
Auf der Leipziger Messe wurden laut SPIEGEL auch Pharma-Deals abgeschlossen. Mit einem Hungerstreik am Peter-Fechter-Mahnmal protestierte im März 1963 bereits der Mauerdemonstrant Carl-Wolfgang Holzapfel gegen die Geschäfte in Leipzig.
Foto: LyrAg
Hamburg/Berlin, 12.05.2013/cw – Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL befasst sich in seiner neuesten Ausgabe (13.05.2013) mit der skandalösen Ausnutzung von Menschen in der DDR durch westliche Pharma-Konzerne. In der Verlags-Mitteilung heißt es vorab dazu:
„Skrupellose Medizin
Westliche Pharmafirmen organisierten Menschenversuche in der DDR
Monatelang recherchierten Nicola Kuhrt und Peter Wensierski unter anderem in Privatarchiven deutscher Mediziner und im Bundesarchiv. Dort fanden sie bislang geheime Akten der Stasi, die genau beschreiben, wie skrupellos westliche Pharmakonzerne Kliniken, Ärzte und Patienten in der DDR für Menschenversuche benutzten. Eine ergiebige Fundstelle war auch ein Archiv der Berliner Charité in Berlin Tempelhof – neben einer Lkw-Waschanlage. Kein Schild weist auf die Existenz des Archivs hin, in dem eine besondere Art der Vergangenheitsbewältigung zu besichtigen ist. Einmal in der Woche rücken Gabelstapler an, um kartonweise Akten mit Unterlagen von Opfern aus dem Archiv zu schaffen. Ihr Ziel ist eine Verbrennungsanlage.
Bis zum Mauerfall missbrauchten Arzneimittelhersteller wie Bayer und Hoechst in der DDR mehr als 50 000 Patienten, um Medikamente zu testen. Risiken wurden vielen Kranken offenbar verschwiegen, es gab auch Todesfälle.“
https://magazin.spiegel.de/reader/index_SP.html#j=2013&h=20&a=94865584
Eine Information der Redaktion Hohenecker Bote, Tel.: 030-30207785
2 Kommentare
21. Mai 2013 um 23:44
Fritz Schüler
Neben dem vorliegenden Artikel ist die Sendung FAKT in der ARD vom 14.5.13 um 21.45 aufschlussreich. Einmal mehr wird unter Beweis gestellt, mit welcher Skrupellosigkeit die SED-Machthaber um des Machterhalts willen ihre Untertanen ohne deren Wissen als Versuchskaninchen an westliche Wohlstandsdemokraten verhökerten. Auch mit diesen kriminellen Deals wurde das HOHE WESTLICHE WOHLSTANDSNIVEAU der Vergangenheit begründet.
Von Achtung und Reue gegenüber den Opfern allseits keine Spur?!
In dem Zusammenhang ist das Büchlein „Zwischen Waldheim und Workuta“
(ISBN 978-3-939721-13-0) interessant.
Auf den Seiten 149-163 „Erinnerungen eines Arztes“ werden sowjetisches Euthanasieprogramm und Ermordung Maxim Gorkis noch vor ähnlichen NS-Programmen nachgewiesen.
Mögen diese Nachweise alsbald eine konsequentere Aufarbeitung der „Diktatur des Proletariats“ -, damit des blutigsten Kapitels der Menschheitsgeschichte von 1917 – 1991 einleiten?!
12. Mai 2013 um 17:41
Bernd Stichler
Guckst Du hier :
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r=threadview&t=3964046&pg=1