Berlin, 25.09.2018/cw – Wir stimmen nicht in die Jubelrufe zum Desaster in der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen ein. Hubertus Knabe hat sich – unbeschadet aller aktuellen Vorwürfe – um den Aufbau und die Gestaltung der Gedenkstätte bleibende und unvergessene Verdienste erworben. Das bleibt. Daher verzichten wir in diesem Fall auf eine eigene Berichterstattung und beschränken uns auf eine Anführung zufällig ausgewählter LINKS zum Thema:
http://www.lvz.de/Nachrichten/Politik/Berlin-kuendigt-Stasi-Gedenkstaettenchef-Knabe
http://www.taz.de/Stasi-Gedenkstaette-Hohenschoenhausen/!5538679/
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-09/gedenkstaette-berlin-hohenschoenhausen-stasi-opfer-direktor-vorwuerfe
https://www.n-tv.de/panorama/Hubertus-Knabe-fristlos-gefeuert-article20640783.html
Nachtrag:
Letzte Meldung: Berlin, 26.09.2018/cw – Nach einem Bericht der Berliner Zeitung hat der letzte ehem. DDR-Außenminister Markus Meckel Jörn Mothes als nachfolger von Hubertus Knabe vorgeschlagen. Meckel ist Vorsitzender des Stiftungsrates der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; der hem. Theologe Mothes war von 1998 bis 2008 Stasi-Beauftragter in Mecklenburg-Vorpommern und arbeitet seither als Referatsleiter im Bildungsministerium des Landes.
Berlin, 26.09.2018/cw – Die Berliner FDP hat die Entlassung von Stasiopfer-Gedenkstättenchef Knabe als „Unverschämtheit“ bezeichnet: „Das sei „die späte Rache“ der Linkspartei im Berliner Senat, teilte der FDP-Abgeordnete Stefan Förster am Mittwoch mit. Die AfD sprach sprach von einer Vorverurteilung.
Weiterer Nachtrag:
Berlin, 28.09.2018/cw – UOKG-Chef Dieter Dombrowski (CDU) zur Causa Hubertus Knabe im TAGESSPIEGEL:
„Im Stiftungsrat war nicht die Qualität der Arbeit von Direktor Knabe und seinem Stellvertreter Frauendorfer zu bewerten. Es war vielmehr die Frage zu beantworten, ob der Umgang mit den Vorwürfen angemessen war.“ Und weiter: „Der Stiftungsrat war in Würdigung aller Umstände zu der Einschätzung gelangt, dass ein glaubhafter Neuanfang mit Direktor Knabe nicht möglich ist.“
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin – Tel.: 030-30207785 (1.430).
2 Kommentare
27. September 2018 um 04:18
tout lieu
Konkret klagten „zwei Volontärinnen“ am 8. Juni 2018 einen „strukturellen Sexismus der Führungsetage“ im Brief an Lederer und Grütters an, wie „teils sexistische Zurückweisung von Argumenten, bestrafende Ignoranz nach konflikthaften Gesprächen“, zu persönliche sms, Umarmungen und unsachliches Lob zur Figur. Dazu anonym „mehrere Frauen aus unserem Kreis“, insgesagt 7 zählt die Berliner Zeitung. Mikroagressionen am Ort der Makroagression? Knabe wurde am 25.9. vom Stiftungsrat freigestellt und gekündigt, weil dort im „Männerladen“ kein Kulturwandel möglich sei. Von seinem Arbeitgeber (Lederer, Linkspartei) ein dankbar genutztes Narrativ. Oder besser Intrige, weil die von Knabe aufgebauten Häftlingsführungen oft zu emotional wurden bzw. die Stasi Gendergerechtigkeit ignorierte und zu wenig Frauen inhaftierte? Moderner Zeitgeist gegen real history.
26. September 2018 um 12:30
Bernd Stichler
Es ist absolut nicht neu in der Politik , unbequeme , missliebige und andersdenkende Menschen durch offene Verleumdung oder falscher Beschuldigung aus dem Weg zu räumen . Auch so mancher ehrliche und engagierte Vertreter der Opferverbände musste diese bittere Erfahrung machen . Was an diesen hier vorgegebenen Sexismus-Vorwürfen wirklich dran ist , wird noch zu klären sein .
Aus meiner ganz persönlichen Wahrnehmung , die immer noch straffrei geäußert werden darf , empfinde ich eine widerliche Denunziation . Diese Denunziation , die vermutlich das Resultat einer schon lange geplanten linken Intrige ist , hat nach meiner Überzeugung einzig und allein politische Gründe . Dieser vorgeschobene Sexismus ist nur ein willkommener Aufhänger . Den SED-Verfolgten ist sein langer Zeit klar , dass diese Gedenkstätte – und besonders Hubertus Knabe – dem linken Spektrum aus SPD, Grünen und Linke ein Dorn im Auge ist . Haben doch alle drei Parteien den gleichen ideologischen Urvater – Karl Marx .
Vor diesem Hintergrund und vor dem Hintergrund unserer persönlichen Erfahrungen kann nicht ausgeschlossen werden , dass in der Gedenkstätte in neuer , dem linken Spektrum genehmer Vorstand installiert werden soll . Dann jedoch stünde in Hohenschönhausen einer planmäßigen Geschichtsfälschung nichts mehr im Wege ! Ob hier das eigentliche Ziel liegt ?