vorantreiben – insbesondere für die jungen Menschen, die nichts davon kennengelernt haben.“
Herr Dr. H., Bochum: „Sie sehen mich sprachlos. Ich verstehe die Welt nicht mehr und dieses Gericht.“
Herr G., Darmstadt: „Du musst ja inzwischen Nerven wie Stahlseile haben. Ich habe solche Kämpfe längst aufgegeben und mich damit abgefunden, dass wir längst in der „gesamtdeutschen DDR“ leben (müssen). Alle guten Wünsche und viel Kraft für Deinen unermüdlichen Kampf.“
Herr S., Berlin: „Das muss man erst einmal alles verdauen. Diese Frau ist ja das pure Gift. Da schreiben Sie und recherchieren und opfern wertvolle Zeit und zum Schluss landen Sie noch vor Gericht. Es ist alles so unfassbar für mich.“
Herr F., Köln: „Ich komme nicht umhin festzustellen, dass sich das Ganze wie eine Zersetzungsmaßnahme der Stasi liest, die sich da abgespielt hat.“
Herr Alexander G., Schwalmstadt: „Für den Abdruck des Exklusiv-Interviews mit der Verlegerin Fleissner-Mikorey und der Autorin Ellen Thiemann … gebührt Ihnen Dank! … Erfreulich ist dabei, dass der nicht ganz einfache Sachverhalt luzid zur Darstellung kommt. Sowohl die Verlagsvertreterin als auch … Frau Thiemann konnten ihre Positionen nachvollziehbar entwickeln…“
Wir bitten um Verständnis, das wir Spekulationen um mögliche Hintergründe oder Motive an dieser Stelle aus nachvollziehbaren Gründen en Detail nicht veröffentlichen. Allgemein lässt sich aber konstatieren, dass immer wieder Vermutungen über einen Zusammenhang zwischen der Namensgleichheit zwischen der Klägerin und der einstigen Geliebten des Ex-Mannes von Thiemann geäußert werden. Die Autorin hatte in ihrem Buch „Der Feind an meiner Seite“ (2005) über die IM-Tätigkeit des einstigen DDR-Sportjournalisten berichtet.
Viele Zuschriften beinhalten die Befürchtung, dass Ellen Thiemann durch „diesen Prozessbetrug ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit aufgeben“ könnte. Auch wird Kritik an der Abhängigkeit von finanziellen Mitteln geübt, die darüber entscheiden, ob ein Recht mit den Mitteln der Berufung erstritten werden kann oder zwangsläufig verzichtet werden muß und „damit derartigen undurchsichtigen Winkelzügen Tor und Tür“ geöffnet wird, heißt es in einer der Zuschriften. Besonders auffällig sei hier die Abhängigkeit von Opfern der zweiten Diktatur, die „häufig an der vielfach durch ihre Verfolgung ausgelösten mangelhaften finanziellen Basis scheiterten, ihre Rechte und Interessen vertreten zu können.“
V.i.S.d.P.:Redaktion Hoheneck, Berlin, Tel.: 030-30207785
Berlin, 4.11.2013/cw – Das Landgericht Berlin muss auf Betreiben eines SED-Opfer-Funktionärs die Frage klären, ob der einstige DDR-Außenhandelsbetrieb „AHB Elektrotechnik/Elektronik Export/Import“ ein Betrieb war, der von der MfS-kontrollierten Kommerziellen Koordinierung (KoKo) kontrolliert wurde.
Der Funktionär hatte eine entsprechende Unterlassung erwirkt, weil er früher in diesem Bereich („AHB Elektrotechnik Export/Import) gearbeitet hatte und sich u.a. durch diese Darstellung in seiner Ehre als SED-Opfer-Funktionär beeinträchtigt sieht. Über diese Unterlassung, gegen die Widerspruch eingelegt wurde, soll heute, am
Dienstag, 5.11.2013, ab 12:30 Uhr im Landgericht Berlin, Tegeler Weg,
verhandelt werden (27 0 481/13).
