Kiew/Hamburg/Berlin, 8.12.2013/cw – Empörung bei den Verfolgten der kommunistischen Diktatur löste die Berichterstattung über den heute in Kiew/Ukraine erfolgten Sturz der lebensgroßen Lenin-Statue aus. Tagesthemen-Moderatorin Caren Miosga (ARD) moderierte den Bericht aus Kiew mit einem Bedauern über den Sturz der Lenin-Statue an: „Wieso denn ausgerechnet der arme Lenin, was kann der denn dafür?“ twitterte heute ein russischer Journalist, „die hätten doch eher Luxuskarossen zertrümmern sollen.“
Dieser mangelnde Respekt vor der symbolischen Trennung vom Vater der blutigsten Epoche im 20. Jahrhundert in der einstigen UdSSR löste bei einstigen politischen Gefangenen Protest und Empörung aus. So erklärte die in Berlin ansässige Vereinigung 17.Juni: „Wir sind entsetzt über diese instinktlose Geschichtskommentierung in einem öffentlich-rechtlichen Medium. Wir haben in diesem Jahr des 60. Jahrestages des Volksaufstandes gegen die kommunistisch-stalinistische Diktatur gedacht und uns vor den Toten des roten Terrors verneigt. Es ist nicht hinnehmbar, wenn jetzt im moderierenden Plauderton der Sturz eines Denkmals an einen roten Diktators bedauert wird. Das ist ein verheerendes und falsches Signal an die nachgewachsene Generation, die Dank des Einsatzes ihrer Mütter und Väter heute in Frieden und Freiheit leben dürfen,“ erklärte heute der Vorstand in Berlin. Man erwarte eine Entschuldigung für diese Wort-Entgleisung. Gerade gegenüber der mutigen Bevölkerung in Kiew sei ein erklärendes Wort notwendig: „Die Ukrainer brauchen in diesen Stunden, Tagen und Wochen Ermutigung, auch wenn dies durch einen öffentlich-rechtlichen Sender nur in Form solider Berichterstattung geschehen kann. Was die Ukrainer nicht gebrauchen können, sind leichtfertige verbale und zumindest missverständliche Kotaus vor den Begründern ihrer jahrzehntelangen Unfreiheit.“
V.i.S.d.P.:Vorstand Vereinigung 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785
4 Kommentare
10. Dezember 2013 um 11:03
Fritz Schüler
Mit so einer instinktlosen, verbalen Entgleisung gehört diese Moderatorin
längst aus den Studios einer jeder öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalt entfernt.
Im Falle einer gleichartig rechten Verharmlosung wäre das längst geschehen.
Dass gerade Lenin neben Dserschinski, Stalin oder Mao einer der blutigsten Vollstrecker der marxistischen Klassenkampftheorie mit Millionen Opfern weltweit ist, wird wieder einmal völlig missachtet.
Davon können auch dessen deutsche Gesinnungsgenossen Thälmann, Liebknecht, Luxemburg und Konsorten nicht ausgenommen werden.
Letztere haben nach dem I. Weltkrieg in Deutschland eine ebensolche blutige „Diktatur des Proletariats“ zu errichten versucht.
9. Dezember 2013 um 17:30
Bernd Stichler
Keine Tatsachenbehauptung sondern meine persönliche Wahrnehmung :
Eine vorsätzliche Beleidigung der Opfer scheint bei Frau Miosga wohl nicht
vorzuliegen. Ihre verbale Entgleisung basiert vermutlich mehr auf mangelnder Intelligenz . Ohnehin ist bei Journalisten, Kommentatoren und Moderatoren/innen heutiger Zeit mitunter überdeutlich zu spüren, daß sie von dem Thema, welches sie verbal begleiten sollen, nicht das geringste Hintergrundwissen haben . Woher aber auch, wenn die heutigen Vorgesetzten dieser Leute auch nicht intelligenter sind!
9. Dezember 2013 um 11:06
Frank Hiob
Um ehrlich zu sein, daß die Leninstatue umgerissen wurde, geht mir am A… vorbei. Das ist nur ein Zeichen dafür, daß viele Menschen immer noch für dumm verkauft werden. Schlimmer sind meiner Meinung die Straßenbezeichnungen in der ehem. DDR, die an Thälmann, Liebknecht und Konsorten erinnern, wo keiner sich verantwortlich fühlt, da etwas zu ändern.
mkG Frank Hiob
9. Dezember 2013 um 08:18
Klaus Dörfert
Sehr geehrte KameradenINNEN
Ich bin froh das wir in einem geeinten Deutschland leben, da wir doch als Opfer, dass Leid und die Grausamkeit einer Diktatur am eigenen Leib gespürt haben. Also billige ich Jedem seine eigene und freie Meinung zu, ob es mir gefällt oder nicht . Lenin ist das Symbol der Diktatur und des roten Terrors, aber auch der Geschichte. Denn für diese wirtschaftlichen Zustände in den Ostblockländern sind wohl heute die Lobbyisten des Kapitals (Wirtschafts-Kriminelle) verantwortlich.Es geht doch wirklich nur um Menschenwürde und Menschenrechte, denn da, wo Demokratie drauf steht, ist nicht immer Demokratie drin. Der Grundgedanke einer Revolution sollte doch immer noch sein: Freiheit,Gleichheit,Brüderlichkeit.
Mit kameradschaftlichem Gruß