Neustadt/Berlin, 19.05.2015/cw – Rainer Wagner, Ex-Vorsitzender der UOKG und des VOS-Verbandes, tut sich offenbar mit seinem Rücktritt „von allen politischen Funktionen aus gesundheitlichen Gründen“ schwer. DIE RHEINPFALZ zitiert Wagner in ihrer heutigen Ausgabe mit einer neuen Variante der Rücktrittsbegründung. „Die Kampagne gegen ihn werde von rechtsextremistischen Kreisen betrieben“, so der evangelikale Prediger.
http://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/neustadt-ruecktritt-vom-opferverband-nach-islam-schmaehung/
Bisher hatte Wagner neben gesundheitlichen Gründen eingeräumt, daß die Vereinigung 17. Juni ihn wegen seiner Äußerungen gegen Juden und Muslime kritisiert und zum Rücktritt gedrängt habe.
Die in Berlin ansässige Vereinigung reagierte empört: „Die bisher sachliche und akzeptable Begründung für den Rückzug Wagners wird von diesem nun in empörender Weise auf leider gewohnte Diffamierungen ausgeweitet,“ erklärte der Vorsitzende des auf den Aufstand von 1953 zurückgeführten Vereins, Carl-Wolfgang Holzapfel in Berlin. „Man sei überrascht, daß Wagner so schnell den Weg einer respektablen Entscheidung verlasse und sich zu derartigen absurden Äußerungen hinreißen lässt.“
Rücktritt von CDU-Funktion in Rheinland-Pfalz
Die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz http://www.jkgrp.de/?page_id=15 veröffentlichte heute auf ihrer Seite einen Bericht von dpa und FOCUS-online, wonach Wagner nach Kritik von SPD-Generalsekretär Jens Guth von seiner Funktion als stv. Landesvorsitzender des CDU-Verbandes OMV zurückgetreten sei. Guth hatte Wagner am Montag vorgeworfen, „in einem kürzlich aufgetauchten Vortragsvideo aus dem Jahr 2006 Muslime, Homosexuelle, die USA und die jüdische Religion beleidigt zu haben.“
Auch im Vorstand der evangelikalen Allianz in Neustadt a. d. Weinstraße, dem bisherigen Wirkungsfeld von Wagner, zeichnen sich Veränderungen ab. Nach einer Veröffentlichung im Mai-Heft des Stadtmissionsbriefes Neustadt wurden bereits für den 3.Mai Neuwahlen angesetzt. Hier hatte Wagner für seinen Rücktritt als bisheriger Vorsitzender „Altersgründe“ angegeben. Allerdings wurde Wagner auf der Homepage der örtlichen Allianz am 19.05. noch immer als Vorsitzender ausgewiesen. Auch der OMV (Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung in der CDU) hatte es mit einer Korrektur bislang nicht eilig, hier wird Rainer Wagner nach wie vor als stv. Landesvorsitzender präsentiert , Stand 19.05.2015 / http://www.cdu-rlp.de/omv/ . (989)
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8 Kommentare
24. Mai 2015 um 11:01
Weber
„Rainer Wagner (* 24. Juli 1951 in Weißenfels) war 2007 bis 2015 Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) und von 2014 bis 2015 Vorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus“
https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Wagner
.“Das der Wagner für diese Ämter eine Fehlbesetzung war, ist den Betroffenen mehr oder weniger klar.“
8 Jahre Vorsitzender, x-mal gewählt, also in seinem Amt bestätigt, und jetzt war dieser „Freiheitkämpfer“, so wird er doch genannt, eine Fehlbesetzung!
Um was geht es bei diesen sogenannten „Opfervereinen“ überhaupt?
26. Mai 2015 um 09:34
Bruni Grabow
Fehlbesetzungen in der gesamten Opferszene:
Abgesehen von der Person Rainer Wagner, den ich nur flüchtig kenne, ist so ein Abgang und Nachrede in diesem Stil Gift für die Opferverbände, bzw. für alle kleinen Opfervereine. Meine Meinung war schon immer die, dass keine Person, die einen Glauben (egal welcher Richtung) vertritt, nicht als Vorsitzende/r eines SED-Opfervereines, vorstehen darf. Das gilt auch für die Landesbeauftragten, die ebenfalls SED-Verfolgte vertreten.
Die Aufgabe der kirchlichen Vertreter sind generell einer Versöhnungs-strategie unterlegen, das ist ihre Berufung und passt überhaupt nicht zu den Befindlichkeiten der SED-Verfolgten.
Seit 1990 hat niemand von diesen kirchlichen Vertretern (davon gibt es in der SED-Opferszene eine Menge an Mitarbeitern) es im Ansatz geschafft, den Verfolgten nur annähernd „angemessen“ zu helfen. Jahrelange Prozesse von SED-Opfern sprechen eine andere Sprache, die keine Erfolge aufzeigen. Es wird eher immer schwieriger, auch absurder. Die Arbeit für die DDR-Aufarbeitung wird schon sehr umfangreich betrieben, aber die Bemühungen zur persönlichen Entschädigung, auch mitunter derer Verwaltungsarbeit, ist eine Katastrophe. Wenn nicht in nächster Zeit hierzu entschieden geholfen wird, können wir ganz in Ruhe von einer gescheiterten Hilfe für SED-Opfer sprechen. Diese Themen zeichnen die Opferverbände aus, nicht die Themen, wo sich Verbände nur noch mit sich beschäftigen, aus welchen Gründen auch immer. Es muss sich ganz schnell jemand finden, der die Verbandsarbeit fleißig auffängt und sich um die wirklichen Themen der Opfer kümmert. Wenn die Betroffenen gestorben sind, nützt der Slogan „würdige Entschädigung“ nichts mehr. Eine Aufarbeitung des DDR-Unrechts sollte an zweiter Stelle stehen, da sich die Ansichten sowieso ständig verzetteln, und jeder Mitwirkende aus seinem eigenen Tunnelblick in die Vergangenheit schaut.
