Köln/Berlin, 23.05.2016/cw – Sie ist eine über die Grenzen bekannte Journalistin und Buchautorin. Ihr ersten Reportagen über das Frauenzuchthaus Hoheneck in den siebziger und achtziger Jahren trugen entscheidend dazu bei, den öffentlichen Fokus auf die unhaltbaren Zustände im DDR-Frauenzuchthaus in Stollberg/Erzgebirge zu lenken. Ihre Bücher, zuletzt „Wo sind die Toten von Hoheneck?“ (2013, Herbig) wurden zu erschütternden Zeugnissen über die Verbrechen der zweiten deutschen Diktatur und ermutigten andere Frauen von Hoheneck, sich ihre Erlebnisse von der belasteten Seele zu schreiben.
Heute, am 23.Mai, feiert Ellen Thiemann ihren Geburtstag vor Vollendung des achten Jahrzehnts. Glückwunsch und DANK für das jahrzehntelange Engagement! Wir freuen uns auf die große Fete im nächsten Jahr (1.119).
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin, Tel.: 030-30207785
1 Kommentar
14. Juni 2016 um 16:31
Ellen Thiemann
Sehr geehrte Redaktion,
vielen Dank für die Glückwünsche zu meinem 79. Geburtstag und den Hinweis auf meine langjährige, unermüdliche Aufklärungsarbeit.
Auf eine Ungenauigkeit möchte ich trotzdem aufmerksam machen. Im Anhang steht ein älterer Beitrag, dass das Gericht mein Buch „Wo sind die Toten von Hoheneck?“ verboten hätte. Diese Formulierung ist nicht ganz korrekt. Es ging um die Namensnennung einer ehemaligen Hoheneckerin. Zuerst wollte diese Person, die ich bis dahin gar nicht kannte, unbedingt in meinem neuen Buch unter diesem Namen erscheinen. Später klagte sie vor Gericht und verlangte 5000 Euro. Auf die absurde Inszenierung möchte ich hier nicht näher eingehen. Der Richter hatte ursprünglich den Vorschlag gemacht, den Namen zu schwärzen, was ich persönlich übernehmen wollte. Der Verlag entschied sich damals anders. Ich schloss mich der Entscheidung an, diese Person ganz aus dem Buch zu nehmen und durch das äußerst bewegende Schicksal eines Ehepaares zu ersetzen. Die Restauflage mit der ursprünglichen Story konnte deshalb Anfang 2014 nicht mehr ausgeliefert werden.