Berlin, 29.01.1014/cw – Der nostalgische Titel eines Films über die DDR (ZDF, 28.01., , 1.Teil und 4.02., 2. Teil, jeweils 20:15 Uhr ) wirft Fragen auf. Zum Beispiel: Wann kommt das ZDF oder ein anderer TV-Sender auf die Idee, so über das Dritte Reich zu titeln oder zu fabulieren? Da war sicherlich auch nicht alles schlecht. Da wurde natürlich auch geliebt, gefeiert, gelernt, geheiratet und gelacht. Aber sind das die Punkte?
Es war nicht alles schlecht im Dritten Reich?
Diese Punkte hat bisher Niemand, nicht einmal ein politisch Verfolgter, infrage gestellt, denn darum geht es bei der DDR-Kritik ebenso wie bei der Dritte-Reich-Kritik gar nicht. Kritisiert wurde bisher das, was schlecht war an diesen Systemen, und das zu Recht: Die politische Verfolgung und auch Hinrichtung Andersdenkender (Drittes Reich und DDR), der Rassenwahn und der daraus abgeleitete Massenmord (Drittes Reich), die Unterwerfung unter menschenverachtende und massenmörderische Ideologien (Drittes Reich und DDR) etc., etc…
„Wir hatten ein schönes Leben in der DDR, … wir haben uns die Freiheit genommen.“ Der so Zitierte kann von Glück sagen, diesen Satz „nur“ über die DDR gesagt zu haben. Hätte er diese Äußerung über das Dritte Reich gemacht, würde er vermutlich am Tag nach der ZDF-Ausstrahlung (immerhin zur besten Sendezeit) seinen Hut als Chef der Unrechts-Akten-Verwaltung nehmen müssen.
Es kommt auch nicht (mehr) auf die Fragestellung an: Ist der Chef der produzierenden Filmfirma identisch mit jenem KPD-ZK-Mitglied Ulrich Lenze aus den siebziger Jahren (siehe DER SPIEGEL 22/1975)? Das spielt angesichts der realen Wirklichkeit in der heutigen Republik mit einstigen Aufsteigern aus der DDR an der Staatsspitze und im Bundestag nun wirklich keine Rolle mehr, zumal Lenze ja nach 1980 eine beachtliche Spannbreite von Produktionen vorweisen kann. Aber es wirft die Frage auf, ob dieser mögliche Zusammenhang letztlich eine Rolle bei der Findung des unseligen Titels des ZDF-Films gespielt haben könnte?
In Mörder-Uniformen stolzierende Foto-Attrak-tionen
Wenn wir uns im Jahr 25 nach dem Mauerfall – ein Vierteljahrhundert – in einer erschreckenden Nostalgie-Welle wiederfinden, die die „Schönheiten“ der DDR in den Vordergrund stellen, dann müssen wir uns nicht mehr über DDR-Fahnen an Häuserwänden und das von der Politik ungehinderte freche Zeigen von DDR-Symbolen in der City der einst durch eine mörderische Mauer getrennten Stadt wundern.
Die in den Mörder-Uniformen für Touristen stolzierenden Foto-Attraktionen vor oder hinter dem Brandenburger Tor, in dessen Schatten ebenfalls Menschen ermordet wurden, oder am Checkpoint Charlie, von dem unweit entfernt der junge Peter Fechter vor aller Welt hingerichtet wurde, sagen mehr über die distanzlose Würdelosigkeit gegenüber der einstigen DDR aus, als die uns noch bevorstehenden Bekenntnisse von Politikern in diesem Gedenkjahr.
Insoweit gibt der DDR-Film mit seinem Nostalgie-Titel nur die graue Wirklichkeit der offenbar renovierten und darum von einstigen Bürgerrechtlern und vielen Alt-Kadern akzeptierten „Neuen Deutschen Demokratischen Republik – NDDR“ wieder.
Ob wir für eine derartige Republik wirklich gekämpft und gelitten haben, ob dafür wirklich so viele Menschen sterben mussten, ist eine ganz andere Frage. Die Antwort wird vermutlich erst gar nicht gesucht. Sie interessiert heute nur noch die „Ewiggestrigen“.
