Berlin, 21.11.2016/cw – Einer der profiliertesten Politiker in der Berliner Nachkriegsgeschichte feiert heute seinen 84. Geburtstag: Heinrich Lummer.

Der CDU-Politiker, Unions-Mitglied seit 1953, mußte sich 2003 nach einem Schlaganfall aus der aktiven Politik zurückziehen. Der in Essen geborene gelernte Elektromechaniker besuchte über den zweiten Bildungsweg neben seiner Ausbildung das Abendgymnasium in Dortmund, wo er das Abitur bestand. Danach studierte er an der Freien Universität (FU) Berlin Politische Wissenschaft, wo er von 1960 – 1961 Vorsitzender des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (ASTA) war. Nachdem der Jubilar das Studium 1962 als Dipl.Politologe beendet hatte, war er zunächst als Assistent am Institut für Politische Wissenschaft der Freien Universität Berlin tätig, ab 1964 übernahm er die Leitung des Besucherdienstes im Bundeshaus Berlin. 1965 (bis 1969) Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, 1967 (bis 1986) erstmals in das Abgeordnetenhaus gewählt, wurde er hier von 1969 bis 1980 Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion und von 1980 bis 1981 Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses. Im von Richard von Weizsäcker geführten Senat wurde Lummer 1981 Bürgermeister und Senator des Innern. Auch dem ab 1984 von Eberhard Diepgen geleiteten Senat gehörte Lummer an, trat aber 1986 gemeinsam mit dem Bausenator Klaus Franke und dem Umweltsenator Horst Vetter von seinem Amt zurück (Bauskandal).

Der Mitbegründer der etwa zehn Jahre lang innerhalb von CDU und CSU existierenden Gruppierung „Christlich Konservatives Deutschlandforum“ (1992) war wegen seiner klaren Sprache teils heftigem Widerspruch ausgesetzt. Bereits 1999 warnte der konservative Politiker vor einer „türkischen Einwanderung“, die eine Fortsetzung der beabsichtigten „Auslöschung des Deutschen Volkes“ sei. Die finanzielle Unterstützung der Vereinigung 17. Juni durch Lummer, mit der das Überkleben von SPD-Plakaten im Wahlkampf finanziert wurde, führte zu dem irrigen Vorwurf, Lummer hätte eine „rechtsextreme Gruppierung“ unterstützt. Auch seine gelegentlichen Artikel in der Wochen-Zeitung „JUNGE FREIHEIT“ wurden Lummer als Unterstützung „rechter Gesinnung“ vorgehalten.

Lummer ist nach wie vor Ehrenpräsident der Vereinigung „Die Deutsche Konservativen e.V.“ unter dem Vorsitz des ehem. WELT-Redakteurs Joachim Siegerist und Beirat in der „Vereinigung 17. Juni 1953“ in Berlin, die sich nach dem Volksaufstand in West-Berlin zunächst als „Komitee 17.Juni“ gegründet hatte und 2017 ihren 60. Jahrestag als „e.V.“ unter dem seitherigen Namen begeht.

Der Vorstand gratulierte heute dem „konservativen und ungebeugten“ CDU-Politiker zu seinem Ehrentag und sprach die Hoffnung aus, daß dessen „mutiger Standort“ in der Union nicht „gänzlich vergessen wird.“

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