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Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V.

Hohenecker Bote

Nr.026                    Förderverein – Info         15. Februar 2014

Denkmal-Schändung in der Nacht auf den 14. Februar 2014 - Foto: LyrAg

Denkmal-Schändung in der Nacht auf den 14. Februar 2014 – Foto: LyrAg

Letzte Meldung: Gedenkkreuz für Paul Schulz geschändet

Berlin, 14.02.2014/cw –  Unmittelbar vor Redaktionsschluss erreichte uns die Nachricht, das Unbekannte das am 25.12.2013 errichtete Gedenkkreuz für den vor 50 Jahren nahe der Thomaskirche am Mariannenplatz ermordeten Flüchtling Paul Schulz in den gestrigen  Abendstunden zerstört haben.

Spannungsreiche Wochen um Hoheneck

Stollberg/Darmstadt/Berlin, 14.02.2014/cw – Mit starkem Interesse ist die jüngste Nachricht vom Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden des (zweiten) Fördervereins „Gedenkstätte Hoheneck“, Dietrich Hamann, in  Kreisen der ehemaligen Hoheneckerinnen registriert worden. Hamann hatte zum Monatsbeginn „aus gesundheitlichen Gründen“ seine Funktion aufgegeben. Ein früherer Rücktritt war am Widerspruch des Vorstandes gescheitert.

Hamann ist durch seine einstigen Optiker-Leistungen für gefangene Frauen im  DDR-Zuchthaus mit der Geschichte von Hoheneck persönlich verbunden. Er gehörte auch zu den Gründern des ersten  Fördervereins im September 2011, hatte aber unter erheblichem Druck im  Herbst 2012 einen eigenen Verein gegründet. Über seine  Nachfolge war bei Redaktionsschluss noch nicht entschieden, jedoch schießen bereits die erste Gerüchte ins Kraut. So soll neben  anderen Namen auch Mechthild Günther als Kandidatin genannt worden sein. Die einstige Direktorin der Gedenkstätte von  Berlin-Hohenschönhausen und jetzige Leiterin des Zeitzeugenbüros im einstigen zentralen Stasi-Gefängnis steht kurz vor ihrer Pensionierung. Günther gilt, zumal als kurzzeitige Hoheneckerin, aufgrund ihrer in Hohenschönhausen unter Hubertus Knabe erworbenen Kenntnisse als „Fachfrau.“

Amtsgericht Darmstadt: Termin anberaumt

Darmstadt, 14.02.2014/cw – Das Amtsgericht Darmstadt will am 17. März ab 9:45 Uhr, Raum B 107, über die Klage mehrerer Hoheneckerinnen gegen  den Verein verhandeln. Dies teilte der beauftragte Anwalt jetzt mit.

Damit zeichnet sich nach quälenden Auseinandersetzungen im Verein  „Frauenkreis ehemaliger Hoheneckerinnen e.V.“ eine gerichtliche Klärung der strittigen und zur Entscheidung vorgelegten  Fragen ab. Insbesondere hatten die Klägerinnen die Wahl des letzten Vorstandes beanstandet. Der im Mai 2013 gewählte Vorstand hatte überdies als gewissermaßen erste Amtshandlung die Auflösung des einst von Maria Stein gegründeten Vereins beschließen lassen. Auch gegen diesen mit 17 Ja-Stimmen von nahezu noch 100 Mitgliedern gefassten Beschluss haben die Klägerinnen Klage auf Feststellung der Nichtigkeit erhoben. Ersatzweise wurde die Einsetzung eines Notvorstandes beantragt. Dieser soll nach Vorstellung der klagenden Vereinsmitglieder „ordentliche Wahlen durchführen“ und über die Geschicke des Vereins „gültige Beschlüsse“ herbeiführen.

UOKG-Chef Rainer Wagner neuer VOS-Vorsitzender?

Düsseldorf/Berlin/Neustadt, 14.02.2014/cw – Angeblich hat UOKG-Chef Rainer Wagner (CDU) jetzt seine Kandidatur für den VOS-Vorsitz verbindlich angemeldet. Der älteste und größte Verein der Kommunismus-Opfer VOS war besonders in  den letzten  Monaten in  die Schlagzeilen geraten. Nach Berichten sah sich der Verband neben  diversen Strafermittlungen Nachzahlungsforderungen an die Deutsche Rentenversicherung von  über 100.000 Euro ausgesetzt. Nach vorliegenden Informationen soll dem Verband jetzt eine monatliche Raten- zahlung von monatlich 900 Euro eingeräumt worden sein. Dies würde einer Verbindlichkeit für die nächsten zehn  Jahre entsprechen, was angesichts einer sinkenden Mitgliederzahl durch Alter und Tod eine schwere Belastung darstellt.

