Berlin, 23.07.2016/cw – Auf den Amok-Lauf eines Deutsch-Iraners in München reagieren auch die Exil-Iraner „mit Trauer und Entsetzen.“ Der Sprecher des „Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI)“ in Deutschland, Javad Dabiran, erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Der NWRI verurteilt die Gewalttat in München. Gewalt ist kein Mittel zur Durchsetzung von Überzeugungen. Wir, die Exil-Iraner, weinen um die Opfer der Gewalttat und beten für die betroffenen Familien.“
Auch wenn der Täter nach gegenwärtigen Erkenntnissen wohl nicht aus terroristischen, sondern eher aus psychischen Gründen gemordet habe, litten die in Deutschland lebenden Iraner unter dieser Tat. Es sei so, als ob „ein Familienmitglied aus dem Ruder gelaufen sei und nun mit seinen Untaten die ganze Familie beschwere,“ sagte Dabiran. Es wäre fatal, weil völlig falsch, mit dieser Tat womöglich die Exil-Iraner in Deutschland zu belasten.
Ein achtzehnjähriger Deutsch-Iraner hatte am gestrigen Abend in einem Amoklauf in München neun Menschen getötet und über zwanzig Personen, davon drei lebensgefährlich, verletzt.

Staatstrauer in Bayern, Flaggen auf Halbmast. Nur in der Bayer. Vertretung in Berlin war man bereits im Wochenende…
Foto: LyrAg
Der nach bisherigen Erkenntnissen psychisch gestörte Täter hatte sich nach der Tat selbst gerichtet.
Dabiran kündigte an, heute, am Samstag, 23.07. gegen 17.00 Uhr vor der Bayerischen Landesvertretung in Berlin (Behrensstr.21-22) der Toten und Schwerverletzten in München seitens der Iraner zu gedenken. Man wolle damit ein dringend notwendiges Zeichen der Solidarität setzen und sich damit von jeder Form der Gewalt distanzieren.
Ergänzung 23.07.2016:
Der NWRI legte am Abend in einer halbstündigen Gedenkveranstaltung vor der Bayerischen Landesvertretung Blumengebinde und Rosen nieder. Zahlreiche Exil-Iraner waren dem Aufruf ihres Sprechers Javad Dabiran gefolgt und zeigten sich vor Ort tief bewegt.
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin, Tel.: 030-30207785 (1.135)
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