Berlin, 9.09.2017/cw – Eine interministerielle Arbeitsgruppe soll „nach den Wahlen“ eine Lösung für den Konflikt um den vorgeworfenen Rentenbetrug an DDR-Flüchtlingen und DDR-Aussiedlern suchen. Diese überraschende Nachricht gab UOKG-Chef Dieter Dombrowski (CDU) auf dem heute durchgeführten UOKG-Kongress auf eine kritische Nachfrage bekannt. Tatjana Sterneberg, ehemalige Hoheneckerin, hatte zuvor angefragt, warum das Thema nicht auf dem Kongress behandelt werde.
Dombrowski hielt dies aufgrund dieser „festen Zusage“ nicht für notwendig. Man habe ihm zugesichert, dass auch die IEDF und die UOKG in die Suche nach einer Lösung eingebunden werden würden. Zum Verhalten seiner Partei in dieser Frage äußerte sich der Auch-Vizepräsident des Brandenburger Landtages nicht. Unter Führung der Unionsfraktionen im Deutschen Bundestag war jeder bisherige Versuch abgeschmettert worden, die eigenwillige Interpretation des Rentenüberleitungsgesetzes (RÜG) zu korrigieren. Nach dieser Interpretation des Bundessozialministeriums waren einstige DDR-Flüchtlinge quasi in einer Nacht – und Nebelaktion wieder zu DDR-Bürgern abgestempelt worden. Die Deutsche Rentenversicherung beruft sich für ihre darauf beruhende Schleifung von Rentenansprüchen für diesen Personenkreis auf die Vorgaben aus dem Sozialministerium.
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin – Tel.: 0176-48061953 (1.282).
5 Kommentare
11. September 2017 um 18:40
Matze
Auf der Seite der UOKG finden wir die Antworten der Parteien auf wichtige Fragen: http://www.uokg.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=51&Itemid=82
Damit sollten sich Hoffnungen und Enttäuschungen vorweg klar ableiten lassen. Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt: „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”. Zu meiner Freude erkenne ich, dass immer mehr Menschen die Weisheiten der naturverbundenen Völker zu schätzen wissen. Die Menschheit entwickelt sich stetig zum Höheren. Weshalb weiterhin Stumpfsinn und destruktiven Gedanken Beachtung schenken?
9. September 2017 um 20:56
Bruni Grabow
Das ist ja endlich mal ein Lichtblick, nur verstehe ich nicht, welche Rolle das „RÜG“ dabei berücksichtigt werden soll oder wurde. Das betrifft doch lt.Gesetz nur diejenigen die bis zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung in der ehem. DDR verblieben.
9. September 2017 um 21:39
Vereinigung (AK) 17juni1953 e.V.
„Endlich ein Lichtblick“ von Bruni Grabow.
Die Frage bzgl. RÜG überrascht nach all den Erklärungen, die in diversen Foren, auch bei uns, gegeben und diskutiert wurden. Noch einmal in Kurzform: DDR-Flüchtlinge wurden nach dem Fremdrentengesetz (FRG) rentenrechtlich so behandelt, als hätten sie ihre Arbeitsleistungen in (West-)Deutschland erbracht und entspr. Anwartschaften erworben. Das RÜG regelte die rentenrechtliche Einstufung bisheriger DDR-Bürger nach der Wiedervereinigung. Durch eine recht willkürliche Interpretation des RÜG durch das damalige CDU – (und heutige SPD-) geführte Bundessozialministerium wurden DDR-Flüchtlinge und -Übersiedler wieder zu DDR-Bürgern gestempelt. Ein rechtswidriger Akt, der zu teils erheblichen Verlusten in den (bisherigen) Anwartschaften führte.
Gegen diesen „Rentenbetrug“ richtet sich der Protest Betroffener, auch am 13.09. d.J. in Berlin.
10. September 2017 um 12:50
Bruni Grabow
Sehr geehrte Redaktion,
Das Problem habe ich wohl verstanden, und ich erwarte auch keine weitere Antwort hierauf. (wundere mich nebenbei sehr, dass einige Threads mit ihren Kommentaren ohne Begründung aus dem Forum genommen wurden) Auf meiner Rentenanwartschaft findet sich keine „RÜG“ Anrechnung, sondern nach dem SGB VI, deshalb die Frage nach dem „RÜG“ Ich denke, dass die Arbeitsgruppe das Problem in Zukunft regeln wird, auch wenn Stichler parteipolitisch hier wiedermal seinem Namen alle Ehre macht. Die Arbeitsgruppe ist die einzigste Chance, einen Schritt weiterzukommen. Wieso wird das schon wieder (Stichler) in Abrede gestellt, obwohl sie noch nicht mal angefangen haben. Der Hilferuf von Betroffenen ging doch auch an die LINKE (Drs. Bund), gerade an diejenigen, die dafür verantwortlich sind.
9. September 2017 um 18:15
Bernd Stichler
Nicht vergessen: Dombrowski ist in allererster Linie CDU-Mandatsträger !!!