Von Rainer Wagner versprechen sich seine VOS-Förderer nicht nur die Lösung der finanziellen Schieflage, sondern vielmehr die Beruhigung der seit nunmehr zehn Jahren andauernden Auseinandersetzungen im Verein. Der duale Vorsitz durch Wagner würde der VOS auch die Rückkehr in den Dachverband ermöglichen, den auch Wagner jetzt wieder begrüßen würde. Noch 2010 hatte er sich „froh“ darüber geäußert, dass die VOS angesichts der Auseinandersetzungen nicht dem Dachverband angehöre. Die Wahlen sollen im  April durch die Generalversammlung der VOS in Friedrichroda stattfinden. Nach den vorliegenden Informationen hat man sich nicht nur intern auf Rainer Wagner geeinigt, sondern wolle sich auch deutlich vom bisherigen, seit 2012 amtierenden Bundesvorsitzenden Hugo Diederich (CDU), trennen. Diederich, der zuvor jahrelang die Geschäfte der VOS geführt und daneben Vizevorsitzender und Schatzmeister in Personalunion war, wird für die desolate Situation des Verbandes verantwortlich gemacht. Für Wagner würde sich durch eine Wahl zum Bundesvorsitzenden auch die Möglichkeit ergeben, Diederich im Fernsehrat des ZDF abzulösen. Damit würde endlich auch die UOKG zumindest mittelbar in diesem Gremium vertreten sein.

Der Religionspädagoge aus Neustadt an der Weinstraße wollte seine Kandidatur für den VOS-Posten weder bestätigen noch dementieren.

SUPER-illu: Unsere Liebe durchbrach die Mauer 

Berlin, 14.02.2014/cw – Die SUPERillu berichtet in ihrer neuesten Ausgabe über das Ehepaar Sibylle (48) und Uwe-Carsten Günnel (58) aus Kölleda in Thüringen. In einer Vorabinformation durch Chefredakteur Gerald Praschl heißt es:

Erst sperrten sie ihn drei Jahre ein, in Cottbus, dann sie, in Hoheneck. Doch Uwe-Carsten und Sibylle hielten zusammen und 1987 waren sie, nach langem Kampf, im Westen vereint. Heute leben sie, inzwischen seit 33 Jahren ein Paar, wieder in ihrer Thüringer Heimat. In SUPERillu erzählen wir die Geschichte von Romeo und Julia in der DDR.

Die lesenswerte, spannende und berührende Story im  Jahr 25 nach der Maueröffnung in SUPERillu, Heft Nr. 8 vom 14.02.2014.

Skandal im Dachverband der Kommunismus-Opfer?

Berlin, 14.02.2014/cw – Schlimme Nachrichten aus der einstigen Zentrale des Bösen, der Stasi-Zentrale zwischen Magdalenen- und Ruschestraße. Am jetzigen Sitz des Dachverbandes der Kommunismus-Opfer (UOKG) sollen die Signale auf Sturm stehen. Grund: Eine Beraterin soll… Die UOKG soll nach diesen Informationen… (* Der vorerst durch eine einstweilige Unterlassungsverfügung untersagte Text wurde  als Auslassung „…“ gekennzeichnet. Gegen diese durch eine UOKG-Mitarbeiterin beantragte Verfügung werden Rechtsmittel eingelegt. Redaktion Hohenecker Bote, im April 2014). Über eine Nachfolgerin in der Beratungsstelle, die laut UOKG-Info-Seite im Internet „mit freundlicher Sachkostenförderung durch das Land Brandenburg“ finanziert wird, soll dem Vernehmen nach bereits beraten worden sein. Vermutlich wurden die zunächst internen Ermittlungen durch Berichte (auch an dieser Stelle) ausgelöst, wonach einer Kurzzeit-Beschäftigten in der fraglichen Beratungsstelle nach Eintreten ihrer Mutterschaft keine Bezüge mehr gezahlt worden sein sollen. Die jetzt mit den Vorwürfen konfrontierte Mitarbeiterin soll die interne Vorgesetzte der jetzigen jungen Mutter gewesen sein.

