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Berlin, 13.11.2017/cw – Am kommenden Mittwoch, 15.November, demonstrieren Mitglieder des deutschen PEN-Clubs vor der Russischen Botschaft in Berlin (Unter den Linden) für die Freilassung des Ukrainers Oleg Senzow und der mittlerweile mindestens 56 ukrainischen Staatsbürger, die sich aus politischen Gründen in russischer Haft befinden.
Der 41jährige ukrainische Filmemacher war 2015 durch ein russisches Militärgericht in Rostov am Don wegen „Terrorismus“ zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Senzow wurde vorgeworfen, er habe mit seinem ukrainischen Mitangeklagten Alexander Koltschenko, im Mai letzten Jahres das Büro einer prorussischen Partei auf der Krim in Brand gesetzt und außerdem eine Lenin-Statue in der Krim-Hauptstadt Simferopol sprengen wollen. Senzow, für den die Staatsanwaltschaft sogar eine Haft von 23 Jahren gefordert hatte, bestritt im Prozess den Vorwurf der Anklage. Koltschenko, ebenfalls wegen „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ angeklagt, wurde in dem Verfahren zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Die Regisseurin Freya Klier wird mit Freunden von 12:00 – 14:00 Uhr ein vier Meter langes Banner auf dem Mittelstreifen gegenüber der Botschaft mit einer entsprechenden Botschaft aufrollen. Richard Herzinger hat sein Kommen zugesagt und will über die Aktion schreiben. Klier: „Hoffentlich treffen auch noch andere Journalisten ein.“ Nur durch eine möglichst weit verbreitete Berichterstattung könne den Betroffenen zumindest moralisch geholfen werden.
Laut Berichten hat der russische Geheimdienst bereits die Ankündigungsseite des Deutsch-Ukrainischen Forums lahmgelegt, auf dem über die Gefangenen berichtet wurde. Demnach „werden wir also erwartet,“ sagte Klier am Montag in Berlin.
Ronald Wendling, seit drei Jahren Dauerdemonstrant vor Ort für die Freiheit der Ukrainischen Gefangenen, hat entsprechende Flyer des PEN mit einer zusätzlichen Seite der Menschen-rechtsorganisation Memorial gedruckt. Der Menschenrechtler Wendling wird unabhängig von der PEN-Demo seine regelmäßige wöchentliche Menschenrechts-Demonstration am kommenden Donnerstag von 13:00 – 16:00 Uhr fortsetzen. Ort: Russische Botschaft Unter den Linden.
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin – Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953 (1.307).
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