Berlin/Dresden, 29.05.2014/hb – „Auch das noch,“ dürften die Mitglieder des Aufsichtsrates aufstöhnen, als die Korruptionsvorwürfe gegen Prof. Dr. Jochen Großmann, zuständig für die gesamte Planungskoordination des BER, aufkamen. Inzwischen fragen sich Beobachter, ob nicht wieder eine Kette „neuer Erkenntnisse“ folgt, wie dies seinerzeit nach der ersten Terminverschiebung für die Eröffnung des BER geschah. Inzwischen mag sich kein Manager oder Politiker auf einen verbindlichen Termin mehr festlegen.
Dabei hätte durchaus der Name des Honorarprofessors an der Cottbuser Universität und des in mehreren Bundesländern öffentlich anerkannten Sachverständigen in Verbindung mit dessen Studienweg die Verantwortlichen zu höchster Sorgfalt veranlassen müssen. Das hätte mögliche Spekulationen ausgeschlossen.
Studium in Moskau
Jochen Großmann (*1958) studierte zu DDR-Zeiten (1978-1982) neben Dresden auch in Moskau Maschinenbau, ein Name Jochen Großmann wurde an der TU Dresden unter „Auslandskader“ geführt (siehe „Findbuch zum Bestand Direktorat Kader und Qualifizierung“ unter 4537/06 „Arbeitsgruppe Auslandskader: Auslandskader“). Im Absolventenportrait der TU Dresden (Astrid Renger: Vielseitigkeit als Konzept) sind nur seine Studiengänge verzeichnet, nicht aber die Orte, z.B. Moskau. Und Großmann wird dort zitiert: „Ich wurde gefordert und gefördert. Ich wurde zu Tagungen ins In- und Ausland mitgenommen.“ All das hätte zumindest Anlass gegeben, vor einer so wichtigen Berufung Fragen zu stellen. Dass Fragestellungen in der angesprochenen Richtung 25 Jahre nach dem Fall der Mauer nicht mehr opportun sind, weiß heute nahezu Jedermann/frau in Deutschland (Endlich Schluss mit der DDR-Vergangenheit!). Trotzdem: Nach den vielen skandalösen Vorgängen um den BER, der Deutschland längst international zum Gespött macht, wäre allein aus diesem Grund eine besondere Sorgfalt nicht nur angemessen, sondern für die Verantwortlichen Pflicht gewesen.
Wurde die BStU eingeschaltet?
Aber – und das wäre ein wirklicher Lichtblick – vielleicht hat man das ja alles gründlich gescheckt und – unter möglicher Einschaltung der BStU – geprüft. Dem BER, Hartmut Mehdorn und dem Aufsichtsrat, wäre das zu wünschen. Ein Versinken im Vergangenheits-Sumpf wäre das Letzte, was dieser Skandal-Bau gebrauchen könnte.
Wir freuen uns auf das Dementi von höchster Stelle, dass keine wie immer gearteten Verbindungen zu umstrittenen Personen und/oder Institutionen der einstigen DDR bestanden und es sich allenfalls um nicht haltbare Spekulationen handelt. Wenigstens in diesem Fall könnte sich ein (weiterer) aufkommender Nebel schnellstens verflüchtigen. Das wäre gut so.
Siehe dazu: BILD 3.06.2014 – http://www.bild.de/regional/dresden/flughafen-berlin-brandenburg-international/der-windige-professor-vom-grossen-garten-36231486.bild.html
V.i.S.d.P.: Redaktion Hoheneck, Berlin, Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953
5 Kommentare
9. Juni 2014 um 09:20
Fritz Schüler
25 Jahre nach dem Mauerfall rächt sich, was während der deutschen Einheit deutlich wurde:
Geschichtsklitterung (Mär von der „Singularität des Holocausts“, Verharmlosung der blutigen „Diktatur des Proletariats“ mit mehr als 100 Millionen Opfern weltweit).
Infolge dieser Misere kriecht jener kriminelle rote Terrorklüngel zunehmend aus seinen Rattenlöchern, um Politik, Wirtschaft, Bildung, Dienste und Ämter zu unterwandern.