Der UOKG-Vorstand hat bis Redaktionsschluss auf  unsere Anfrage nicht reagiert.

Siehe dazu:

https://17juni1953.wordpress.com/2014/08/08/landgericht-berlin-unterlassung-abgewiesen/  (Angefügt: 8.08.2014).

UOKG: Heimkinderfond Ost droht „menschliches und politisches Desaster“

Berlin, 14.02.2014/cw – Der Vorsitzende der UOKG hat sich in einem offenen Brief an die fünf ostdeutschen Ministerpräsidenten Christine Lieberknecht (Thüringen/CDU), Erwin Sellering (Mecklenburg-Vorpommern/SPD), Dietmar Woidke (Brandenburg/SPD), Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt/CDU), Stanislaw Tillich (Sachsen/CDU) und die Bundesministerin Manuela Schwesig (SPD) gewandt und vor einer „innerdeutschen Spaltung der Opfergruppe der ehemaligen Heimkinder in Ost und West“ gewarnt. „Das wäre im 25. Jahr der Wiedervereinigung ein fatales politisches Signal,“ schrieb Rainer Wagner.

Hintergrund war die Erschöpfung des Fonds für in der DDR traktierte Heimkinder, der im  Gegensatz zum gleichnamigen  Westfonds (120) nur mit 40 Millionen Euro ausgestattet worden war. Und dies, so Wagner, obwohl „in der Heimexpertise, die von der Bundesregierung selbst in Auftrag gegeben worden war, gewarnt worden (sei), dass im Osten Deutschlands eine weit größere Opferzahl zu erwarten“ sind.

Der "Verein ehem. Heimkinder" kämpft seit vielen Jahren für die Opfer der "West-Erziehung" - Auftritt Homepage

Der „Verein ehem. Heimkinder“ kämpft seit vielen Jahren für die Opfer der „West-Erziehung“ – Auftritt Homepage

Tatsächlich war der Ost-Fonds im Verhältnis zur Bevölkerungszahl besser ausgestattet worden, als der West-Fonds. Bei der durchaus nachvollziehbaren Kritik durch den Dachverband, der die Opfer kommunistischer Gewalt vertritt, wird nach Meinung von Insidern erneut ignoriert, dass es sich in  Sachen Heimkinder um ein gemeinsames gesamtdeutsches Erbe der ansonsten in zwei getrennten Systemen verankerten deutschen Staaten handelt. Nicht nur im kommunistischen Teil Deutschlands wurden Kinder und Jugendliche rechtswidrig geschlagen, der Freiheit beraubt oder zur Zwangsarbeit gezwungen. Auch im „freien Westen“ gehörte dieser Umgang mit dem Nachwuchs zur allgemeinen Staatsraison, entsprach den allgemeinen Normen über den Umgang mit dem Nachwuchs. Erst Ende der sechziger Jahre prangerte ausgerechnet Ulrike Meinhof, die spätere RAF-Ikone, diesen Zustand an. Das hatte schließlich zu einem Bewusstseinswandel und einer Reform der Heimunterbringung im Westen Deutschlands geführt.

Die grundsätzlich berechtigte Kritik der UOKG mit dem Ziel, den nicht ausreichenden Ost-Fonds mittels neuer Mittel wieder handlungsfähig auszustatten, sollte sich an diesen Wirklichkeiten orientieren und ihren zweifellos vorhandenen Einfluss nutzen, nicht ihrerseits eine „innerdeutsche Spaltung der Opfergruppen“ durch eine einseitige Argumentation aufkommen zu lassen. Das wäre ein erfreuliches und gesamtdeutsches Signal „im 25. Jahr“ des Mauerfalls.

Auseinandersetzung um einstigen AHB geht weiter

Berlin, 14.02.2014/cw – Die rechtlichen Auseinandersetzungen um die Verflechtungen des DDR-AHB (Außenhandelsbetrieb) Elektrotechnik Export-Import geht in  die nächste Runde. Ein einstiger VOS-Funktionär wehrt sich gerichtlich gegen  die auf dieser Internet-Seite aufgestellte Behauptung, der mit dem „Vaterländischen Verdienstorden in Gold“ ausgezeichnete DDR-Betrieb könne als „Ko-Ko-Betrieb“ bezeichnet werden. Der im Oktober 2011 von seinen VOS- Ämtern zurückgetretene Funktionär sieht sich durch diese Darstellung in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt. Er hatte allerdings erstmals eine bisher verschwiegene Tätigkeit für den VE AHB Elektrotechnik in einer Eidesstattlichen Versicherung eingeräumt. Im selben Haus (der Elektrotechnik) am Alexanderplatz 6 war u.a. eine Abteilung der HA XVIII (Volkswirtschaft) der Stasi untergebracht.