Der Sitzungssaal muß von Interessenten vor Ort erfragt werden, da die Antragsgegner nur telefonisch am Abend des 4.11. über den Sitzungstermin informiert wurden, selbst also 12 Stunden vor der Verhandlung keine Ladung erhalten haben und daher selbst den Sitzungssaal erfragen müssen.
Der Klage auf Unterlassung müssen sich stellen:
1. Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V. als Herausgeber des Vereinsorgans „Hohenecker Bote“;
2. Tatjana Sterneberg, Vorsitzende des BuG Hoheneck und
3. Carl-Wolfgang Holzapfel, Redaktion Hoheneck und Vorsitzender der Vereinigung 17. Juni 1953 e.V.
V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17.Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953
Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V.
Hohenecker Bote
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Nr.005 Förderverein – Info 15. April 2012
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Hoheneck: Der Schornstein fällt – Die Hoffnung steigt
Berlin/Hoheneck, 15.April 2012/cw – Die Abbrucharbeiten im Umfeld des „dunklen Ortes“ signalisieren den Bürgern des Ortsteiles Hoheneck von Stollberg: Und es bewegt sich doch. Seit dem Besuch des Bundespräsidenten Dr. Christian Wulff erfährt das ehemalige Frauenzuchthaus der DDR eine breite, zuvor nicht registrierte Aufmerksamkeit. Zum 20. Jahrestag des Frauenkreises ehemaliger Hoheneckerinnen, jetzt ein eingetragener Verein, hatte das Staatsoberhaupt den Frauen seine Aufwartung gemacht und diese in einer nachdenklichen Rede ermuntert, sich für einen Gedenkort zu engagieren.
Im Herbst wurde dann in Stollberg ein Förderverein gegründet, der sich zum Ziel setzte, den Frauenkreis, die Stadt, den Eigentümer und alle sonstige Interessenten aktiv bei der Umsetzung einer Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck zu unterstützen. In ersten Gesprächen wurden unterschiedliche Vorstellungen zusammengeführt. Sie mündeten schließlich in ein erstes Konzept, das der Förderverein Anfang Dezember der Öffentlichkeit präsentierte und auf breites Interesse stieß.
Natürlich blieben auch Missverständnisse bis hin zur Missgunst nicht aus. „All das ist fast normal,“ stellt Tatjana Sterneberg, ehemalige Hoheneckerin und Vorsitzende des Fördervereins fest: „Für uns ist es rückblickend wichtig, Anstöße gegeben zu haben. Der Stein ist ins Diskussions-Wasser geworfen und hat erwünschte Wellen geschlagen“. Nun sei Sachverstand, dreimal Sachlichkeit und eine gehörige Portion Optimismus gefragt, um das Projekt umzusetzen.
Zu den aufgelaufenen Diskussionen um alte und neuerliche Vereinsgründungen (siehe weiter unten) äußert sich die engagierte einstige politisch Verfolgte („weil ich mich verliebt hatte“) zurückhaltend, wenngleich konstruktiv: „Welcher Verein was umsetzt und welche Leute schließlich am Runden Tisch sitzen, um die Pläne für die Zukunft zu gestalten, ist für uns nachrangig. Das Ergebnis wird eines Tages der Bewertungspunkt sein, an dem wir uns alle messen lassen müssen. Der Weg dorthin kann durchaus steinig sein, er bleibt bedeutungsvoll, weil wir alle wissen: Wichtig ist das Ziel“. Und diesem Ziel könnten sich auch Berufsmeckerer und Zweckpessimisten auf Dauer nicht entziehen. „Das bleibt und das ist meine und unsere Überzeugung“, sagt Tatjana Sterneberg.
Mittlerweile wurde der über 30 Meter hohe Schornstein gesprengt, wurden und werden alte Gemäuer im Umfeld der künftigen Begegnungs- und Gedenkstätte beseitigt. Wichtige Voraussetzungen für den geplanten Aufbruch in eine neue Zeit für das historische Gelände. Am Freitag nächster Woche werden sich im Rathaus der Stadt Stollberg viele Beteiligte mit dem Bürgermeister treffen, um die nächsten Schritte zu beraten und möglicherweise erste bindende Beschlüsse zu fassen.
