Berlin, 11.06.2014/cw – Seit Jahrzehnten führt die Vereinigung 17. Juni 1953 e.V. am einzigen originären Denkmal in Berlin-Zehlendorf (über dem Autobahn-Kleeblatt) am Vorabend des 17. Juni ihre Gedenkfeier durch. Erstmals in dieser 60jährigen Geschichte hat der Verein diese Gedenkfeier vorverlegt. Grund: Am 16. Juni wird ab 18:00 Uhr, dem üblichen Termin für die Gedenkfeier, das erste Spiel der deutschen National-Mannschaft übertragen. So findet das Gedenken am „Holzkreuz“ und dem dort befindlichen „Russenstein“, der am 17. Juni 1954 in Anwesenheit des eigens aus New York angereisten ehemaligen und letzten russischen Ministerpräsidenten vor der Revolution, Alexander Fjodorowitsch Kerenski (1881-1970), nahe dem Holzkreuz und dem bis 1955 dort aufgestellten sowjetischen Panzer aufgestellt und eingeweiht wurde, diesmal am
15.Juni 2014, 18:00 Uhr
statt.
Die weiteren Termine zum diesjährige Gedenktag an den Volksaufstand vom Juni 1953:
16. Juni 2014, 11:00 Uhr
Kranzniederlegung
Gedenkkreuze für die Toten der Teilung am Reichstag
13:00 Uhr
Kranzniederlegung
am Gedenkstein „17. Juni“ in Strausberg
Hennickendorfer Chaussee, vor der Barnim-Kaserne
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17. Juni 2014
9.00 Uhr
Gedenkfeier der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS), weiterer Verfolgtenverbände und des Bezirksamtes Charlottenburg
am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus
Steinplatz (Hardenbergstraße) in Berlin-Charlottenburg.
Auf Anregung der Vereinigung 17. Juni werden seit sieben Jahren auch die Opfer des Nationalsozialismus durch anschließende Kranzniederlegungen geehrt.
10.00 Uhr
Kranzniederlegung
„Platz des Volksaufstandes von 1953“
(Bundesministerium für Finanzen)
Bundesregierung, Der Regierende Bürgermeister, Bezirksamt Mitte von Berlin,
Vereinigung 17. Juni 1953 u.a.
11:00 Uhr
Friedhof Seestraße in Berlin-Wedding
Staatsakt der Bundesregierung und des Senates von Berlin
Ansprachen:
Vizekanzler Siegmar Gabriel;
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit
Kranzniederlegung:
Der Vizekanzler,
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
Vereinigung 17. Juni 1953 e.V.
12:00 Uhr
Ehrung der verstorbenen Vereinsmitglieder
Friedhof Seestraße in Berlin-Wedding

Walter Schöbe (+) 2011 im Gespräch mit Hans-Peter Friedrich 2011 auf dem Friedhof Seestraße –
Foto: RGG
Zu allen Veranstaltungen sind Gäste willkommen!
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Auch in diesem Jahr hat die Vereinigung 17. Juni 1953 für das Gedenken an den ersten Volksaufstand im Nachkriegseuropa wieder Kosten zu tragen, die aufgrund sinkender Beitragseinnahmen nicht mehr voll gedeckt werden können. Der seit 1953 bestehende Verein (Komitee 17. Juni, seit 3.10.1957 Vereinigung 17. Juni 1953) arbeitet ehrenamtlich und ohne öffentliche Zuschüsse.
Daher bittet der verantwortliche Vorstand herzlich um Zuwendungen und Spenden auf das Konto:
Vereinigung 17. Juni
Kto. 632902 Neu: IBAN: DE27 7009 1600 0000 6329 02
BLZ 700 916 00 Neu: BIC: GENODEF 1DSS
VR Landsberg-Ammersee
Der historische Verein hatte in den letzten Jahren besonders viele Todesfälle unter den Mitgliedern zu beklagen. Neben der Trauer um diese abberufenen Kameraden hat der Verein dadurch auch ein deutliches Minus im Beitragaufkommen zu verzeichnen.
So gedenkt der Verein in diesem Jahr besonders des am 17. Mai 2014 verstorbenen Dr. Walter Schöbe (siehe Nachruf).
Letzte Nachricht: Ruth Mentzel, die Frau unseres Kameraden Günter Mentzel, der 2007 auf dem Ehrenfeld beigesetzt wurde, liegt im Sterben. Mit ihrem Ableben muß stündlich gerechnet werden (13:30 Uhr).
V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785
2 Kommentare
15. Juni 2014 um 17:30
Eric Körzinger
Ja, das kann ich nur unterstreichen. Ist Ihnen bekannt, wann die Beisetzung von Dr. Walter Schöbe sein wird?
Eric Körzinger
11. Juni 2014 um 14:06
Klaus Dörfert
Liebe Kameraden/Innen
Anlässlich des 17.6. möchte ich doch einige Zeilen an Euch richten.
Wer glaubt oder gar denkt, dass mit dem Verschwinden der zwei deutschen Diktaturen und der Generationen, die das erlebt haben, die Nachwirkungen des Grauens verblassen würden, den kann ich nur Antworten, der irrt gewaltig. Die traumatischen Erlebnisse vieler Millionen Menschen vererben sich auf die nachfolgenden Generationen gerade dann, wenn jene, die sie am eigenen Leibe erlitten, nie ein Wort darüber verloren haben. Wachsen Kinder mit traumatisierten und emotional gestörten Eltern auf, übernehmen sie die unverarbeiteten Ängste, ohne sich der Gründe bewusst zu sein. So werden auch die nachfolgenden Generationen in ihrer Entwicklung negativ geprägt. Man schätzt, dass in Deutschland etwa ein Drittel der Bevölkerung auf diese Weise durch Traumata belastet sind. Nur selten werden die Ursachen deutlich und damit die seelischen anhaltenden Probleme wie Ängste, Unsicherheit, Hass bis hin zu Selbsthass, emotionaler Kälte, Suizid, Drogen und Alkoholmissbrauch deutlich sichtbar. Deshalb kann ich nur appellieren, gedenkt der Toten und der Lebenden. Gott sei mit uns, damit unserem Volk die Täter solcher Schandtaten in Zukunft erspart bleiben.
Mit kameradschaftlichem Gruß
Dipl.Klaus Dörfert