Der AHB Elektrotechnik Export-Import war in unzählige Auslandsaktivitäten eingebunden, u.a. in Ägypten, Syrien, Nigeria, Irak, Iran, Japan und Griechenland. Das geht aus Unterlagen der zu diesem Thema einberufenen Untersuchungsausschüsse des Deutschen Bundestages und weiteren Unterlagen hervor. Nach Meinung von Fachleuten war eine derartige massive Tätigkeit im Bereich Ex- und Import der DDR ohne entsprechende Genehmigungen durch die DDR-Behörden nicht möglich. Die DDR hatte zu diesem Zweck insbesondere im Außenhandelsministerium angesiedelte Abteilung „Kommerzielle Koordinierung“ gegründet und angesiedelt. Die KoKo stand unter Leitung des Stasi-Obersten und OibE (Offizier im besonderen Einsatz) Alexander  Schalck-Golodkowski, der seit der Wende seine Pension am Tegernsee (Bayern) genießt. Schalck war vorübergehend stv. Minister und hernach Staatssekretär im MAH (Ministerium für Außenhandel) und sowohl dem Fachminister wie dem Politbüro des ZK der SED und dem Minister für Staatssicherheit unterstellt. In einer von Schalck selbst entworfenen Anweisung waren dem Bereich KoKo zahlreiche AHB und Kombinate , u.a. auch namentlich der AHB Elektrotechnik, unterstellt worden.

Die von dem „Opfer-Vertreter“ (so seine eigene Bezeichnung) erstrittene Unterlassung geht nun in  die nächste Runde. Der unterlegene und einst in  der DDR zu acht Jahren  Zuchthaus verurteilte Journalist und eine beklagte ehemalige Hoheneckerin haben in dieser Woche Berufung gegen die am 5.11.2013 ergangene Entscheidung des Landgerichts Berlin eingelegt.

Jahrestreffen der Lagergemeinschaft Workuta/Gulag

Berlin/Karlsruhe, 14.02.2014/cw – Die „Lagergemeinschaft Workuta/Gulag Sowjetunion“ lädt zu ihrer diesjährigen Jahrestagung ins Schlosshotel Karlsruhe, Bahnhofsplatz 2, ein. Die Veranstaltung findet vom 30.05. – 1.06.2014 statt. Teilnehmer wollen  sich bitte selbst unter dem Stichwort „Workuta“ im Tagungshotel (Tel.: 0721-38320) anmelden. Die Lagergemeinschaft weist in  ihrer Mittelung darauf hin, dass i m Fall einer plötzliche Verhinderung (Krankheit) die gebuchte  Zimmer bis drei Woche vor Beginn der Veranstaltung storniert werden können. Um  die Finanzierung des Treffens zu ermöglichen, wird um rege Spenden gebeten: Lagergem. Workuta – Gerhard Janson, Sparkasse Bonn, Konto 1930843642, BLZ 370 501 98.

Buchvorstellung: Knastware für den Klassenfeind

Berlin, 14.02.2014/cw – Die BStU lädt zur Buchvorstellung und Podiumsdiskussion in die Vertretung des Freistaates Thüringen, Mohrenstraße 64, 10117 Berlin ein:

Knastware für den Klassenfeind. Häftlingsarbeit, Ost-West-Handel und Stasi Dienstag, 18. Februar 2014, 18.00 Uhr

Film von Freya Klier: „Du sollst Dich erinnern“ 

Potsdam, 14.02.2014/cw –Freya Klier wird im Evangelischen Gymnasium in Potsdam ihren jüngsten  Dokumentarfilm über den 17. Juni 1953 „Du sollst Dich erinnern“ vorstellen.

