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VEREINIGUNG (AK) 17. JUNI 1953 e.V.
P r e s s e
Alexanderplatz: Ausstellung „Friedliche Revolution 1989/90“ soll geschreddert werden
Berlin, 20.09.2010/cw – Gegen den geplanten Abriss der Ausstellung „Friedliche Revolution 1989/90“ am Alexanderplatz nach dem 20. Jahrestag der Wiedervereinigung protestiert die Vereinigung 17. Juni in Berlin. Die von der Robert-Havemann-Gesellschaft konzipierte Ausstellung am Alexanderplatz sei nicht nur eine der erfolgreichsten Events dieser Stadt, sie ist ein beispielloses Geschichtsdokument, welches eindrucksvoll an d a s Ereignis im ausgehenden 20. Jahrhundert erinnert, betont der Verein in einer heute verbreiteten Presseerklärung.

Sprüche aus der Vergangenheit auf einer Ausstellung, die nach dem 20.Jahrestag der Wiedervereinigung der Vergangenheit angehören soll
Danach solle der „offensichtlich geschichtslose Stadtrat Ephraim Gothe im Bezirk Mitte endlich von seiner Partei zur Ordnung gerufen werden“. In schlechter Erinnerung sei auch dessen selbstherrliche Verweigerung eines „Platz des 17. Juni“ vor dem Bundesfinanzministerium mit der ebenso fadenscheinigen Begründung, das Straßengesetz verweigere eine Doppelbenennung öffentlicher Straßen und Plätze. Im gleichen „geschichtslosen Stil, wenn nicht ideologisch ausgerichteter Verblendung“ versuche Gothe jetzt, scheinbar konstruktiv „einer Unterbringung (der Ausstellung) in geschlossenen Räumen“ das Wort zu reden. Dabei lebe diese Ausstellung von ihrer „geradezu genialen Positionierung als historische Freiluftveranstaltung an einem authentischen Ort des damaligen Geschehens. Der Vorstand: Diese Stadt brauche wieder Menschen an den Schalthebeln der Verantwortung, die sich der Geschichte verpflichtet fühlen und nicht ihre Position missbrauchen, um die eigenen offenbar sehr beschränkten Geschichtsbetrachtungen durchzusetzen: „Das hatten die ehemaligen DDR-Bewohner schon 40 Jahre lang ertragen müssen.“
Die Vereinigung verweist auf „wütende Proteste“ ehemaliger DDR-Bürger und von SED-DDR-Opfern, die seit Bekanntwerden der Schredderungs-Pläne bei dieser eingehen. Der Vorstand will nun bei zahlreichen Institutionen Protest einlegen und zumindest erreichen, dass die Ausstellung bis zu einer endgültigen Entscheidung über den Verbleib erhalten bleibt.
So sei es „aus unserer Sicht durchaus vorstellbar, die Ausstellung vorübergehend am Checkpoint Charlie zu zeigen, auch wenn der originäre Platz der Alexanderplatz ist und bleiben muss“, betont Geschäftsführerin Tatjana Sterneberg, selbst ehemalige politisch Verfolgte des DDR-Systems. Auch eine „vorübergehende Verwendung als Wanderausstellung sei vorstellbar. Leipzig würde sich sicherlich über diesen Gastbeitrag aus der Hauptstadt freuen.“
V.i.S.d.P.: Vereinigung (AK) 17. Juni 1953 e.V., Tel.: 030-30207785 oder 0176-48061953
Fotos: (c) 2010 LyrAg
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