Das der Förderverein bislang nicht eingeladen wurde, bringt dessen Vorstand nicht aus der Fassung: „Wir verfolgen alle Initiativen aufmerksam und mit allen guten Wünschen“, sagt dazu die stellvertretende Vorsitzende Waltraud Thiele, ebenfalls ehemalige Hoheneckerin und Botschafterin für Demokratie und Toleranz 2011. „Wenn wir etwas in Gang gesetzt und bewegt haben und Andere diese Bewegung aufgreifen, haben wir schon viel erreicht. Da überwiegt eindeutig Freude über anfängliche Misshelligkeiten“.
Dienstaufsichtsbeschwerde auf dem Weg
Berlin/Dresden/Hoheneck, 15. April 2012/cw – Der Förderverein hat gegen den gegenwärtigen Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Siegfried Reiprich, beim zuständigen Ministerium in Dresden eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht. Der Vorstand sieht in den „erstaunlichen Aktivitäten des Geschäftsführers gegen unseren Verein“ einen eklatanten Verstoß gegen die Satzung der Stiftung. Diese sehe ausdrückliche eine „Förderung und Zusammenarbeit“ der Einrichtungen, Vereine und Initiativen, die sich mit der Erinnerungskultur befassen, vor. Reiprich habe sich stattdessen „von wem auch immer“ in eine fast schon „feindselig zu nennende Haltung“ gegen den Förderverein drängen lassen oder sich selbst dahin bewegt, so der Vereinsvorstand. „Wir haben nichts gegen den Geschäftsführer persönlich“, heißt es, „aber es müsse von der Dienstaufsicht geklärt werden, ob die aktive Einmischung in privatbürgerliches Engagement und die Abfassung von dirigistischen Vorgaben in den Aufgabenbereich des Geschäftsführers“ fielen.
Reiprich hatte vor Ort in Stollberg ultimativ den Ausschluss von Vorstandsmitgliedern aus dem neugegründeten Verein verlangt und die Verweigerung von Förderungen durch die Stiftung für eine Begegnungs- und Gedenkstätte angedroht, so der Vorwurf. Auch solle er sich aktiv um die Gründung eines Gegenvereins bemüht haben oder bemühen.
Der Vorstand hat dafür „absolut kein Verständnis“, da durch dieses „satzungswidrige Verhalten“ bereits die nahtlose Übergabe des Vereins in die Hände Stollberger Bürger gescheitert sei. „Wenn sich Siegfried Reiprich nicht eingemischt hätte, würden seine aufgebauten und überflüssigen Feindbilder längst nicht mehr im Verein agieren. Dann hätte sich der Verein längst aktiv in die weitere Arbeit stürzen können“.
Nun sei ein weiterer Verein vorgesehen, dessen Zusammensetzung Herrn Reiprich in das, nach eigenen Worten „noch nicht vorhandene Konzept“ passe. Keinesfalls werde der bereits existierende Förderverein einer realistischen Umsetzung im Wege stehen und „alle Anstrengungen für das gemeinsame Ziel unterstützen“.
60. Geburtstag: Roland Jahn gratulierte persönlich
- Berlin, 14.03.2012/cw – Tatjana Sterneberg, Vorsitzende des Fördervereins und ehemalige Hoheneckerin, vollendete am 14. März ihr 60.Lebensjahr und feierte mit Weggefährten und Freunden im neueröffneten Lokal ROCCO am Berliner Kaiserdamm ihr Jubiläum. Neben den vielen Gratulanten erschien in den Abendstunden überraschend der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, um zusammen mit Dagmar Hovestaedt seine Glückwünsche zu überbringen. Roland Jahn beging am gleichen Tag den ersten Jahrestag seiner Amtseinführung.