Mittwoch, 19.02.2014, 19:00 Uhr, Hermannswerder 18, 14473 Potsdam (Aula)

Hinweis: Die bisherigen  Ausgaben des Hohenecker Boten können unter www.17juni1953.de abgerufen oder direkt bei der Redaktion  gegen Kostenbeitrag bestellt werden. Die Vereinigung hat der Redaktion Gastrecht auf der Homepage eingeräumt.   V.i.S.d.P.: Redaktion “Hohenecker Bote”, Tel.: 030-30207785 © 2014

Berlin, 20.10.2012/cw – Auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung des Frauenkreises der ehem. Hoheneckerinnen in den  Räumen der UOKG in Berlin scheiterte zunächst die Neuwahl eines Vorstandes. Gegen die im Mai erfolgte Vorstandswahl hatten über zwanzig Prozent der Mitglieder aufgrund von Beanstandungen  satzungsgerecht eine Wahlwiederholung beantragt. Nachdem die Vorsitzende Anita Goßler den Antrag abgelehnt hatte, wandten  sich die Petenten an das zuständige Amtsgericht in  Darmstadt. Dieses lehnte Anfang Oktober den Antrag auf einstweilige Anordnung mit der Begründung ab, es fehle den Petenten am „Rechtsschutzbedürfnis“, da durch den Vorstand bereits eine Außerordentliche Mitgliederversammlung für den 20.Oktober mit der Tagesordnung Vorstandswahl „zweifelsfrei mit dem Ziel der Wahl des kompletten Vorstandes“ anberaumt worden sei.

Die Antragstellerinnen hatten  diesen Beschluß begrüßt. Sie sahen in dem Beschluß trotz der Ablehnung einer gerichtlichen Anordnung eine Bestätigung ihres Antragszieles, der den zuletzt nach Absprache geänderten Tagesordnungspunkt „Vorstandswahl“ entsprechend klar interpretierte.

Auf der fraglichen Versammlung in der einstigen Stasi-Zentrale kam es jedoch nicht zu Neuwahlen. Die klare und nach Meinung der Antragsteller unmissverständliche Aussage im Beschluß des Amtsgerichtes wurde vom Vorstand bestritten, eine Neuwahl abgelehnt. Die Versammlung wurde nach knapp zwei Stunden zwischenzeitlich tumultartiger Wortgefechte zwischen  Mitgliedern und dem Vorstand mit dem Auszug von mehr als der Hälfte der Teilnehmerinnen unterbrochen: „Unter Protest gegen  die rechtswidrige Versammlungsleitung und gegen die Missachtung des Beschlusses vom 5. Oktober des Amtsgerichtes Darmstadt“ verließen 21 von 35 erschienenen Mitgliedern vorzeitig den Versammlungsraum. Für die Petenten kündigte Regina Labahn eine rechtliche Überprüfung des Versammlungs-Ablaufs an. Labahn zeigte sich namens der Petenten verbittert über die Resistenz des amtierenden Vorstandes, „satzungsgemäße Anträge zu behandeln, zumal, wenn  diese durch Gerichtsbeschluss sanktioniert worden wären.“ Der Vorstand habe „die Chance vertan, den Frauenkreis in einer entscheidenden Phase zu konsolidieren und wieder zu befrieden.“

 

Kommentar:

Die einstigen Opfer einer unmenschlichen Diktatur brauchen offenbar keine Feinde mehr, sie produzieren sie inzwischen selbst. Vielfach haben  unnütze Eifersüchteleien auf der Grundlage einer Sehnsucht nach lange vermisster Anerkennung einstige Kameradschaft abgelöst. Der Frauenkreis stellt hier kein Novum dar, sondern eher eine traurige Wirklichkeit, die sich in vielen Vereinen der Opferszene wiederspiegelt.

Diese Entwicklung geht seltsamerweise oftmals mit einer einsetzenden, häufig lange und mühselig erkämpften Aussicht auf Förderung einher. Die Aussicht auf Positionen oder sonstige Einnahmequellen zerstört oftmals bisheriges Zusammenwirken.

Der Frauenkreis steht am historischen Kraterrand. Gelingt es nicht, die mit dem Präsidentenbesuch 2011 erstrittene Aufmerksamkeit in messbare Erfolge in Richtung eines würdigen Gedenkens umzusetzen, wird eine Gedenk- und Begegnungsstätte Hoheneck ohne die Frauen geschaffen werden, die Anlass und Ursprung dieser Erinnerung sind. Der Verein „Freiheit e.V.“ in Erfurt (Gedenkstätte Andreasstraße) kann in Sachen Ausgrenzung einstiger Opfer schlimme Erfahrungen vermitteln.