Strafrechtliche Verfolgung muss man nicht fürchten, da während der deutschen Teilung prominente „Wessis“ mit SED/Stasi-Tätern AUF KOSTEN der entmündigten, eingesperrten „Ossis“ jahrzehntelang ihre anrüchigen Geschäfte getätigt, sich eine goldene Nase verdient haben.
Da stört es natürlich, wenn bei dem angestrebten „Schluss mit der DDR-Vergangenheit“ Seilschaften einstiger SED/Stasi-Eliten bekannt werden.
Lassen wir uns diese infame Vernebelungstaktik unserer gewählten
„Volksvertreter“ nicht länger gefallen ! ! !
7. Juni 2014 um 15:00
adamlauks11
090329430053;96;15;01;;GROSZMANN, WERNER:;;;69000,00
Liebe „Aufarbeiter “ der Jahn Behörde !
Könnte es sich beim Generaoberst Grossmann um den Vater des Jochen Grossmann handeln, der wegen Korruptionsverdacht als Technischer Leiter gefeuert wurde !??
Das müsstet ihr in Windeseile rausrücken können !???
vor 54 Minuten
Lieber Herr Lauks,
eine verständliche Frage, aber die Behörde kann und darf nicht einfach Auskunft geben. Sie muss sich an das Stasi-Unterlagen-Gesetz halten und dies sieht für eine solche Anfrage eine Antragsstellung vor.
Und das STASI-Unterlagengesetz wurde von den STASIS selbst entworfen !? Danke für die Belehrung !
Ich habe die BStU eingeschaltet… hier ist das Ergebnis unserer DDR Diktatur – Aufarbeiter – siehe oben.
4. Juni 2014 um 17:32
BER, ein Milliardenkrimi? Stasi? Geldwäsche? Wer ist die Spinne im Netzwerk? | rundertischdgf
Jochen Großmann, der Mann mit einem Imperium von Firmen, die vielfältig mitmischen. So berichtet die Bildzeitung über den hinausgeworfenen Technikchef des Berliner Pleiteflughafen BER, daß der auch noch zur “Denkfabrik” des CDU Ministerpräsidenten Tillich gehört. Großmann gehörte zur Topelite der DDR, die entsprechend in der Sowjetunion, in Moskau, ausgebildet wurde. Sein Vater Werner (85) gestern zu BILD: „Mein Sohn ist unschuldig!“
Quelle: http://rundertischdgf.wordpress.com/2014/06/04/ber-ein-milliardenkrimi-stasi-geldwasche-wer-ist-die-spinne-im-netzwerk/
30. Mai 2014 um 09:25
Klaus Dörfert
Was bleibt uns als Demokraten weiter übrig, als an einen leidenschaftlichen und aufgeklärten Patriotismus in unserem Land zu appellieren? Ich frage mich besorgt: Stehen diese Menschen noch unter dem Bann des Kommunismus? Wer heute noch zur roten Diktatur schweigt oder sie verherrlicht, den bezichtige ich der Mittäterschaft an der roten Diktatur und der Beteiligung an den Verbrechen der SED-Diktatur. Diese Menschen verhindern durch ihr Verhalten eine friedliche, versöhnliche und bürgerliche Gesellschaft. Ich halte diese Menschen für unbelehrbar, selbstgerecht und kriminell.
29. Mai 2014 um 22:35
Stefan Köhler
Können wir überhaupt noch im Sumpf versinken, oder ist unser ganzes Land ein riesiger, tödlicher Sumpf geworden? Wenige kleine Inseln erhalten inmitten übermächtiger Korruption etwas Hoffnung. Der Mensch denkt und Gott lenkt, eine Gewissheit auch in düstersten Zeiten. Dabei fehlt unserer Zeit nur die Bescheidenheit, aus der Zufriedenheit in fleißiger und schöpferischer, nachhaltiger Arbeit entstehen könnte, denn Hochmut und Unrecht kommen vor jeglichem tiefen Fall. Unserem Land fehlt der innere und äußere Friede, ohne den jede Gesellschaft zerstört wird.