Friedrichroda: Neuer Vorstand der VOS
Berlin/Friedrichroda, 15.04.2012/cw – Der nach eigenen Angaben größte und älteste Verband einstiger politisch Verfolgter der DDR-Diktatur und des Stalinismus, VOS, hat in Friedrichroda einen neuen Vorstand gewählt. Der bisherige Bundesvorsitzende Johannes Rink, Magdeburg, hatte nach heftigen Auseinandersetzungen seinen Rückzug angekündigt. Zum Nachfolger wurde der bisherige Vizevorsitzende Hugo Diederich gewählt, der ankündigte, weiterhin in Personalunion als Geschäftsführer fungieren zu wollen. Die Position des Schatzmeisters hingegen wird künftig der neugewählte stv. Bundesvorsitzende Frank-Michael Nemetz, Leipzig, übernehmen. Diederich hatte auch diese Funktion bisher in Personalunion geführt. Zur weiteren stv. Bundesvorsitzenden wurde May-Britt Krüger (Rostock) gewählt.
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© 2012 Redaktion: Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V., verantwortlich: C.W. Holzapfel, Kaiserdamm 9, 14057 Berlin
Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V.
Hohenecker Bote
Nr.004 Förderverein – Info 15. März 2012
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Berlin/Hoheneck, 15.März 2012/cw – Das Ende letzten Jahres vorgelegte Konzept ist auf ein breites Interesse gestoßen und fand überwiegend positive Resonanz. Wir geben nachstehend einige Zitate (auszugsweise) wieder:
Günter Verheugen (SPD), Hon.Prof. und ehem. Vizepräsident der Europäischen Union:
„Ich halte Ihr Vorhaben für uneingeschränkt unterstützenswert… Ich hoffe, dass beide Ebenen (Land Sachsen als auch der Bund) Ihrem Anliegen offen und hilfreich gegenüberste-hen und sich im konstruktiven Miteinander ein Weg aufzeigt, der Ihr Anliegen in die Tat umsetzt.“
Sächsische Staatskanzlei:
„Herr Ministerpräsident Stanislaw Tillich dankt Ihnen für Ihr Schreiben… Ihre Anregungen für die Gestaltung einer Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck sind … sehr hilfreich …“
Bernd Neumann (CDU), MdB, Staatsminister:
„Vielen Dank für Ihr Schreiben an den Präsidenten des Deutschen Bundestages … und die beigefügte Konzeption… Sollten sich die Kommune und der Freistaat Sachsen bereitfinden, im ehemaligen Gefängnis Hoheneck eine Gedenkstätte zu etablieren, ist auch eine Projektförderung durch mein Haus … denkbar. Zu den … Förderkriterien gehört u.a. die Zusage der mindestens 50%igen Kofinanzierung durch das Land…“
Dr. Anna Kaminsky, Bundesstiftung Aufarbeitung:
„Herzlichen Dank für … die Anlagen zur künftigen Nutzung des ehemaligen Frauengefängnisses Hoheneck. … So wird es auch für die Zukunft selbstverständlich sein, dass wir die Erinnerung am historischen Ort unterstützen…“
Peter Boudgoust, Intendant SWR:
„… Ich selbst habe den Locus terriblis ja beim Besuch des Bundespräsidenten erlebt – und dieser Tag hat eine nachdrückliche Wirkung bei mir hinterlassen. Insofern dürfen Sie sicher sein, das mir persönlich das Anliegen Ihres Fördervereins ein wichtiges ist und bleibt…“
Frank Vogel (CDU), Landrat Ergebirgskreis:
„Im zu Ende gehenden Jahr 2011 hatten Sie mir einerseits über die Gründung Ihres Fördervereins berichtet und andererseits auch Ihre konzeptionellen Vorstellungen einer künftige Nutzung der Schlossanlage Hoheneck in Stollberg übermittelt. Dafür danke ich Ihnen…. Das ist ein sehr anspruchsvolles Ziel angesichts der Komplexität und Beschaffenheit der Anlage…“
Dem Förderverein gingen weitere positive Stellungnahmen zu, so von Prof. Dr. Norbert Lammert (CDU), Präsident des Deutschen Bundestages; Dr. Matthias Rößler (CDU), Präsident des Sächsischen Landtages oder vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Auch Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, ehem. Bundestagspräsidentin, äußerte sich am Rande einer Veranstaltung in Berlin gegenüber Tatjana Sterneberg sehr positiv zu den Plänen in Hoheneck.