Zwei Fördervereine duellieren sich bereits im Schatten der düsteren Burg. Nun  duellieren sich die Frauen in ihrem Hohenecker Kreis. Schlechte Zeiten also ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem sich der Sächsische Landtag durchgerungen hat, auch Hoheneck in die institutionelle Förderung aufzunehmen und der Vorstand des Frauenkreises dringend eines Zusammenwirkens aller Kräfte bedarf.

Carl-Wolfgang Holzapfel

V.i.S.d.P.: Redaktion „Hohenecker Bote“, Berlin/Hoheneck, Tel.: 030-30207785

Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck e.V.

Hohenecker Bote

                Nr.011        Förderverein – Info       15. Oktober 2012

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Frauen von Hoheneck wählen in  Berlin neuen Vorstand

Hoheneck, 10.10.2012/ts – Das Amtsgericht Darmstadt hat in einem Beschluss vom 5.10.2012 bestätigt, dass der Verein Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen am 20.10. in Berlin „einen kompletten neuen Vorstand“ wählt. Regina Labahn, die den Antrag auf Ermächtigung zur Einberufung einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung namens der Petenten eingereicht hatte, erklärte auf Anfrage dazu: „Unserem Ziel, den Frauenkreis durch die Beendigung der Auseinandersetzungen um  die Mai-Versammlung wieder zu befrieden, sind wir mit dem Beschluss des AG Darmstadt einen  großen Schritt näher gekommen. Wir sind sicher, mit den erfolgreich beantragten Neuwahlen einen Vorstand zu erhalten, hinter dem alle Frauen stehen können.  Damit sind klare Strukturen gegeben, die dem Verein die wichtige Mitsprache und Mitarbeit an der Schaffung einer Gedenkstätte für die Frauen und mit den Frauen ermöglicht.“ (Siehe auch unseren Bericht in Nr.10 des HB).

Einzelbestellung möglich: Druckversion Seite 1 – © 2012

Thema Hoheneck kommt im Sächsischen Landtag voran

Dresden, 11.10.2012/cw – Die Abstimmungen zwischen den Fraktionen zur Novellierung des Sächsischen Gedenkstättenstiftungsgesetzes sind nach Beratungen im zuständigen Ausschuss abgeschlossen worden. Die Novelle wird am 17.10. in zweiter Lesung im Parlament beraten und verabschiedet. In der dem Parlament empfohlenen Fassung ist das einstige Auslieferungsgefängnis Kassberg als eigenständige Gedenkstätte nicht enthalten. Tatjana Sterneberg, Vorsitzende des Fördervereins Begegnungs- und Gedenkstätte (BuG) Hoheneck sprach von einer „konstruktiven Aussicht auf eine realistische Betrachtung der angestrebten Gedenkstättenkultur im Erzgebirge.“ Der Verein hatte bereits im  letzen Jahr eine Konzeption für eine Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck vorgelegt und dafür plädiert, Kassberg als „Gedenkort“ in eine Gedenkstätte Hoheneck zu integrieren. „Das spart und konzentriert Ressourcen,“ betonte Sterneberg in einer Stellungnahme. Jetzt hoffe „nicht nur der Förderverein“ auf eine zügige Verabschiedung und Umsetzung des Gesetzes, damit „auch die Frauen von Hoheneck eine überfällige Würdigung in Form eines angemessenen Gedenkens am Ort ihrer einstigen Leiden“ erfahren.

BStU Rostock: Das Frauengefängnis Hoheneck

Rostock, 11.10.2012/cw – Die BStU-Außenstelle Rostock zeigt in  der Hansestadt die von der Heinrich-Böll-Stiftung konzipierte Ausstellung „Das Frauengefängnis Hoheneck“ nach dem Buch „Der dunkle Ort“ von Maggie Riepl (Text) und Dirk von Nayhauß (Fotos). Die Eröffnung findet zur „Langen Nacht der Museen“ am 27.10., 19:00 Uhr in der Gedenkstätte (Hermannstr.34 B) statt und wird bis zum 30.11. des Jahres zu sehen sein. In  einer Mitteilung der Außenstelle heißt es : „Fünfundzwanzig Frauen haben sich vom Fotografen Dirk von Nayhauß und der Autorin Maggie Riepl porträtieren lassen. Sie waren zwischen 1950 und 1989 in Hoheneck als politische Gefangene inhaftiert. Die bewegenden Schicksale dieser Frauen stehen stellvertretend für Tausende Betroffene.“