Bruni Grabow
http://www.sed-opfer-hilfe.de
24. Mai 2015 um 00:25
Peter Trawiel
Ein Segen war er nicht, der Wagner für uns Diktaturopfer!
Bei seinen vielen Posten glaubt er wohl selbst, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, wobei mir nicht klar war, wo diese Weisheit herkommen sollte. Das nun auch noch Geschnalzte von Rechtsextremismus, das immer herhalten muss, wenn man sein eigenes Versagen verdeckeln will, gehörte bisher zu den Linken, die immer ein Feindbild zu ihrer Selbstdarstellung brauchen. Nun bedient sich dieser Wagner des Jargons der linken Meute zu seinem Ämtergeschacher, in das er verstrickt ist. Es ging dem Wagner nach meiner Wahrnehmung wohl auch nicht darum, die Opfer gegenüber der Politik glaubhaft zu vertreten, sondern das Politiker sich einen Jasager in den Ämtern vergewissern. Es ist mir nicht bekannt, was dieser Prediger Wagner für Betroffene Positives geleistet hat. Gefährlich ist aber auch sein Umfeld in den Verbänden, die diesen „frommen“ Mann in diese Ämter erst wählten.
Ich kann mich dem Kommentar des Manfred Arnold nur anschließen,
„Das sich der überwiegende Teil der Betroffenen von diesen Vereinigungen abgewandt haben, ist derartigen Gestalten anzulasten.“
Unter anderem schrieb ich 2013 zu den Beutemachen http://www.sed.stasiopferinfo.com/phpBB2/viewtopic.php?t=1211&postdays=0&postorder=asc&start=400
Auch den Fall Wagners beweist mein Artikel (LINK), er wird nicht der letzte Selbstdarsteller sein.
Peter Trawiel
24. Mai 2015 um 15:45
Edith Fiedler
Die Betreiber dieses Forums betitelte er gern, breit grinsend, als „Krank“. Mit einmal ist er selber „Krank“ Nanu?
Welche „rechtsextremistischen Kreise“ sollen ihn denn zum Rücktritt gezwungen haben?
Er war doch eine Marionette der Politiker. Da muß er suchen welche „Kreise“ ihn fallen ließen.
Schauen wir mal, welche Marionette uns nun vorgesetzt wird?
Wagners diffamierendes Gift wird noch lange nachwirken.
Den Schaden, den er den Kameradinnen und Kameraden mit seiner Diktatur von Lug und Trug angetan hat, kann nicht mehr gut gemacht werden.
Die meisten organisierten oder aktiven Kameradinnen und Kameraden haben sich doch schon lange von der UOKG abgewendet.
22. Mai 2015 um 08:40
manfred arnold
Schutzbehauptung hin oder her. Herr Wagner ist zurückgetreten und das ist gut so. Es geht auch nicht um die psychische Anforderungen an seine Ämter. Was war und ist denn der Zweck der UOKG, VOS ? Darum geht es doch eigentlich. Das der Wagner für diese Ämter eine Fehlbesetzung war, ist den Betroffenen mehr oder weniger klar. Das sich der überwiegende Teil der Betroffenen von diesen Vereinigungen abgewandt haben, ist derartigen Gestalten anzulasten. Wenn man bei vielen die sich in den „Vorständen“ von „Opferverbänden“ rumtummeln, die einen Posten anstreben ,den Lack abkratzt, kommt seltsames zum Vorschein.–Mit solchen „ehemaligen politischen“ Weggefährten möchte man nun wirklich nichts zu tun haben. Seine schäbigen Äußerungen sprechen im übrigen für sich. Traurig das er nur über „Umwege“ entfernt werden konnte. Ein ehemaliger Kamerad war er sicher nicht.
21. Mai 2015 um 01:17
Gustav Rust
Herzlichen Dank, Kamerad Hoffmann, Kamerad Stichler, bitte etwas mehr „Biss“. … Gustav
20. Mai 2015 um 10:04
Klaus Hoffmann
Bester Kamerad Stichler, moderat umschreibst Du Wagners psysische Schwäche, sanktionierst beinahe noch seine Attacke gegen „Rechts“ als Schutzbehauptung. Ich sehe in ihr die charakterlose Abrundung seiner Person. Das deckt sich mit seiner Funktion als VOS-Vorsitzender, als er untätig und ohne Rückrat gegenüber korrupten und kurrumpierten Amtsträgern, mit ihnen geklüngelt hat.
20. Mai 2015 um 06:41
Bernd Stichler
Wir wollen doch mal bei der Realität bleiben ! Angesichts des wundersamen und unverständlichen Agierens von Herrn Wagner kann doch nicht verwundern, wenn allmählich ernsthafte Zweifel an der psychischen Verfassung des Herrn Wagner aufkommen . Das hat mit Rechtsextremismus überhaupt nichts zu tun, sondern hier geht es um die absolut ernsthafte und aufgrund der Sachlage unbedingt berechtigte Frage, ob Herr Wagner psychisch den Anforderungen seiner Ämter noch gewachsen war. Vor dem Hintergrund der Verantwortung für andere Menschen, die mit Wagners Ämtern verbunden ist, muß sichergestellt sein, daß Wagner dieser Verantwortung auch voll gerecht werden kann. Und hier sind ernsthafte Zweifel und Bedenken eindeutig berechtigt, im Interesse der Betroffenen. Wagners Attacke gegen angebliche rechtsextreme Machenschaften können wir als übliche Schutzbehauptung abtun.