München/Berlin, 27.09.2019/cw – Joachim Gauck, vormaliger Bundespräsident und Namensgeber für die Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) in Berlin, die nach dem Willen des Bundestages (von gestern) eliminiert werden soll, hat sich in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS (Nr.40/2019) für eine größere Toleranz gegenüber Andersdenkenden ausgesprochen.
Er finde es bedrohlich, so Gauck, dass Linksliberale „alles ablehnen, was rechts von der politischen Mitte ist“. Es darf aus seiner Sicht nicht sein, dass aus Angst vor Rassismusvorwürfen kritische Themen nicht angesprochen werden.
Die pauschale Ablehnung aller Argumente und Vorstellungen, die „rechts von der politischen Mitte oder rechts von der Union“ kommen, bezeichnete der Altbundespräsident als bedrohlich, wenn „viele in den linksliberalen Kreisen sehr pauschal alles ablehnen und sogar als Gefahr für die Demokratie verurteilen,“ führte Gauck aus. „Auch linksliberale Meinungsführer müssen lernen zu tolerieren, dass Teile unserer Gesellschaft anders ticken, anders denken, anders sprechen, auch wenn dies bei liberalen Eliten Kopfschütteln, Ratlosigkeit und Ablehnung“ hervorrufe.
Gauck räumte ein, dass man in einer offenen Gesellschaft mit unterschiedlichsten Meinungen nicht alles akzeptieren könne: „Aber nicht alles, was wir nicht akzeptieren, ist deshalb gleich verfassungsfeindlich“. Es erfordere „echte Toleranz,“ wenn „Altmodische, konservative oder gar reaktionäre Menschen“ nun einmal einen „nicht zu übersehender Teil unserer Gesellschaft“ seien.
Auch an der „übertriebenen Political Correctness“ übte der einstige Bundesbeauftragte für die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen Kritik: „Wenn man die deutsche Sprache unbedingt einer erhofften gesellschaftlichen Entwicklung anpassen will, kann das schnell zu Übertreibungen führen, die von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt werden.“ Gauck bezeichnet dies als „Neusprech“ oder auch „betreutes Sprechen.“ Dass man aus lauter Angst vor dem Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit oder des Rassismus kritische Themen nicht mehr ansprechen dürfe, könne nicht sein. „Wenn die demokratische Mitte Reizthemen meidet, werden diese an den politischen Rändern zu Hauptthemen,“ sagte ein offensichtlich sehr nachdenklich gewordener Gauck.
Redaktion Hoheneck, Berlin – Mobil: 0176-48061953 (1.480).
5 Kommentare
3. Oktober 2019 um 20:28
Matze01
Joachim Gauck – … wer fällt auf seine … Nebelkerzen heute noch herein – es sei denn, er verharmlost und relativiert Verbrechen unter kommunistischer/sozialistischer Herkunft oder unterstützt diese sogar noch. Gauck: CDU sollte auch mit den Linken sprechen (weshalb nicht mit den SED Verfolgten sprechen – dies verbietet sich wohl nach 30 Jahren gesellschaftlicher Veränderungen? – kann man eigentlich noch tiefer fallen? ): https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_86559954/gauck-cdu-sollte-in-thueringen-auch-mit-den-linken-sprechen.html
Eher vertraue ich als SED-Verfolgter (was den Wahrheitsgehalt von Aussagen anbelangt) einem gestanden Stasi Mann …
30. September 2019 um 16:52
tout lieu
Die Stasi zersetzte Pf. Gauck als OV (!) „Larve“ feindlich-negativ, die IM-Diffamierung stand zuerst auf S.3 im Neuen Deutschland. IMs wählten sich heroische Decknamen. Auch Rechte müssen lernen zu tolerieren, daß Teile unserer Gesellschaft anders denken – genau wie moralinsaure Linke. Keine linke Zersetzung zu Gauck verbreiten, Hr. Dipl.Klaus – seine Reiseprivilegien sind eher fragwürdig. Magdalena wär eine bessere Quelle statt Putins KGB-Blogs!
29. September 2019 um 11:16
Matthias Herms
Der Gaukler als Toleranz-Guru. Man könnte lachen, wo es doch zum Weinen ist. Joachim Gauck hat seinen Vater im sowjetischen Gulag verloren. Der NKWD kam zu ihm nach Hause und holte den Vater ab. Das hat ihn traumatisiert. Schon vorher hasste man in der Familie die Russen … Die Eltern waren Nazis. Das hat Gauck in seinen Ansichten geprägt. Von jeher ein … Narzist, lehnte er es zu Zeiten, als er Staatsoberhaupt war, ab, in die Russische Föderation zu reisen. Man sagte ihm zu, die Akte seines Vaters zu suchen und ihm zu übergeben. Aber er brachte es nicht übers Herz … Es juckte ihn nicht, daß er 57 Stasileute geheim in seine Gauck-Behörde übernahm, die alle am letzten DDR-Tag verbeamtet wurden … Wenn er Vorträge über Selbstgerechtigkeit und Selbstverliebtheit halten würde, würden Tausende Gleichgesinnte kommen.
Und er schwingt sich nun zum Anwalt der Toleranz auf. Wer lacht da?
27. September 2019 um 15:09
Klaus Helmut Dörfert
Kameraden / In
Wenn „IM Larve“ das Wort Toleranz in seinen … Mund nimmt, da wird es einem Demokraten … übel.
Mit kameradschaftlichem Gruß
Dipl.Klaus Helmut Dörfert
27. September 2019 um 15:00
text030
Toleranz gegenüber Andersdenkenden.. Eine späte Einsicht, zu spät!
Buchempfehlung: „Magdalena“ von Jürgen Fuchs.