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Berlin, 31.10.2015/cw – Unser Appell, Halloween als Zeichen der Trauer und des Mitgefühls mit den Familien der bislang zwei ermordeten Jungen Mohamed und Elias abzusagen, wird wohl kein Echo finden. Der Kommerz, the show must go on … Ein Beispiel:
Aber auch vor dem LaGeSo in Moabit wurde dies deutlich. Zahlreiche Trauernde fanden diese Idee gut. Auch anwesende TV-Reporter (u.a. aus Kirgisien) stimmten empathisch zu. Und
während ein Reporter eines deutschen Senders diese Idee direkt in einer Vorab-Aufzeichnung ansprach, erklärte wenig später ein anderer, er könne diesen Appell nicht thematisieren, weil der Sender bereits am Nachmittag über eine fröhliche Halloween-Party berichtet hatte …
Natürlich wurde dieser Gedanke, Halloween aus Solidarität abzusagen, in den Sendebeiträge dieses Senders auch nicht erwähnt.
Kritisch bleibt bei aller Trauer anzumerken:
- Warum wurde ein Kondolenzbuch „auf Veranlassung des Senats“ in einen Raum am hinteren Ende des LaGeSo-Geländes verlegt?
- Warum wurde der Gedenkort am Abend des 29.10. auf die Straße verlegt, wo er für Jedermann/ Frau/ Kind gut sichtbar war, um ihn dann am 30.10. wieder hinter eine Sichttafel (an den ursprünglichen spontanen Entstehungsort) zurück zu verlegen? Will man so die Anteilnahme „in Grenzen“ halten?
fragt an dieser Stelle nicht nur die Redaktion Hoheneck… (1.052)
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, berlin, tel.: 030-30207785 oder o176-48061953
Berlin, 30.10.2015/cw – Berlin steht unter Schock. Nach vier Wochen wurde es gestern zur grausamen Gewissheit: Der vierjährige Mohamed wurde ermordet. Heute gestand der Täter nach Medien-Berichten im Internet einen weiteren Mord. Auch Elias, den die Polizei wochenlang unter Aufbietung aller Reserven suchte, wurde von dem bislang als unbescholten geltenden Mann aus dem Kreis Teltow-Fläming ermordet.

Gestern in den Abendstunden vor dem LaGeSo: Verzweiflung und Trauer suchten ihren Ausdruck – Foto: LyrAg
Es verbietet sich allein schon aus Gründen der Pietät, vorschnell einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Ansturm von Flüchtlingen (besser: stattfindenden Völkerwanderung) und dem Mord an den (bislang) zwei Kindern herzustellen. Wenn sich aber bestätigen sollte, was gestern im Kreis der Trauernden vor dem LaGeSo in Moabit kursierte, wäre die Frage nach einer Mitverantwortung nicht nur hypothetisch: nach diesen Berichten soll der Mutter verwehrt worden sein, ihre Kinder mit in den Raum zu nehmen, in dem sie Geld abholen wollte. Zwangsläufig ließ sie die Kinder vor der Tür. Und so soll das unheilvolle Geschehen seinen Lauf genommen haben…
Gerüchte: Als wir gestern Abend das LaGeSo betraten, bemerkten wir vor dem Hauseingang zur Verwaltung die bei einem Tod schon bekannten Kerzen und Blumen, noch klein und bescheiden. Fassungslos blieben wir davor stehen, vermuteten Schlimmes. Dann klärte uns ein Mann der Security auf: Mohamed sei tot, ermordet. Der Täter habe gestanden. Und: Der Mörder soll den kleinen Jungen zerstückelt in dem Kofferraum seines Pkw abgelegt haben.
Bedarf dieser schreckliche Mord noch der Verbreitung grausamer Gerüchte?
Halloween absagen
Eines aber sollte auch angesichts des nunmehr zweiten eingestandenen Mordes selbstverständlich sein: Halloween, die finster-fröhliche Schockfeier am morgigen Samstag, sollte zumindest für Berlin abgesagt werden. Das ist eine Frage des Anstandes und des Mitgefühls.
Traurige Kinder? Gerade Kinder würden einen solchen Schritt verstehen, wenn ihnen das von mitfühlenden und trauernden Eltern oder Erwachsenen vermittelt wird. Kinder haben bekanntermaßen noch eine größere Sensibilität, als wir Älteren, die schon durch manchen Sturm des Lebens getrieben wurden und sich daher als abgehärtet sehen. Ab und an wird diese – oft selbst verordnete – Härtung durchbrochen, wie jetzt, angesichts dieser furchtbaren Morde, mitten unter uns. (1.051)

Tatjana St., selbst Mutter, stellte gestern Abend erschüttert neben Blumen den Text von Bettina Wegner am Trauerort auf – Foto: LyrAg
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin, Tel.: 030-30207785 oder o176-48061953
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