V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 19534 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785
12 Kommentare
11. März 2014 um 05:28
Fritz Schüler
Natürlich gab es nach dem 8.5.1945 keinen einzigen Mordbericht über die Gräueltaten der sowjetischen „Befreier“ sowie ihrer Vasallen im Osten.
Darüber hat deren Terrorjustiz mit ihrem mörderischen Schreckensregime von GPU/MWD, Stasi, Geheim- oder Schauprozessen, Todeslagern (Gulag) gewacht.
Auch nach dem Mauerfall konnten jene marxistischen „Klassenkämpfer“ wichtige Beweise ihrer Megaverbrechen verschwinden lassen.
All die Hinterlassenschaften werden schwer (vielleicht nie mehr) aufzufinden sein, solange Leute … wie ein Herr W. … das Sagen haben.
Diese unheilvollen Zeitgenossen sind noch immer wahre Meister im Tarnen, Täuschen und Lügen.
Trotzdem wird die Wahrheit siegen.
30. Januar 2014 um 10:27
Frank Auer
Frau Edeltraud F. halten Sie bitte durch und klagen weiter. Zur Not bis zur allerhöchsten Instanz. Lassen Sie sich bitte NIE entmutigen weiter zu kämpfen. Wenn Sie mit Ihrer Klage durchkommen, wird dies zu einem Präzedenzfall. Dann werden auch viele andere SED-Opfer, die sich vielleicht bis heute nicht getraut haben zu klagen, Entschädigungs- forderungen stellen. Irgendwann muss die Bundesregierung reagieren und Ihnen und allen SED-Opfern eine bessere Entschädigung zahlen.
Sehr geehrte Frau Edeltraud F., zwar bin ich weder einstiger DDR-Bürger noch SED-Opfer, doch mit Ihren Forderungen stehe ich ganz hinter Ihnen.
Also, bitte weiterkämpfen, nie entmutigen lassen. Dieses gilt für alle die sich bisher nicht getraut haben, zu klagen. Meine moralische Unterstützung haben Sie alle!
30. Januar 2014 um 21:57
Edith Fiedler
Lieber Frank Auer, das ist keine Frage des Mutes, sondern eine Frage des Geldes.
29. Januar 2014 um 17:08
Anonym SED-OPFER
Der Terror geht weiter. Edeltraud F. SED-Opfer vor Gericht.
http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/War-die-DDR-Haft-Folter-Gothaer-Gericht-muss-entscheiden-495934806
http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/SED-Opfer-Gothaer-Gericht-weist-Entschaedigungsklage-ab-1554708374
Ohne das neue Gutachten zu würdigen oder zur Kenntnis zu nehmen, wird die Entschädigungsklage abgewiesen.
Bin sprachlos.
29. Januar 2014 um 12:07
Klaus Dörfert
Eigentlich kann man sich die Antwort doch recht einfach machen. Wer hat an der Teilung Deutschlands verdient und wer verdient an der Einheit, da sind doch hin und wieder solche Nebelkerzen eine feine Sache. Ich kann dazu nur sagen, der Schalck feiert jedes Wochenende mit den geklauten Milliarden und seinem Club. Wer legt denn mal die Karten auf den Tisch und fragt, wo sind die Babys aus der EX-DDR geblieben und was ist aus dem Ersatzteillager (Organexport) der Koko geworden? Man Könnte auch sagen, die Organisation arbeitet weiter, nur weiter östlich. Zu Herrn Weber kann ich nur meine Meinung sagen: Grausamkeiten zu vergleichen, dieser Vergleich hinkt immer.
29. Januar 2014 um 11:35
Weber
Gab es auf ostdeutschem Gebiet von 9. Mai 1945 bis 9.11.1989 eine solche Meldung?
„Aus dem Bericht des Obergruppenführers SS über die Durchführung des Unternehmens „Sumpffieber“i zur Vernichtung von Partisanen und friedlichen Einwohnern Belorußlands
Riga 2. 9. – 3. 9.1942.