Im Rahmen des Programms wird auch der Dokumentarfilm  „Ein Tag zählt wie ein Jahr“ über Hoheneck von Kristin Derfler und Dietmar Klein gezeigt. Der Film zeichnet mehrere Schicksale von seinerzeit inhaftierten Frauen und zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der einstigen Hölle im Erzgebirge. Der von der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Film kann ebenso wie das Buch vor und nach der Veranstaltung erworben werden. Neben der ehemaligen  Hoheneckerin Edda Schönherz, die ab 21:00 Uhr aus ihrem Manuskript „Der Solist“ liest, stehen  mehrere ehemalige Gefangene des einstigen  DDR-Frauenzuchthauses für Gespräche zur Verfügung. Regina Labahn, früher wohnhaft in Mecklenburg-Vorpommern und seinerzeit wegen Republikflucht zur Haft auf Hoheneck verurteilt, berichtet auf Einladung der BStU als Zeitzeugin über „die schlimmste Zeit ihres Lebens.“ (Ende Sonntag, 01:00 Uhr). Eintritt für alle beteiligten Museen und Einrichtungen: Erwachsene 10 € Schüler, Studenten, Warnowpassinhaber 4 €, Kinder bis 12 Jahre frei.

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Sächsische Landesmedienanstalt:                                                                                                                          „Erinnerungen an Hoheneck“ ausgezeichnet

Dresden, 8.10.2012/cw – Björn Karnstädt, Autor für das SACHSEN FERNSEHEN, gewann in der Kategorie „Format“ den diesjährigen Leistungspreis Lokal-TV der Sächsischen Landesmedienanstalt. In  einem berührenden Film über eine Zeitzeugenbegegnung im Stollberger Veranstaltungs-Treff „Der Dürer“ mit der Autorin Ellen Thiemann („Der Feind an meiner Seite“ u.a.), der Drehbuchautorin Kristin Derfler („Es ist nicht vorbei“) und ihrem Ehemann, dem Regisseur Dietmar Klein,  hatte der Autor und sein Kameramann behutsam, aber eindringlich die Vergangenheit in den Mauern der Anlage, die düster über der Großen Kreisstadt Stollberg im Erzgebirge thront, aufleben  lassen. http://www.sachsen-fernsehen.de/Aktuell/Sachsen/Artikel/1181253/Hoheneck—Zeitzeugengespraech/

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UOKG-Chef und Prediger Rainer Wagner:                                                                                                            Veröffentlichung seiner Stellungnahme abgelehnt

Neustadt a.d. Weinstraße/Berlin, 11.10.2012/cw – Zu den publizierten Vorwürfen (siehe: „Spagat zwischen Himmel und Erde“, HB Nr.10) hat der Berliner UOKG-Vorsitzende und Neustädter Prediger inzwischen Stellung genommen. Eine Veröffentlichung lehnte der streitbare Verbandschef allerdings ab. Er untersagte die Verwendung „seines geistigen  Eigentums“ mit Hinweis auf das Urheberrecht. Wagner nahm allerdings inhaltlich zu den Vorwürfen keine Stellung. Unter dem Titel Stellungnahme des Bundesvorsitzenden „zu Angriffen eines gewissen H.“ wirft er dem Autor des vorgen. Artikels zwar vor, er antisemitiere Wagner mit dem Zitat „Juden u.a. seien Knechte Satans“, unternahm aber keinen Versuch, seine offenbar religiös untermauerten und von vielen als Skandal empfundenen Thesen zu interpretieren. Wagner bestreitet pauschal, Antisemit zu sein und sieht offenbar auch in seinen wörtlichen Bibelzitaten keine Förderung des Antisemitismus. So nimmt Wagner auch keine Stellung zum Vorhalt der UOKG-Satzung, die in  § 1 bestimmt:  „Die UOKG tritt mit aller Entschiedenheit gegen linken und rechten Extremismus, sowie Antisemitismus ein.“

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Letzte Meldung: „Derfler-Film „Spur der Hoffnung“ in der ARD

Berlin/Hamburg, 11.01.2012/cw – Der Spielfilm „Spur der Hoffnung“, Drehbuch Kristin Derfler, wird am 9. November um 22.30 Uhr im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt. Derfler verknüpft die Schicksale der Ostseeflüchtlinge zu Zeiten  der DDR mit heutigen  Flüchtlingen aus der Dritten Welt. Ein sensibler, stiller Film mit inhaltlicher Dramatik.

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© 2012 Redaktion: Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte (BuG) Hoheneck e.V.,

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