Berlin, 19.09.2013/cw – „Geschafft!“ So teilte Stefan Krikowski überglücklich die Fertigstellung des Projektes „Zeitzeugen Workuta“ einem Interessentenkreis mit. Auf der Website www.workuta.de sind insgesamt 36 Biografien ehemaliger deutscher Gulag-Häftlinge – 5 Frauen und 31 Männer für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
„Mein Respekt und meine Hochachtung gelten allen Zeitzeugen. Sie haben sich nochmals diesem schweren und dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit gestellt und ihrer Verhaftung und Haftzeit betreffende Dokumente einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Hierfür sei ihnen nochmals ganz herzlichst gedankt,“ erklärte Stefan Krikowski aus diesem Anlass. Diesen Zeitzeugen gelte Respekt und Hochachtung. Zur Verfügung gestellte Dokumente über die seinerzeitige Verhaftung und das folgende Leben in den Lagern des GULAG unterlegen die erschütternden Berichte aus dieser Zeit.
Einen besonderen Dank richtete Krikowski an seine Frau Margreet und seine Schwester Katja, ohne die „diese Workuta-Website in ihrer jetzigen Form und Gestaltung und vor allem in diesem Zeitrahmen nicht zu bewältigen gewesen“ wäre. Die Homepage solle auch eine „Würdigung der Zeitzeugen und ihres Widerstandes gegen die kommunistische Diktatur sein.“ Schülern und Studenten solle sie helfen, „bessere historische Kenntnisse über die Mechanismen des Kommunismus, auch der SBZ und der Frühzeit der DDR“ zu erlangen. „Gegen Verharmlosung, Verdrehung und Verklärung des Kommunismus und der ehemaligen DDR hilft nur Aufklärung,“ heißt es in dem Statement Krikowskis zur Einrichtung der Workuta-Seite.
Auch aktuelle Fotos von Workuta können auf der Bildergalerie und unter den Biografien der drei Zeitzeugen Edgar Strobel, Günther Müller-Hellwig und Frieder Wirth (auf deren Dokumentengalerie…) betrachtet werden. Diese drei Zeitzeugen begleiteten das Team – trotz ihres hohen Alters – zur Gedenkfahrt nach Workuta (29.7. – 3.8.13) anlässlich des 60. Jahrestages des Aufstandes. Über diese Reise berichtete auch der NDR in einem Filmbeitrag
des Nordmagazin: „Zeitreise“ am 15.09.13 (ca. 7 Minuten) und in Land und Leute am 16.09.13 (ca. 15 min.). Hier der Link zur NDR-Sendung im Nordmagazin: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/media/nordmagazin19027.html
Am Dienstag, dem 24.09.2013 stellt der Zeitzeuge Meinhard Stark um 18:00 Uhr in der Stiftung Aufarbeitung in Berlin, Kronenstraße 5, sein neuestes Buch vor: „Vergessene Opfer. Kinder des Gulag“ vor (Siehe auch unter „Aktuelles“ auf der Workuta-Website). In diesem Buch werden u.a. auch der Administrator der Website Stefan Krikowski und seine Schwester Katja porträtiert.
V.i.S.d.P.:Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785
3 Kommentare
20. September 2013 um 18:43
Frank Hiob
Die Eindrücke die ich auf der Workutaseite gewinnen durfte, wiegen schwer und hinterlassen bei mir einen schweren Kloß im Hals. Viele Dinge kann ich einfach nicht begreifen und lassen mich nicht los. Wieviel unsägliches Leid mussten Menschen erleiden und wenn sie darüber sprechen, laufen sie Gefahr der Lüge bezichtigt zu werden. Umsomehr Dankbarkeit empfinde ich den Menschen gegenüber die dies ihre eigenen Erlebnisse mitteilen
mkG Frank Hiob
19. September 2013 um 10:59
Dietrich Schopen
Ob ich der Erste bin, dem dieser Beitrag gefällt, weiß ich nicht ; jedenfalls habe ich es Herrn Krikowski schon gesagt: Ich finde, die Website ist ausgezeichnet und wird Interessierten eine große Hilfe sein.
Dietrich Schopen
19. September 2013 um 10:25
Frank Hiob
Ich habe mir gerade die Seite über Workuta angesehen und bin zu tiefst beeindruckt, insbesondere über die Zeitzeugen. Wie lange müssen wir Benachteiligte der DDR noch einer anständigen Ehrenpension nachrennen und uns als Bettler betätigen? Ich hoffe,daß sich darüber die verkommenen Politiker und Lügner endlich Gedanken machen. Oder müssen wir das wieder tun?
mkG Frank Hiob