Potsdam/Berlin, 18.08.2013/cw – Im Jahre 2008 beschloss das Europäische Parlament mit der Mehrheit seiner osteuropäischen Mitglieder, den 23. August zum Gedenktag an die Opfer aller totalitären und autoritären Regime zu machen. Am 23. August 1939 wurde der berüchtigte Hitler-Stalin-Pakt zwischen den beiden Diktaturen geschlossen, in dem die Grenzen Europas neu definiert wurden. Durch diesen Pakt wurde der Überfall auf Polen möglich und damit der Zweite Weltkrieg eingeleitet.
Am Gedenktag, der auch in Deutschland trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse noch nicht offiziell übernommen wurde, finden trotzdem aus diesem Anlass einige Veranstaltungen statt. Wir machen hier auf zwei nachstehend aufmerksam:
Gedenktafel am KGB-Gefängsnis in Potsdam
Die „Zeitzeugen –Initiative ehem. KGB-Gefängnis Leistikowstraße“ wird unter Beteiligung des Gedenkstättenvereins um 17:00 Uhr im Hof der Leistikowstraße 1 in Potsdam im Rahmen einer Gedenkfeier (Entwurf: Bob Bahra †) eine bronzene Gedenktafel anbringen. Aus Anlass des Gedenktages werden die Namen der Toten „am Ort des Grauens“ im einstigen KGB-Gefängnis verlesen. Ministerpräsident Matthias Platzeck hat des Projekt „Gedenktafel“ unterstützt.
Gedenken am Steinplatz in Berlin
Ebenfalls am 23. August, hier um 17:30 Uhr, wird die Partei „DIE FREIHEIT“ am Charlottenburger Steinplatz (Hardenbergstraße ggüb. der TU-Mensa) der Opfer beider Terror-Systeme gedenken. Am Steinplatz befinden sich Mahnsteine für die Opfer des Stalinismus und des Nationalsozialismus. Seit einigen Jahren wird dort auf Anregung unserer Vereinigung jeweils am 17. Juni anlässlich der traditionellen Gedenkfeier der VOS (Vereinigung der Opfer des Stalinismus) vor Ort der Opfer beider Unrechtssysteme gedacht. Die Veranstalter rufen Teilnehmer dazu auf, selbst Blumen und Kerzen zur Gedenkfeier mitzubringen, um ein persönliches Zeichen der Trauer und des Erinnerns zu setzen.
V.i.S.d.P.:Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785
3 Kommentare
3. September 2013 um 13:20
Fritz Schüler
Es ist vor allem in Deutschland längst notwendig, jenen Tag des Jahres 1939 den Menschen bewusst zu machen. An diesem denkwürdigen Datum wurden die Weichen für den Ausbruch des II. Weltkrieges gestellt.
Hitler und Stalin haben in einem Geheimabkommen Europa unter sich aufgeteilt, was schließlich mit dem gemeinsamen Überfall am 1. und 17. September auf Polen blutig realisiert wurde.
Beide Regimes nannten sich „sozialistisch“, strebten die „klassenlose Gesellschaft“ durch gewaltsamen Umsturz an, waren sich einig im Hass gegen jede demokratische Ordnung.
Die gängige Mär von der „Singularität des Holocausts“ muss beendet werden.
ROTER TERROR (Felix Dserschinski 1917) und GULag [ konzentrazionnij lager (Lenin 1918) ] haben eine ebenso blutige (aber länger währende) Tradition wie obiger brauner Ableger.
In ihrer Sitzung vom 25. Januar 2006 betonte auch die Parlamentarische Versammlung des Europarats „die Notwendigkeit einer internationalen Verurteilung der Verbrechen kommunistischer Regimes“ (RESOLUTION 1481).
Zudem wird eine „öffentliche Bewusstseinskampagne“ auf europäischer Ebene gefordert. Bestrebungen um „Revision der Schulbücher“ sollen verstärkt werden.
Die Opfer beider Diktaturen dürfen nicht länger gespalten bleiben. Nur so können wir eine gemeinsame demokratische Zukunft meistern.
18. August 2013 um 13:36
Klaus Dörfert
Eines ist mir wirklich wichtig, der europäische Gedanke. Aber an statt an jeder Ecke ein Denkmal, eine Tafel oder wer weiß, wer noch an den Opferkult verdienen will, sollte man einen Obelisk in jeder großen Stadt für die Opfer sämtlicher Diktaturen errichten . Das als Nationales Mahnmal. Und die restlichen Gelder für die Opfer verwenden und nicht die Grausamkeiten unterschiedlich werten.
20. August 2013 um 13:17
Opferkult?
Richtig! Richtig……und auf dem Obelisk viel Platz lassen zum späteren dazuschreiben von Opfern und Vorbildern wie Manning, Assange, Snowden usw. Jede Zeit hat seine Diktatur…….das merken wir aber erst morgen!