Durch mot. Gend.-Streife und eine Komp. lett. Schutzm. Batl. 15 im Gefecht 70 Banditen erschossen.
Bei der Durchführung dieser Aktion wurden nachstehende aufgeführte Erfolge erzie a) 49 Bandenlager, Bunker und Stützpunkte sowie mehrere in dem Sumpfgebleten gelegene Ortschaften, die als Unterschlupforte dienten, ausgeräuchert und zerstört. b) 389 bewaffnete Banditen im Kampf erschossen, 1274 Verdächtige abgeurteilt und erschossen, 8350 Juden exekutiert, c) 1217 Personen evakuiert…
6. November 1942
29. Januar 2014 um 11:54
Vereinigung (AK) 17juni1953 e.V.
Zur Zuschrift von Herrn Weber:
Diese Meldung konnte nicht existieren, weil die verbecherische NS-Herrschaft durch die verbrecherische rote Herrschaft abgelöst worden war
(Weiterführung von NS-KZ-Einrichtungen, allein in Sachsenhausen zwischen 1945 und 1950 12.000 Tote, etc. pp.). Es geht auch hier nicht um Aufrechnungen von Verbrechen, was ohnehin unzulässig wäre. Es geht hier einzig und allein um das Verschweigen der verbrecherischen Identität von Hitler und Stalin und die dadurch begünstigte Relativierung „roter Verbrechen“.
Sie sollten sich diesen Wahrheiten stellen und nicht permanent die rote Fahne schwingen und damit die Begeisterung der DDR für die „ruhmreiche Sowjetunion“ unter Stalin vernebeln.
29. Januar 2014 um 12:32
Weber
Hier geht es nur um die einfache Frage, ja oder nein. Hier geht es nicht darum wer die rote Fahne schwingt. Es geht darum, wie sich zwei Besatzungsmächte im jeweils besetzten Land verhielten. Ich nenne nur Fakten. Aber Ihre Antwort zeigt mir, es verhielt sich nur ein Land so verbrecherisch. Selbstverständlich ist es erfreulich, dass es im besetzten Ostdeutschland keine solche Vernichtungsmeldung von Seiten der Besatzer gab.
30. Januar 2014 um 16:20
Dirk Lahrmann
Lieber Genosse Weber, auch die Kommunisten waren erfolgreiche Massenmörder.
2. Februar 2014 um 10:34
Weber
Herr Lahrmann, warum beleidigen Sie mich mit Ihrer Antwort? Mir geht es um das jeweilige Handeln während der Besatzungszeit. Also um die Besatzungszeit der Deutschen in der Sowjetunion und der Russen in Ostdeutschland. Ich bin Ihnen aber trotzdem dankbar, denn mit Ihrer Antwort haben Sie mir bestätigt, dass es nach dem 8. Mai 1945 keinen solchen verbrecherischen Mordbericht gab.
31. Januar 2014 um 22:01
Stefan Köhler
Es ging in Sachsenhausen, Buchenwald, Fünfeichen und anderswo nach 1945 so weiter wie vorher, nur die Insassen wurden ausgetauscht, darunter viele Kinder, Frauen und Gebrechliche. Unzählige Schicksale, auch von völlig Unschuldigen, konnten gesammelt und erschlossen werden. Es gleicht die Zeit vor 45 der nach 45. Außerdem lernte jedes Kind so ganz nebenbei im Osten: Was früher braun war, ist heute rot! Vor 1989 wäre ich mit diesen Aussagen sofort wieder im politischen Zuchthaus der DDR gelandet.
2. Februar 2014 um 10:44
Weber
Herr Köhler, ganz ruhig bleiben. Nochmals lesen, es ging um erfolgte Verbrechensberichte während einer Besatzungszeit. Auch Sie stärken mich in meiner Erkenntnis, dass es auf ostdeutschem Gebiet nach dem 8. Mai 1945 keinen einzigen solchen Mordbericht (ein Bericht betraf über 10.000 ermordete Menschen) gab. Danke.