Einzig der Geschäftsführer der Sächsischen Gedenkstätten beantwortete mehrere Anschreiben des Fördervereins nicht. Vielmehr versuchte er, unmittelbar auf den Förderverein durch entsprechenden Druck auf Stollberger Mitglieder diese zum „Aufstand“ gegen den gegenwärtigen Vorstand zu veranlassen, da ansonsten von der Stiftung keine finanzielle Förderung erfolgen könne. Die angesprochenen Stollberger Mitglieder traten lieber aus dem Verein aus, als sich gegen den Gründungsvorstand aufwiegeln zu lassen.
Die Vorsitzende des Vereins und ehemalige Hoheneckerin, Tatjana Sterneberg, zeigte sich denn auch sehr befremdet über diese „denkwürdige Aktivität“ des Stiftungs-Geschäftsführers, die „wohl kaum mit den Statuten der Stiftung in Einklang zu bringen“ seien. Der durch diesen ausgelöste „Aderlass in der Gründungsphase unseres Fördervereins für die Anliegen der Hoheneckerinnen“ hat uns unerwartet getroffen und hätte zweifellos, wie offensichtlich beabsichtigt, existenzbedrohend wirken können. „Nur durch den Zuspruch zu unserer Arbeit haben wir die auf Druck herbeigeführten Austritte durch nahezu doppelt so viele Eintritte aufgefangen und kompensiert“, erklärte Sterneberg gegenüber dem HB.
Der Vorstand bedauere zwar diese „Bremsmanöver“, sei aber weiterhin optimistisch, die positiv aufgenommenen Ziele umsetzen zu können. „Besonders die bevorstehende Jahresversammlung des Frauenkreises vom 3. – 6. Mai und die anstehenden Neuwahlen werden „das noch vorhandene Hadern und Zögern der Beteiligten beenden und eine künftige gute Zusammenarbeit beider Vereine ebnen,“ zeigt sich Sterneberg optimistisch, die als Mitglied selbst an der Versammlung teilnehmen wird und bereit steht, „offene Fragen konstruktiv und im Sinne der gemeinsamen Ziele“ zu beantworten.
Buchvorstellung:
„DER DUNKLE ORT“ –
25 Schicksale aus dem DDR- Frauengefängnis Hoheneck
Berlin, 1.03.2012/cw – In der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin wurde ein beeindruckender neuer Bildband über 25 Frauen von Hoheneck vorgestellt und gleichzeitig eine Ausstellung mit den beeindruckenden Fotos von Dirk von Nayhauß eröffnet, die bis zum 4. April zugänglich ist. Die Texte wurden von Maggie Riepl geordnet bzw. verfasst. Die Ausstellung kann ausgeliehen und in Orten in ganz Deutschland gezeigt werden.
Eine ausführliche Besprechung kann unter https://17juni1953.wordpress.com/ nachgelesen werden. Zuvor waren drei der 25 portraitierten Frauen in der Evangelischen Monatszeitschrift chrismonplus (Märzausgabe / 4,50 €) vorgestellt worden, um auf den betrachtens- und lesenswerten Band hinzuweisen, der von der Bundesstiftung Aufarbeitung maßgeblich gefördert wurde.
Kurzmeldungen:
Elisabeth Werchau, verstorbene Hoheneckerin, wurde unter großer Anteilnahme, unter den Trauergästen waren zahlreiche ehemalige Hoheneckerinnen, am 15. Februar in Berlin zu Grabe getragen.
Klaus Knabe, Begründer des DDR-Museums in Pforzheim, wurde am 24.02. in einer bewegenden Trauerfeier von Vertretern der Kommune, der UOKG, der VOS sowie Freunden und Kameraden verabschiedet. Die Beisetzung erfolgt in aller Stille.
Tatjana Sterneberg, Vorsitzende des Fördervereins und ehemalige Hoheneckerin, vollendet am 14. März ihr 60.Lebensjahr. Sterneberg wurde durch ihr jahrelanges Engagement für Diktatur-Opfer, Forschungsarbeiten über die Arbeit des MfS und besonders durch die Planung und Durchführung des Bundespräsidentenbesuches in Hoheneck im Auftrag des Frauenkreises bekannt.
