Nürnberg, 18.07.2013/cw – Die Organisatoren der Kundgebung für den seit Jahren unter dubiosen Begründungen in der Psychiatrie in Bayern eingesperrten Gustl Mollath haben in einem neuerlichen Aufruf sowie einer Plakataktion an alle Demokraten appelliert, an der Kundgebung am Samstag, 27. Juli 2013, 14:00 – 16:30 Uhr in Nürnberg, Am Kornmarkt teilzunehmen.
In dem Aufruf wird auch darauf hingewiesen, das die Kundgebung auch dann durchgeführt wird, „wenn Gustl Mollath auf Grund des nicht nachlassenden Drucks der Öffentlichkeit und der nach sieben Jahren von den verantwortlichen Unverantwortlichen endlich erkannten Nichtaussitzbarkeit dieses Problems von den Mächtigen „vorzeitig“ entlassen werden sollte. Denn die vielen namenlosen – von Experten geschätzten – bis zu 50 % unschuldig in psychiatrischen Anstalten Einsitzenden dürfen nicht in Vergessenheit geraten.“
Plakativer Aufruf
Auch Pop-Ikone Nina Hagen protestiert
Neben anderen Prominenten aus Politik, Medizin und Menschenrechtsinitiativen wird auch Nina Hagen an der Protestkundgebung teilnehmen. Die bekannte Pop-Diva konnte nach einer Mitteilung des „Menschenrechtsforum Gustl Mollath“ in Nürnberg als Unterstützerin gewonnen werden.
Auf der Kundgebung werden nach bisherigen Bekanntmachungen sprechen:
Dr. Wilhelm Schötterer, früherer oberster bayerischer Steuerfahnder; Dr. med. Friedrich Weinberger, Psychiatrischer Gutachter Gustl Mollaths und Vorsitzender der Walter- von-Bayer-Gesellschaft für Ethik und Psychiatrie in Garmisch-Partenkirchen; Florian Streibl, MdL, Parlamentarischer Geschäftsführer der FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag; Dr. Martin Runge, MDL, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Bayerischen Landtag und Prof. Dr. Peter Paul Gantzer, MdL/SPD.
Aktuelle Informationen über den Stand der Vorbereitung zur Großkundgebung am 27. Juli werden von dem „Menschenrechtsforum Gustl Mollath“ hier veröffentlicht:
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Menschenrechtsforum_Gustl_Mollath
Die Vereinigung 17. Juni in Berlin unterstützt die Forderungen auf sofortige Freilassung und eine Wiederaufnahme des gerichtlichen Verfahrens.
V.i.S.d.P.:Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Berlin, Tel.: 030-30207785
VEREINIGUNG 17. JUNI 1953 e.V. 
3 Kommentare
22. Juli 2013 um 20:52
Stefan Köhler
Der Fall erinnert in fataler Weise an die Weberaffäre, bei der man dem arglistig Verunglimpften allerdings in der Psychiatrie einen Freispruch erster Klasse erteilt hat. Mehr findet jeder unter der Internetanschrift krebs-bankrott.de, wenn er die üblichen Ergänzungen vornimmt. Dieser Skandal kam allerdings dem Kindbettfieberskandal und den Verbrechen gegen Semmelweiß sehr nahe. Immer wieder werden anständige Menschen schlicht Opfer von „ehrenwerten Damen und Herren“, die in Zuchthäuser zu verfrachten wären.
21. Juli 2013 um 13:58
Stefan Köhler
Dieser unglaubliche Fall zeigt nur mit übergroßer Deutlichkeit, wie es um unsere Freiheit und Demokratie bestellt ist. Unsere Banenrepublk steht vor ihrer Vollendung. Müssten nicht die Rechtsbeuger, die diesen Fall zu verantworten haben, im Zuchthaus oder in der Psychiatrie verschwinden? Es ist also nach 1945 nichts wirklich besser geworden. Gegen die Abartigkeiten und großkriminellen Machenschaften in unserem Lande helfen nur wieder Millionen friedlicher Kerzen! Bei der erneuten Aufarbeitung haben dann die Täter völlig außen vor zu bleiben, denn die zu Gärtnern gemachten Böcke können nichts wirklich aufklären und bessern, sondern nur alles vertuschen. Dafür hat man auch stets haufenweise Geld, denn es stinkt nicht.
Was in diesem Fall passiert ist und auch noch dreist weiterhin unterhalten wird, betrachte ich als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das auch entsprechend geahndet werden sollte. Keine Gnade für die Täter!
19. Juli 2013 um 08:28
Angelika
Dieser Protest wird jetzt erst offiziell übernommen. Er dauert schon zwei Jahre. ?!?
Aber es ist von Vorteil, wenn jeder verschlafene Bürger erwacht und Pop- Ikone Hagen hat bestimmt Sorge, ihr könnte es genauso ergehen. 😮