Berlin, 25.05.2013/cw – Die Vermutungen, Verdächtigungen und schillernden Informationen um die Beteiligung des letzten SED-Vorsitzenden und maßgeblichen  Begründers der späteren SED/PDS, die über die Zwischenstation von der PDS zur Partei DIE LINKE mutierte, an der Unterbringung des einstigen  SED-Vermögens im „kapitalistischen  Ausland“ dauern seit fast zwei Jahrzehnten an. Beweise haben sich bisher nicht finden lassen und würden wohl  der auch  von Gegnern nie bestrittenen Intelligenz Gregor Gysis widersprechen.

Nun werden neue Vorwürfe erhoben, diesmal von einem Anwalts-Kollegen und politischen Widersacher, Wolfgang Kubicki, FDP.  Nach einem Bericht der Leipziger Volkszeitung vom gestrigen Freitag hat Gysi seinen  Berufs-Kollegen verklagt, weil dieser einer Unterlassungsforderung nicht nachkommen will. Kubicki sollte es nach dem Willen des streitbaren Fraktionschefs von DIE LINKE im Bundestag unterlassen, weiterhin zu verbreiten, Gysi vertrete einen Mandanten, der möglicherweise an der Beseitigung von SED-Millionen, einem sagenhaften Goldschatz im Werte von über 40 Mio. Euro beteiligt gewesen sei. Zitat Kubicki in der Leipziger Volkszeitung:

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Gregor Gysi einen so reichen Mandanten hat. Da liegt die Vermutung nahe, es handelt sich um einen Teil des verschwundenen SED-Vermögens.“

Gysis Anwälte halten nun dem ebenso streitbaren Kubicki eine Diskreditierung ihres Mandanten vor und stellten diesem  eine  Frist für die Abgabe einer Unterlassungserklärung. Die Frist lief am Donnerstag, 23.05.2013, ab.

Kubicki erklärte gegenüber der LVZ, er werde keine Unterlassungserklärung abgeben. Nun klagt Gregor Gysi. Wieder einmal.

Das Ergebnis dürfte nicht nur Historiker interessieren. Auch tausende Verfolgte und Opfer des DDR-SED-Regimes hoffen nach wie vor auf eine Klärung der mysteriösen Verschiebung von angeblichen  SED-Millionen, die nach Ansicht der Verfolgtenverbände den einst politisch Drangsalierten zufließen müssten. Zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung waren Teile dieses Vermögens aufgrund eines Urteils aus der Schweiz nach Deutschland zurück transferiert worden. Freilich gelangte nur ein  geringer Teil davon in die Wiedergutmachung; der größte Anteil floss in die Haushalte der Neuen Bundesländer.

Erst im Januar 2013 hatte die BILD-Zeitung über neue Erkenntnisse über eine Verwicklung des Vize-Präsidenten der EU-Justizbehörde EUROJUST, Carlos Zeyen, in die Verschiebung der SED-Millionen berichtet. Bereits 1990 waren entsprechende erste Berichte kolportiert worden, nach denen der einstige Anwalt zusammen mit einem  Kollegen an dieser Verschiebung beteiligt gewesen sein soll.

Siehe auch:

http://www.presseportal.de/pm/6351/2478317/lvz-anwalt-gysi-verklagt-anwalt-kubicki-streit-um-goldschatz-und-vermutungen-ueber-sed-vermoegen

http://www.bild.de/politik/inland/ddr/skandal-um-illegale-sed-millionen-weitet-sich-aus-28207952.bild.html

http://www.chiemgau24.de/news/wirtschaft/unicredit-muss-sed-millionen-herausgeben-693103.html

http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article116504660/SED-Goldschatz-Gysi-will-Kubicki-verklagen.html

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