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© 2012 Redaktion: Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V., verantwortlich:
C.W. Holzapfel, Kaiserdamm 9, 14057 Berlin
Hinweis: Wir bedanken uns für die gewährte Gastfreunschaft und Möglichkeit der Veröffentlichung bei der Vereinigung 17. Juni und hoffen auf eine baldige Realisierung einer eigenen Seite im Internet.
Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V.
Hohenecker Bote
Nr.002 Förderverein – Info 18. Januar 2012
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Positive Reaktionen überschreiben vereinzelte Kritik *
Hoheneck, 18.Januar 2012/cw – Auf überwiegende und in diesem Ausmaß „überraschend positive Resonanz“ (Sterneberg) stieß die Vorlage eines ersten Konzeptes zur Gestaltung einer Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck (ehemaliges Frauenzuchthaus der DDR in Stollberg/Sachsen). Der „Hohenecker Bote„, das Mitteilungsblatt des Fördervereins Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck, sprach darüber mit der Vorsitzenden und ehemaligen Hoheneckerin, Tatjana Sterneberg.
HB: Der Förderverein hat im Dezember vorigen Jahres ein Konzept zu Hoheneck versandt. An wen und wie war die Reaktion?
Sterneberg: Es handelt sich nicht um ein fertiges Konzept. Das kann ja nur in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erstellt werden. Aber es ist richtig, wir haben ein erstes Konzept im Ergebnis vieler Gespräche erstellt, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Wir verstehen uns nicht als Einzeltänzer, sondern als Förderverein, der hier speziell eine Begegnungs- und Gedenkstätte mit allen gebotenen Instrumenten fördern will. Dazu gehört natürlich auch Grundlagenarbeit, die es anderen Beteiligten erleichtern soll, sich konstruktiv an einer Umsetzung zu beteiligen. Auf Ihre Frage: Wir haben dieses Konzept an alle unmittelbar Beteiligten versandt, also Eigentümer, Frauenkreis, Stadt und Landkreis, Sächsische Gedenkstätten. Natürlich auch an die Institutionen, die bei einer Umsetzung mitzureden haben oder auf deren Unterstützung alle Beteiligten angewiesen sind: Sächsische Staatsregierung, die Fraktionen im Sächsischen Landtag …
HB: Auch an die NPD?
Sterneberg: Nein, das verbietet sich. Eine Partei in konzeptionelle Überlegungen für eine Begegnungs- und Gedenkstätte einzubeziehen, die programmatisch Begegnungen ausschließt oder deren Zusammensetzungen vorbestimmen will oder die sich in Verherrlichungen der ersten Diktatur ergeht, die kann man nicht glaubwürdig in Projekte zur Erinnerung an die Opfer der Diktaturen einbinden. Wir haben also die Fraktionen im Sächsischen Landtag direkt angeschrieben und den Präsidenten des Bundestages gebeten, das Konzept den im Bundestag vertretenen Fraktionen zu übermitteln. Darüber hinaus haben wir Einzelpersönlichkeiten entsprechend informiert.
HB: Sie sprechen von einer „überraschend positiven Resonanz“?
Sterneberg: In der Tat haben uns die überwiegend positiven Stellungnahmen überrascht. Hoheneck ist ja seit 2001 als Strafanstalt geschlossen, trotzdem hat sich in den vergangenen Jahren kaum etwas in Richtung einer Gedenkstätte bewegt. Da konnte man von einer gewissen Gleichgültigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung ausgehen. Die positiven Reaktionen auf unsere Vorschläge lassen uns nun hoffen, dass wir Mitstreiter für eine Umsetzung finden werden. Sicherlich hat der vielbeachtete Besuch des Bundespräsidenten Christian Wulff im Mai vergangene Jahres erheblich zu dieser, freilich unterstellten Sinneswandlung bei der einen oder anderen Institution beigetragen.
HB: Es gab aber auch Kritik?
Sterneberg: Natürlich, das ist ja auch gut so. Wir leben doch nicht in einer Autokratie, wo einer oder wenige etwas entwerfen und die anderen haben das abzunicken. Das liegt ja Gott sei Dank hinter uns. Interessant ist für uns, das sich diese Kritik weniger an den Inhalten unserer Konzeption, als vielmehr an Formalien reibt. Da sind natürlich vielfach personelle Empfindlichkeiten vorhanden, die aber kein längerfristiges Hindernis sind oder sein sollten. Bei schlechtem Wetter wissen wir ja auch, dass dahinter eine Sonne steht, die irgendwann auch wieder die Tage schöner erscheinen lässt. Wir hängen das tief und lassen an diesen atmosphärischen Anfangsschwierigkeiten bestimmt keine Gespräch oder gar eine Zusammenarbeit scheitern. Beleidigtsein steht nicht auf unserer Agenda, wir stehen für die Sache. Wir glauben, diese Botschaft ist angekommen und darum haben auch zum Beispiel der Bundestagspräsident oder auch der Präsident des Sächsischen Landtages positiv reagiert.
HB: Warum nicht nur Gedenkstätte, warum auch Begegnungsstätte?
Sterneberg: In der Vergangenheit hat aus verständlichen Gründen eher eine Fokussierung auf den Teil der DDR-Geschichte in Hoheneck stattgefunden. Ich war ja selbst in Hoheneck inhaftiert, weil ich mich in einen Italiener aus West-Berlin verliebt hatte und wir heiraten wollten. Aber Hoheneck hat auch eine schlimme Vergangenheit aus der ersten Diktatur, die mit der Inhaftierung ehemaliger KZ-Aufseherinnen bis weit in die DDR-Geschichte reinreichte. Wenn Sie alle diese Komplexe vermitteln wollen, dann geht das realistisch nur über eine Verbindung zwischen Begegnungs- und Gedenkstätte. Hier sollen Menschen verschiedener Generationen und aus möglichst vielen Nationen über Ursprünge und Auswüchse totalitärer Machtstrukturen nachdenken, debattieren, Fragen stellen und Antworten suchen. Das ist im Übrigen das beste Rezept gegen extremistische Programme und Auswüchse, weil hier vor Ort die Ergebnisse von verbrecherischen Denkweisen studiert werden können.
HB: Wie soll es weiter gehen, was planen Sie für das gerade begonnene Jahr?
Sterneberg: Zunächst werden wir, wie angekündigt, den Verein in Stollberg, d.h. vor Ort verankern. Wir werden also bis Ende Februar den Gründungsvorstand durch einen „Stollberger Vorstand“ ablösen. Dieser kann direkt vor Ort die notwendigen Aktivitäten in Gang setzen, um das gemeinsame Vorhaben zu befördern. Wir haben uns ja nur als Geburtshelfer verstanden. Darüber hinaus wird es sicher notwendig sein, durch entsprechende Veranstaltungs-Angebote den Bürgern der Stadt aber auch der Umgebung, Landkreis, das Thema näher zu bringen. Wir brauchen eine Identifikation der unmittelbar dort Wohnenden. Alle Aktivitäten von außen, so gut diese gemeint sein mögen, werden letztlich als eine Aufpfropfung oder wohlmöglich als eine Einmischung in die örtlichen Befindlichkeiten verstanden. Vielleicht spielt ja auch hier und da ein „schlechtes Gewissen“ gegenüber den Frauen mit, die auf der Burg unendliches Leid erlebt haben. Aber auch dem können Sie nicht mit stillen oder offenen Vorwürfen, sondern nur durch eine ehrliche und offen gemeinte Einbindung vor Ort begegnen.
HB: Es gibt offensichtlich viel zu tun…
Sterneberg: Packen wir´s an.
* Das Interview erschien im Hohenecker Bote Nr. 002/2012 vom 18.01.2012
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Der Förderverein ist sowohl auf die Mitarbeit wie auf Beiträge und Spenden angewiesen:
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Einen Aufnahmeantrag können Sie über die Vorsitzende Tatjana Sterneberg, Kaiserdamm 9, 14057 Berlin anfordern (Fax: 030-30207786).
________________________________________________________________________ V.i.S.d.P.: Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V., Tel.: 030-30207778 Redaktion: C.W. Holzapfel, Kaiserdamm 9, 14057 Berlin
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